Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Titel: Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TERRI BRISBIN
Vom Netzwerk:
und flüsterte ihr ins Ohr. „Clarinda! Warum ist er hier?“ Sie wagte es nicht, ihn anzusehen. Nur mit Mühe zügelte sie ihren Zorn. „Was hat das zu bedeuten?“
    „Mr. Archer kehrt bald nach London zurück, und ich dachte, du brauchst noch etwas mehr Zeit, um ihm Einzelheiten über Lord Treybourne abzuschwatzen“, antwortete Clarinda noch leise, schenkte dann aber schon demjenigen ein strahlendes Lächeln, der in diesem Moment zweifellos auf sie zukam.
    „Ich habe meine Meinung in dieser Sache geändert, Clarinda“, antwortete Anna ihr schnell, denn der Earl war schon bei fast bei ihnen.
    „Unser Held!“, rief Clarinda und lächelte, als er sich über ihre Hand beugte und so tat, als stünde sie im Rang über ihm. Doch Clarinda hatte keine Ahnung, dass nicht Mr. Archer vor ihr stand. „Ich bekam einen vollständigen Bericht, also können Sie nicht leugnen, dass Sie gestern bei dem schlimmen Unwetter das Leben meiner Freundin gerettet haben.“
    Er trat auf Anna zu und hob auch ihre Hand an die Lippen. Falls er etwas länger darüber verweilte als über Clarindas, so machte jedenfalls niemand eine Bemerkung. Anna gelang es nicht, gleichmütig zu bleiben, und kaum hatten sich ihre Blicke getroffen, stockte ihr der Atem.
    „Miss Fairchild“, sagte er leise, ohne ihre Hand freizugeben. „Ich bin froh, dass es Ihnen heute so gut geht, dass Sie in der Lage sind, sich zu uns zu gesellen.“ Er ließ den Blick über Anna gleiten, machte aber keinen Moment lang einen ungehörigen Eindruck, sondern war die Höflichkeit in Person. „Wie ich sehe, haben Sie keinen bleibenden Schaden davongetragen. Das freut mich.“
    Sie ermahnte sich, seine Worte als das höfliche Geplänkel entgegenzunehmen, aber sein Anblick und der Klang seiner Stimme genügten, um heiße Sehnsucht in ihr zu wecken. Plötzlich spürte sie wieder die Berührung seiner Lippen auf ihren, als hätte er sie eben gerade geküsst. Leises Hüsteln riss sie aus ihren Gedanken. Und auch er ließ endlich ihre Hand los.
    „Miss Julia“, wandte er sich herzlich an Annas Schwester. „Und wie geht es Ihnen an diesem schönen Tag?“
    Julia lächelte und knickste brav. „Sehr gut, Mr. Archer. Und Ihnen?“
    „Mir auch, jetzt, da der Regen endlich aufgehört zu haben scheint. Ich glaubte schon, ich würde Wurzeln schlagen und mir würden Blätter wachsen bei so viel Wasser.“
    Julia kicherte. „Stimmt es, was Lady MacLerie sagt? Sie reisen schon bald ab?“
    „Ich fürchte, ja. Morgen schon. Ich muss mich um wichtige Dinge in London kümmern.“
    „Oh, Mr. Archer!“, stöhnte Julia. „Wir haben doch gerade erst angefangen, Sie richtig kennenzulernen.“
    David musste lachen, und sein Gesicht sah so viel jünger und lebendiger aus. „Ach Miss Julia. Ich glaube, Sie werden mir von allen am meisten fehlen.“
    Tante Euphemia nuschelte undeutlich etwas, das David nicht entging.
    „Aber natürlich werden Sie mir alle fehlen. Ganz besonders Sie, Miss Erskine.“
    Was für eine Frechheit dieser Mann doch besaß, mit ihrer Tante zu flirten! Andererseits hatte Anna das Gefühl, dass er Tante Euphemia tatsächlich mochte und keineswegs unehrlich war.
    Die alte Dame lächelte erfreut. „Werden Sie denn bald wieder einmal nach Edinburgh kommen?“
    „Das werde ich, Miss Erskine“, erwiderte er, und an Anna gerichtet, fuhr er fort: „Es gibt hier so viel Schönes zu sehen, dass ich kaum widerstehen kann.“
    Ein Blick von ihm genügte, und Annas Herz klopfte schneller. Gerade als er noch etwas sagen wollte, nahm Julia ihn beim Arm und zog ihn den Rest des Hügels hinauf.
    „Kommen Sie, Mr. Archer, ich möchte Ihnen zeigen, wo die Gelehrten glauben, dass der keltische Stamm der Votadini vor Jahrhunderten eine Festung baute.“
    Anna sah den beiden nach. Julia wies auf mehrere Steinhaufen, und Lord Treybourne nickte und machte ganz den Eindruck, als interessiere ihn, was er sich ansah.
    Traurig machte Anna sich klar, dass sie nicht wusste, wann er die Wahrheit sagte und wann er log. Wo begann Lord Treybourne, und wo hörte Mr. Archer auf? Und fast noch wichtiger – in wen hatte sie sich verliebt?
    „Du hast mir gar nicht erzählt, dass er dich gestern vor dem Gewitter gerettet hat“, schalt ihre Tante.
    „Ich habe niemandem etwas davon gesagt“, gestand Anna. „Woher weißt du also davon, Clarinda?“
    Clarinda wies ihre Diener an, alles für das Picknick vorzubereiten, und ging mit Anna und deren Tante einige Schritte weiter. Von dort konnten sie

Weitere Kostenlose Bücher