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Sueße Luegen, Heiße Kuesse

Sueße Luegen, Heiße Kuesse

Titel: Sueße Luegen, Heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Roe
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Sein Gesichtsausdruck wurde hart, ein kleiner Muskel an seinem Kiefer zuckte. „Ein schiefgelaufener Raubüberfall.“
    „Das ist …“ Traurig? Schrecklich? Entsetzlich? Beth schwieg. Jedes Wort schien unpassend.
    Luke rettete sie. „Ja. Gino und Rosa haben mich aufgenommen, bis ich achtzehn war.“
    Nervös blickte Beth aus dem Fenster zu den Wolken, die vorübertrieben – und schnell wieder zurück. „Du warst ein sehr begabtes Kind, nicht wahr? Universitätsabschluss mit neunzehn.“
    Er rutschte in seinem Sitz hin und her. „Ja. Danach hab ich bei Jackson und Blair angefangen.“
    Trotz der Klimaanlage fühlte sie, wie der Schweiß langsam ihren Rücken hinablief. Die Bluse klebte an ihrem Körper. Sie verlagerte ihr Gewicht. Noch immer dröhnte ihr Herzschlag in ihren Ohren, selbst das sanfte Brummen der Flugzeugmotoren schien er zu übertönen.
    Nach einem Augenblick sagte Luke: „Es ist wie auf einer Achterbahn.“
    „Was?“
    „Fliegen. Man startet schnell, hebt ab und geht mit dem Auf und Ab mit. Und ehe man sich’s versieht, ist es vorbei.“
    Sie lächelte. „Ich hab die Krake immer lieber gemocht.“
    „Die was?“
    „Du weißt schon, dieses Ding, in dem man herumgewirbelt wird, und das dabei auch noch vor- und zurückschwingt.“
    Luke grinste. „Ich muss zugeben, dass ich das nie ausprobiert hab.“
    „Wirklich? Du hast ja keine Ahnung, was du da verpasst hast.“
    „Erzähl’s mir.“
    Beth blickte in seine ernst dreinschauenden Augen, überlegte eine halbe Sekunde lang und fuhr dann fort. „Meine Mutter hat mich immer zum jährlichen Jahrmarkt in Brathurst mitgenommen. Der Typ, der die Krake bediente, hat jedes Mal mittendrin die Fahrt verlangsamt und gefragt: ‚Wollt ihr schneller fahren?‘ Natürlich haben wir alle ‚Ja!‘ geschrien. Und er schrie: ‚Zeigt mir eure Hände!‘ Und dann haben wir wie verrückt gewinkt, während er das Karussell schneller und schneller fahren ließ.“ Sie seufzte. „Das war wie fliegen, als hätte man komplett die Kontrolle verloren, aber auf eine gute Art …“ Sie hielt inne, als sie ihn grinsen sah, grinste dann etwas befangen zurück. „Ich rede und rede. Tut mir leid.“
    Er ignorierte den letzten Satz. „Klingt nach Spaß.“
    „War es auch.“
    Dann schwiegen sie für eine Weile und sahen einander lächelnd an. Beth spürte, wie sich etwas in ihrem Inneren zu regen begann, etwas … Gefährliches und zugleich Tröstendes.
    Verlangen breitete sich in ihrem Bauch aus, erhitzte ihren Körper. Sein Blick wanderte langsam zu ihrer Unterlippe, und sie verpasste den Moment, sich zu wappnen. Ihr Atem kam stoßweise. Während er seine langsame Musterung fortsetzte, begann ihre Haut zu prickeln. Eine irritierende Hitze schoss in Sekundenschnelle über ihre Beine bis zu ihrem Bauch.
    Erregung – heiß, dunkel und unwillkommen – ergriff ihren Körper, raubte ihr den Atem, entlockte ihr ein bestürztes Aufstöhnen.
    Plötzlich spürte sie, dass das Flugzeug seinen Abstieg begann. Rasch entzog sie Luke ihre Hände und lehnte sich von ihm weg.
    „Wir sind fast da“, sagte er und nahm sein Handy aus dem Jackett. „Du hast dich gut geschlagen.“
    „Danke.“
    Eine intime, fast greifbare Stille senkte sich herab, während das Flugzeug zur Landung ansetzte. Beth wollte etwas sagen, aber sie konnte die Vorstellung nicht ertragen, in Worte zu fassen, was zwischen ihnen geschehen war.
    Denn es war einfach unvorstellbar, dass sie den Reizen von Luke De Rossi erliegen würde.
    Bei der Landung verkrampfte sich ihr Magen erneut. Sie biss sich auf die Lippen, aber sie hielt durch, ohne komplett zusammenzubrechen.
    Eine graue Limousine – das übliche Transportmittel in Surfers – wartete auf sie, als sie ausstiegen.
    Wenigstens würde der Wagen die dringend nötige Anonymität bieten, ebenso wie Raum und Abstand zu Luke De Rossi, dem neuen Hindernis in ihrem Leben.
    Sie schnallte sich an und machte es sich in dem weichen Ledersitz bequem. Hoffentlich ging die vierzigminütige Fahrt so schnell wie möglich vorüber …
    „Etwas zu trinken?“
    Sie blickte auf und folgte seinem Blick zum kleinen Kühlschrank, der ins Armaturenbrett eingelassen war. „Mineralwasser, Saft, Cola …“
    „Tequila?“
    Er zuckte nicht einmal. „Sicher.“
    Humorlos lächelte sie. „Mineralwasser ist gut.“
    Sie wartete, bis er fertig damit war, den Gastgeber zu spielen, und ihr das Glas reichte. Sich selbst schenkte er einen Scotch auf Eis ein und machte es

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