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Sueße Prophezeiung

Sueße Prophezeiung

Titel: Sueße Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abe
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schien so gar keinen Zusammenhang mit irgendetwas zu haben, das sie kannte. Gewiss hatte sie auf diese Weise nichts über einen Mann namens Keith MacFarland noch sonst jemanden erfahren. Nur Gefahr und Tod, zwei Dinge, über die sie jetzt lieber nicht nachdachte und besonders nicht mitten in der Nacht, hatten dort gelauert.
    Der Mond war hinter den Wolken hervorgetreten, und Avalon stand zögernd auf, um dabei zuzusehen, wie der silberne Schatten über die verschneite Landschaft glitt.
    Der Anblick war von unsäglicher Schönheit. Bei Nacht entstand oft eine andere Welt voller Dramatik, Magie und Wärme.
    Sie war nicht mehr müde. In der Tat fühlte sie sich sogar hellwach. Zu sehr, um wieder ins Bett zu gehen, wo Marcus in tiefem, sanftem Schlummer ruhte.
    Vielleicht sollte sie nach draußen gehen und auf einen der Türme steigen, um den diamantschwarzen Himmel und das Rund des Mondes zu genießen. Womöglich gab es dort Antworten auf ihre Fragen.
    Trotz des Verbandes brauchte sie nicht lange zum Anziehen, und sie warf einen letzten Blick auf Marcus, dessen bewegungslose Gestalt unter den Decken auszumachen war.
    Aber sobald sie sich auf dem Flur befand, lenkte sie ihre Schritte nicht zu den Stufen, die nach oben in den Turm führten. Stattdessen betrat sie die Treppe, die nach unten in die große Halle mündete. Sie ging an tief hängenden Fackeln und schottischen Steinen vorbei, während die Deckenwölbung in Dunkelheit gehüllt war.
    In der großen Halle sah sie überall Menschen, die schliefen. Die meisten ruhten in der Nähe der Feuerstelle, in der immer noch eine rötliche Glut glimmte. Niemand erwachte, als sie sich ihren Weg zwischen den Leibern hindurch suchte. Leichtfüßig und leise trat sie auf, so wie man es sie gelehrt hatte.
    Sie entschied sich für die Tür der Wirtschaftskammer, denn diese war kleiner und leichter zu öffnen als die riesigen Flügel in der Haupthalle sowie weiter von den Menschen weg, die dort schliefen.
    Draußen war es kalt, aber nicht unangenehm. Avalon hatte daran gedacht, ihren Umhang mitzunehmen – die Münzen hatte sie längst entfernt und die Säume wieder zugenäht. Der Umhang hielt den größten Teil der Kälte fern und erlaubte es ihr, tiefer in die Nacht einzutauchen.
    Am Tor begrüßte sie den Wachtposten. Sie war dankbar, dass sie sich an seinen Namen erinnerte. Dann gab es eine kurze Auseinandersetzung darüber, dass er ihr das Tor öffnen und erlauben solle, die schützenden Mauern der Burg zu verlassen. Avalon setzte ihren gesammelten Charme ein. Am Ende musste sie ihm versprechen, sich nicht zu weit zu entfernen und nur bis zum Rand des berüchtigten Tales zu gehen, wo sie vom Wehrgang aus deutlich von ihm gesehen werden konnte.
    Sie stieß ein leises Lachen aus, als sie sich von ihm entfernte. Ihre Füße brachen durch die verharschte Kruste des Schnees. Die Nacht war jetzt, wo sie sich mitten in ihr befand, noch herrlicher. Hoch droben zogen Wolken über einen unendlich weiten Himmel. Jede einzelne wurde vom Licht des Mondes erhellt, der sie aus der Höhe beleuchtete. Er hing wie eine halbe Silbermünze oberhalb der Berge. Der Schnee war unberührt und makellos. Er überzog das ganze Land mit einer Decke, die nur gerade bis über ihre Knöchel reichte.
    Am besten jedoch gefiel ihr die Stille. Niemand, der redete, keine Gedanken, die sich in ihrem Kopf drängten. Nur Frieden, das sanfte Knacken von Kiefernästen, wenn eine Brise sie streifte.
    Eine Eule, die sehnsüchtig ihren Gefährten in den Wäldern rief.
    Trotz seines verhüllenden Schleiers wirkte der Rand des Tales merkwürdig vertraut, auch wenn das silbergrüne Gras unter dem Schnee vergraben und längst die letzte Blume verblüht war. Eine leichte Brise kam auf und legte sich wieder. Avalon nahm den Anblick der verschneiten Brombeeren und Berghänge, die keine einzige Unebenheit aufwiesen, in diesem allgemeinen Schweigen in sich auf. Nur der Mond schaute zu.
    Sie trat ein paar Schritte vor und war sich der Tatsache bewusst, dass der Wachtposten sie vom Wehrgang aus beobachtete. Doch aus dieser Entfernung vermochte er nicht, sie aufzuhalten, sollte sie sich entschließen weiterzugehen. Vielleicht nur ein kleines Stückchen noch. Nicht zu viel. Sie wollte keinen Ärger verursachen, nur weil sie ein bisschen mehr vom Zauber dieses besonderen Ortes sehen wollte und deshalb den anmutigen Schichten aus Schnee und Stein, die den Hang hinaufführten, folgte – bis sie den Umriss des Elfs entdeckte ...
    Im

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