Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur

Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur

Titel: Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis
Vom Netzwerk:
ihr schönes Gesicht und meinte, ihren köstlichen Körper unter seinen Händen zu spüren.
    Es hatte eine Weile gedauert, bis sich sein Ärger über die eigene Verantwortungslosigkeit gelegt hatte. Als er sich entschied, ihr eine Stelle in seiner Stiftung anzubieten, hatte er gehofft, nie wieder an sie denken zu müssen. Doch er konnte sie nicht vergessen, und das Bedürfnis, sie wiederzusehen, wuchs mit jedem Tag. Nicht nur das. Allein schon ihr geschriebener Name entflammte ihn. Er musste etwas unternehmen, um sie ein für alle Mal aus seinen Gedanken zu verbannen. Obwohl er wusste, wie zweischneidig das war, wollte er sie noch einmal in Besitz nehmen, und zwar mit der gleichen Leidenschaft wie damals an dem schwülen Abend am Mittelmeer. Etwas anderes würde ihm nicht die Ruhe zurückgeben.
    Er schob die Papiere beiseite und gab Anweisungen für seine sofortige Abreise nach England.
    Michelle träumte auch an diesem Morgen von Alessandro. Sie lagen nebeneinander im Schatten eines Baumes und lauschten dem Rauschen der Blätter. Er zog sie an sich und war im Begriff, sie zu küssen …
    Da riss das Schrillen des Weckers sie in die Wirklichkeit.
    Lange Zeit hatte sie morgens mit sich gekämpft, überhaupt die Augen zu öffnen. Dass sie wusste, wie viele Menschen dankbar gewesen wären für eine Arbeit, der sie inzwischen nachgehen durfte, hatte es ihr kaum leichter gemacht. Ja, es war großzügig von Alessandro gewesen, sie seiner Stiftung für die Leitung einer kleinen Kunstgalerie vorzuschlagen, und es war schön, in einem Cottage zu leben, wie sie es sich immer gewünscht hatte. Doch mit diesem Angebot hatte Alessandro sich freizukaufen versucht.
    Dass sie ihn nie wiedersehen würde, damit hatte sie sich noch immer nicht ganz abgefunden. Schon allein deshalb, weil sie fast jede Nacht von ihm träumte. Nicht von dem herzlosen, harten Mann, der sich wortlos abgewandt hatte, sondern dem charmanten, liebenswerten, angebeteten Alessandro der Tage auf „Jolie Fleur“. Deshalb vermisste sie ihn morgens besonders, mehr noch als am Abend, wenn sie genügend Zeit gehabt hatte, darüber nachzudenken, wie sehr er sie enttäuscht hatte.
    Das Aufwachen selbst war am allerschlimmsten. Sie stöhnte. War es denn wirklich schon Zeit aufzustehen? Fünf Minuten, nur fünf Minuten wollte sie noch liegen bleiben, sich die Decke über die Ohren ziehen und sich in den Sommer zurückversetzen, bevor der Sturm in ihrem Inneren, die Fragen, die Sehnsucht sie wieder quälten.
    Es nützte nichts. Ihr Magen revoltierte schon wieder. Sie musste aufstehen und ins Badezimmer eilen. Wie konnte ein so kleines Wesen so eine Verheerung anrichten? Erschöpft schloss sie die Augen und hielt ihr Gesicht unter kaltes Wasser. Wenn man sich auf diese Weise doch auch von Sorgen und Sehnsüchten erleichtern könnte!
    Sie hatte ihr Herz an einen Mann verloren, der sich ihr vollkommen entzog. Das eine Mal, als sie versuchte, Kontakt zu ihm aufzunehmen, war sie nicht einmal durch die Schutzmauer gedrungen, die sein Personal um ihn errichtete. Das war die Bestätigung gewesen, dass er sie endgültig verlassen hatte. Hatte sie von einem Alessandro Castiglione etwas anderes erwarten dürfen? Wie dumm war sie eigentlich gewesen?
    Als sie sich erholt hatte, drehte sie den Wasserhahn zu und öffnete die Augen. Es war sinnlos, mit der Vergangenheit zu hadern. Sie war nicht zu ändern. Nur die Zukunft zählte. Mehr denn je. Ihre würde sich allein um das Baby drehen. Michelle strich sich über den Bauch. Das Kind gehörte zu ihrer Vergangenheit und zu ihrer Zukunft. Alles andere musste sie vergessen.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie an jenen Morgen, den Morgen danach, dachte. Mit der besorgten Frage, wie und ob sie Alessandro noch in die Augen schauen konnte, hatte sie sich fertig gemacht. Und als sie ihn auch nach Stunden nicht zufällig getroffen und schließlich auch nicht gefunden hatte, war sie ins Atelier gegangen. Er hatte all seine Sachen ausgeräumt und war verschwunden. Zurückgelassen hatte er ihr Buch über Raffael und einen Brief, in dem er schrieb, dass ihn unvorhergesehene Arbeit nach Hause zurückrufe und einer seiner Angestellten sich mit ihr in Verbindung setzen werde.
    Tagelang hatte sie geweint. Schon allein, weil er sie belogen hatte. Sie war der Grund für seine überstürzte Abreise, nicht Arbeit.
    Als nach einer Woche zwei gut gekleidete Repräsentanten der Castiglione-Stiftung auftauchten und ihr die Schlüssel zu einem

Weitere Kostenlose Bücher