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Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur

Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur

Titel: Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis
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Michelle zuckte zurück. Er lächelte, so herausfordernd und spöttisch, dass sie nicht mehr an ein Versehen glaubte, was unter dem Tisch geschehen war.
    „In den vergangenen Tagen habe ich wenig gegessen“, entschuldigte sie sich, weil sie sich aus Angst, ihr Magen würde nicht mitspielen, nur eine kleine Portion Nudeln nahm.
    Er bot ihr Orangensalat mit frischem Fenchel an und beobachtete sie scharf. Sie zögerte.
    „Du musst Vitamine zu dir nehmen, Michelle. Das wird dem Baby guttun. Sein Wohl hängt von dir ab.“
    Sie riss sich zusammen. Er hatte ja recht. Deshalb tat sie sich auf. Aber über ihre Pflichten als Mutter wollte sie nicht sprechen.
    „Du bist ein Glückspilz, dass du hier aufwachsen durftest“, sagte sie. „Mehr als genug Platz für eine Familie, Personal, das die Pflichten im Haushalt übernimmt und den Eltern Zeit gibt, die Kinder mit Rat und Tat durch die Schulzeit zu begleiten.“ Sie schaute sich um. Nichts war mit dem zu vergleichen, wie sie aufgewachsen war.
    „Was du Glück nennst, nenne ich Pech. Aber ich habe das Beste daraus gemacht.“
    Michelle fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Sie empfand es geradezu als Beleidigung, wie er sein privilegiertes Leben einschätzte. Doch selbst das bemerkte er nicht. Er aß seelenruhig weiter.
    „Ich bin deshalb reich, weil ich hart arbeite. Dieser Ort hat mit dem Unternehmen nichts zu tun. Im Gegenteil, hierher ziehe ich mich zurück, wenn ich Ruhe haben will“, sagte er schließlich.
    Unter Bescheidenheit litt er jedenfalls nicht. Und gewiss war das nicht seine einzige Charakterschwäche. Wie war es beispielsweise mit Frauen? Wie viele hatte er schon hierher in den Turm eingeladen, um mit ihnen in stimmungsvoller Atmosphäre zu speisen? Als Auftakt zu etwas ganz anderem, versteht sich. Und was war danach aus den Frauen geworden? Der Alessandro in seiner vertrauten Umgebung machte sie ungehalten. Sie legte das Besteck beiseite.
    „Wenn du mich wirklich heiraten willst, muss ich mehr von dir wissen.“
    „Das hättest du längst können, wenn du mich angerufen hättest. Die Nummer habe ich dir jedenfalls hinterlassen.“
    Ihre Wangen röteten sich. „Du hast mir nicht deine Nummer, sondern die deiner Sekretärin gegeben. Die wollte mich nicht durchstellen. Außerdem habe ich eine Bemerkung mit anhören müssen. ‚Wieder so eine‘, hat sie gesagt. Also musste ich annehmen, dass du diese Nummer weitergibst, damit deine Damenbekanntschaften an deinen Lakaien scheitern.“
    Er schwieg bedrohlich lange.
    „Du hältst mich also für einen, der Frauen belügt und täuscht.“ Sein Blick durchbohrte sie förmlich. „Sei versichert, dass ich das für die schlimmste Form des Betrugs halte.“
    Betreten schaute sie zur Seite und versuchte, ihren Schmerz niederzuringen. Unter Ehrlichkeit verstanden sie wohl nicht das Gleiche.
    „Du warst nicht so wie andere Gäste auf ‚Jolie Fleur‘ und auch anders als die Leute, für die ich sonst gearbeitet habe. Du warst so erfreulich normal. Und nun entdecke ich, dass du dich bedienen lässt, in einem Privatflugzeug herumfliegst und wahrscheinlich überall auf der Welt eine Wohnung besitzt.“ Sie brach ab. Er sollte sich wegen seines Lebensstils nicht angegriffen fühlen und auch nicht denken, sie hätte sich über ihn informiert. Dann würde er ihr wieder unterstellen, dass sie es auf sein Geld abgesehen hatte. „Gut, ich wusste natürlich, dass du viel herumreist …“
    „Das Unternehmen verlangt es.“ Er lächelte spöttisch. „Und ich habe nichts dagegen. Ich binde mich nicht, weder an Menschen noch an Orte.“
    Er wurde wieder ernst. Zweifelsohne hatten seine Worte sie warnen wollen, sich falschen Hoffnungen hinzugeben. Er hatte wohl gemerkt, wie stark sie sich noch immer zu ihm hingezogen fühlte.
    Zurückgewiesen und verwirrt, versuchte sie, sich auf das Essen zu konzentrieren. Wie schaffte er es, sie für sich einzunehmen und im nächsten Moment all ihre Träume zu zerstören?
    „Bevor ich die Leitung des Familienunternehmens von meinem Vater erbte, hatte ich bereits mein eigenes Geschäft aufgebaut“, erzählte er im Plauderton. „Nach der Schule jobbte ich bei einer Burger-Kette.“
    Das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. „Aber da hast du nicht das Kochen gelernt.“
    „Aber nein. Das lernte ich hier im Haus. In der Küche war immer etwas los, da konnte ich mich nützlich machen und habe dem Vater meines jetzigen Kochs über die Schulter geschaut.“
    „Und warum

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