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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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etwas Dummes oder Falsches zu sagen.
    „Sie haben Ihren Satz zuvor nicht beendet“, sagte er mit einem anzüglichen
    Augenzwinkern, das in Sophie sofort ein kleines Herzstolpern auslöste.
    „Meinen Satz?“
    „Ja, Sie sprachen zuerst über mein Alter, verwunderten sich danach über meinen
    Mangel an Dicklichkeit, und schließlich erwähnten Sie Ihre Cousine.“
    „Oh ja! Stimmt!“, Sophie strahlte. „Ich fand es seltsam, dass Augusta Sie mir als
    seriös beschrieben hatte. Aber nun habe ich gesehen, wie gut Sie sich verstellen
    können. Kein Wunder, dass Sie alle täuschen.“
    „Meine schauspielerische Fähigkeit findet also Ihre Anerkennung? Wie
    schmeichelhaft. Ich werde dafür sorgen, dass Sie noch weitere meiner Tugenden
    kennenlernen.“ Er fasste nach ihrer Hand, drückte sie leicht und zog Sophie in den
    Tanzsaal. „Und nun kommen Sie, Bengelchen, der nächste Tanz gehört mir. Oder
    haben Sie schon vergessen, dass wir besprechen wollten, wie wir am besten in das
    Haus einbrechen?“
    „Sie haben wirklich gar kein Gefühl für Anstand“, klagte Sophie. Sie war entzückt
    über seine Aufforderung, auch wenn seine Berührung sie ein wenig schwindlig
    machte. Sie erinnerte sich nur zu gut an seinen festen Griff, seinen Körper, als er sie an
    sich gepresst hatte, an seine dunkle, verführerische Stimme und den Hauch seines
    Atems.
    „Nein, das ist nun allerdings einer meiner hervorstechendsten Charaktermängel.“
    Edward führte sie zur Tanzfläche. Die Paare stellten sich soeben zu einem Menuett
    auf. Nicht der Tanz, den er in diesem Moment bevorzugt hätte, da er zu wenig
    Möglichkeit bot, sich ungehört zu unterhalten. Er vergnügte sich stattdessen jedoch
    mit dem Anblick der jungen Schottin, die sich mit überraschender Grazie und Anmut

    bewegte, sich drehte, leichtfüßig die Füße setzte. Sie war wirklich reizend. Eine
    Tatsache, die offenbar jetzt auch langsam anderen Männern im Saal auffiel, die seine
    Partnerin aufmerksam musterten.
    „Und da ich nun einige Fragen, was meinen Charakter betrifft, geklärt habe“, setzte er
    nach dem Tanz das Gespräch fort, „werden Sie vielleicht auch die Güte haben, mir
    diese Nettigkeit zu erwidern. Was haben Sie bei dem Haus gesucht?“ Er hatte
    Vorsorge getroffen, dass niemand auf die Idee kam, seine Begleiterin vielleicht für den
    nächsten Tanz zu engagieren, indem er sie unter dem Ellbogen fasste und geschickt
    aus dem Saal und auf die Terrasse beförderte. Dort waren Laternen aufgestellt, und es
    hielten sich genügend andere Paare auf, um nicht in den Geruch der Unschicklichkeit
    zu kommen. Es war auch eine warme Nacht, sodass dieses lästige Schultertuch, das
    ihm den Blick auf ihr Dekolleté verwehrte, genügte, um sie nicht frieren zu lassen.
    „Ich muss Ihnen gar nichts beantworten“, funkelte sie ihn an.
    „Und wenn ich dafür schweige?“
    „Was soll das heißen?!“
    „Mein Schweigen gegen Ihre Antwort.“ Edward lächelte sie harmlos an. „Wenn Sie
    mir sagen, was Sie dort getan haben, dann werde ich Ihrer Tante verheimlichen, dass
    Sie tagsüber in Hosen herumrennen und in Häuser einbrechen.“
    „Wie können Sie …“, sie rang nach Luft. Es war ein reizender Anblick, weil ihre
    vollen Brüste dabei wogten, und das altmodische Kleidchen sich so anziehend darum
    spannte. „Das ist mein Haus, damit Sie es nur wissen. Es gehört mir! Ich hatte nur
    keinen Schlüssel mit und wollte mich drinnen umsehen!“
    „Ihr Haus?“ Sekundenlang war Edward tatsächlich erstaunt. „Marian Manor gehörte
    einer Mrs. Stourton, einer wirklichen Dame, die es dann an ihre älteste Enkelin
    vererbte. Und diese lebt nicht hier, sondern in …“ Er unterbrach sich. Natürlich! Sie
    war Augustas schottische Cousine, die Tochter jener Annabelle, die mit einem
    Schotten nach Gretna Green durchgebrannt war. Seine Mutter und sie hatten zwar
    keinen engen Kontakt, tauschten aber so ein-, zweimal im Jahr Briefe aus. Welchen
    Namen hatte der Schotte, mit dem Annabelle auf und davon gelaufen war? McIntosh.
    Ja, das war sein Name gewesen. Edward musterte das Mädchen mit neu erwachtem
    Interesse. Ob sie in Schottland ebenfalls in Hosen herumlief? In diesem Fall hatten die
    Highlands mehr Sehenswürdigkeiten, als er bisher gedacht hatte.
    „Reiten Sie öfter in Hosen aus, Miss McIntosh?“, fragte er aus diesem Gedanken
    heraus.
    „Woher kennen Sie meinen Namen? Augusta hat mich nicht vorgestellt.“
    „Aber sie hat Sie ihre Cousine genannt, und wenn das alte Manor tatsächlich

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