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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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zusammenhangloses Stottern. „Schon gut. Nimm dich
    zusammen.“
    Er kannte diese Frau also wirklich! Sophie fasste nach seinem Arm und hielt ihn fest.
    „Was haben Sie mit ihr vor?“
    „Sie dorthin bringen, wo sie etwas zum Anziehen hat.“ Er hatte, während er sprach,
    seine Reitjacke ausgezogen und legte sie der Nackten um die Schultern. Sophie
    betrachtete die Frau etwas näher. Sie war nicht gerade hässlich. Eher konnte man sie
    schön nennen. Sie war ziemlich groß, vollbusig, hatte eine schlanke Taille, ein
    ebenmäßiges Gesicht, gelocktes schwarzes Haar.
    Sophie riss ihre Augen von den vollen Brüsten der Frau los und bemerkte die Tränen,
    die der anderen über die Wangen liefen. „Haben Sie Angst? Das müssen Sie nicht. Ich
    werde nicht zulassen, dass Ihnen etwas geschieht.“
    Die Frau lächelte gequält. „Sie sind ein süßer Junge, aber Sie haben ja keine Ahnung
    …“
    „Was ist denn hier los?“
    Alle drei fuhren bei der spöttischen Stimme herum. Vor ihnen hielt Captain Jonathan
    Hendricks auf einem Grauschimmel.

    Wonach sieht es wohl aus?“ Lord Edwards Stimme war kalt. Er warf einen raschen
    Blick zu Sophie und bedeutete ihr mit einer fast unmerklichen Kopfbewegung, sich
    hinter ihn zu stellen.
    Sophie dagegen blieb stehen, wo sie war und starrte Captain Hendricks mit offenem
    Mund an. Gab sich denn heute früh halb Eastbourne hier ein Stelldichein?
    Jonathan Hendricks war zwar nicht gerade Stammgast im Hause ihrer Tante, aber sie
    hatte ihn vor einigen Tagen kennengelernt, als sie mit Henry in Eastbourne unterwegs
    gewesen war, um Besorgungen für Tante Elisabeth zu machen. Sie waren dabei auf
    Captain Hendricks gestoßen, der angeblich außerhalb der Stadt ein Anwesen besaß.
    Sophie hatte sich einem sehr charmanten Mann mit braunem Haar und braunen Augen
    gegenübergesehen, den ihr Henry mit großer Zurückhaltung vorgestellt hatte. Sophie
    war neugierig geworden, da Jonathan Hendricks eine gewisse Lebhaftigkeit und
    Abenteuerlust ausstrahlte, die sie an Patrick erinnerte. Aus Henry war jedoch kein
    weiteres Wort über ihn herauszulocken gewesen.
    Hendricks hielt einen seidigen Mantel in der Farbe des Mieders der Frau hoch. „Das
    habe ich in den Büschen gefunden, meine Liebe. Vielleicht solltest du diesem
    Gentleman seine Kleidung zurückgeben und deine eigene anziehen.“
    Sophie hatte vor Staunen über dieses Zusammentreffen nicht mehr auf die Frau
    geachtet, die sich jetzt losriss und zu Captain Hendricks hinüberstolperte. Er beugte
    sich zu ihr hinab und zog sie vor sich in den Sattel. Sophie sah verblüfft und zugleich
    entrüstet, wie sie sich schamlos mit ihrem nackten Hintern an ihn schmiegte. Sie zerrte
    Lord Edwards Rock von den Schultern und warf ihn mit einem trotzigen Blick vor
    dessen Füße auf die Wiese. Captain Hendricks legte ihr den Mantel um und zog ihn
    bedächtig vor ihrem Körper zusammen.
    Sophie verstand nicht, was da vorging, aber ein Gefühl von Verantwortung für diese
    Frau veranlasste sie, hinüberzulaufen und nach ihrer Hand zu greifen. „Wollen Sie
    denn überhaupt mit, Madam? Sie könnten mit mir reiten! Ich bringe Sie …“
    „He! Bursche!“ Captain Hendricks gab Sophie halb ernsthaft, halb lachend, einen
    Klaps auf die Kappe. „Such dir deine eigenen Weiber! Die gehört mir.“
    „Ihr wird nichts geschehen“, mischte sich Lord Edward ein. Seine Stimme klang
    drohend, als er die beiden musterte.
    Hendricks betrachtete Sophie nachdenklich. „Du bist wohl noch nicht lange in der
    Gegend?“
    „Hm. Nein. Bin auch nur zwei Tage da.“ Sophie senkte ihre Stimme und deutete vage
    in irgendeine Richtung. „In Lewes drüben, bei den … äh …“, verflixt, es wollte ihr
    kein Name einfallen.
    „Den Millers“, beendete Lord Edward mit kühler Stimme ihr Gestotter.
    „Millers? Etwa Doktor Miller, der Arzt?“
    „Nein. Die Millers haben eine Farm. Und jetzt wollen wir euch nicht länger
    aufhalten.“ Lord Edward zog Sophie ein Stück zurück.
    Captain Hendricks prüfender Blick glitt über sie. Sophie senkte schnell den Kopf, um
    ihr Gesicht mit der Kappe zu verdecken und machte sich an ihrer Jacke zu schaffen.
    „Aber nur ne ganz kleine“, spielte sie mit. „Bin der Neffe vom Onkel“, fügte sie heiser
    krächzend hinzu.
    „Reitest du öfter hier aus?“

    „Nööö. Bloß ganz zufällig.“ Sie räusperte sich abermals, um noch ein Stückchen
    tiefer zu klingen. Es begann ihr Spaß zu machen, auch wenn es dumm war, seine
    Aufmerksamkeit zu sehr auf sich zu ziehen. Wenn er

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