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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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dabei ist, dass alles völlig geheim sein muss. Nicht einmal
    die Polizei weiß davon.“ Edward wanderte im Zimmer umher.
    „Die Admiralität kann sich den Skandal nicht leisten. Es sind einige unserer
    ehemaligen Kapitäne und Admiräle darin verwickelt.“ Jonathan zuckte mit den
    Schultern. „Du weißt ja, der Ruf der Navy und so.“
    Edward stieß einen unterdrückten Fluch aus, der sowohl der Navy als auch der
    Schmuggler- und Piratenbande galt und nicht zuletzt der Tatsache, dass er sich an
    seinem Hochzeitstag mit Verbrechern befassen musste, anstatt seine reizvolle junge
    Frau im Arm zu halten und endlich alle jene Fantasien wahr werden zu lassen, die ihn
    kaum noch zur Ruhe kommen ließen. Schließlich blieb er vor Jonathan stehen.
    „Wir werden antworten, dass Melinda sich mit ihm treffen wird, um anzuhören, was
    er will. Am besten bei einer deiner Veranstaltungen. Das ist am unauffälligsten.“
    „Das halte ich für keine gute Idee.“
    „Deine guten Ideen haben dich bis jetzt nur dazu geführt, meine Schwester zu
    verführen und mich und Sophie in die Sache hineinzuziehen“, erwiderte Edward mit
    schneidender Kälte. „Ab jetzt macht ihr beide, was ich sage, verstanden?“ Er griff
    nach den auf dem Tisch liegenden Schuldscheinen und schob sie in seine
    Jackentasche. „Ich werde sehen, was sich machen lässt. Wir sehen uns morgen. Und
    jetzt verschwinde von hier und komme nicht mehr her. Ich möchte nicht, …“
    * * *
    Sophie hatte die Tür lediglich hinter sich zugemacht, um sie zwei Minuten später
    wieder leise zu öffnen und hinauszulauschen. Nichts war zu hören, auch unten war es
    still. Sie huschte zur Treppe und sah hinunter. Edward war wohl schon in der
    Bibliothek bei Hendricks.
    Ein Geräusch. Sie trat einen schnellen Schritt zurück, schmiegte sich ins Dunkel des
    Ganges, dorthin, wo der Kerzenschein sie nicht erreichte. Aber es war nur der Butler,

    der die kleine Halle vor der Bibliothek durchquerte. Er brauchte endlos lange, richtete
    noch einen Kerzenleuchter, hob etwas vom Boden auf, wischte über ein Tischchen.
    Sophie stieg ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Wenn er sich nur nicht so
    Zeit lassen würde! Aber sie musste warten, bis er auch wirklich fort war, um nicht von
    ihm dabei ertappt zu werden, wie sie im Haus ihres Gatten herumschlich, um zu
    spionieren! Sie huschte weiter, tastete sich einige Treppenstufen hinunter, verhielt
    immer wieder, lauschte. Endlich war sie ungesehen am Ende der Treppe angelangt.
    Nun war es ein Kinderspiel hinüberzulaufen – und schon war sie vor der Bibliothek.
    Sie legte das Ohr an die Tür. Es drang kaum etwas heraus. Sie hörte zwar, dass die
    beiden Männer sich unterhielten, konnte Edwards Stimme unterscheiden, verstand
    aber kein Wort. Sophie presste ihr Ohr fester gegen das Holz. Noch immer konnte sie
    nichts verstehen, aber Edward war wütend. Was zum Kuckuck hatten die beiden zu
    bereden? Was wollte der Captain von ihrem Mann? Sie bückte sich, um durchs
    Schlüsselloch zu schauen. Sie hatte Glück. Die beiden standen in der Mitte des Raums.
    Edward wirkte zornig, Captain Hendricks besorgt. Edward schob ein Bündel Papiere
    in seine Tasche. Henrys Schuldscheine!
    Plötzlich wandte er sich um, kam auf die Tür zu. Sophie stob davon. Als sich die Tür
    öffnete, hörte sie noch, wie Edward sagte: „… wir sehen uns morgen. Und nun
    verschwinde und komme nicht mehr her. Ich möchte nicht, dass Sophie etwas davon
    erfährt.“ Dann hatte sie sich auch schon in das neben der Bibliothek liegende
    Arbeitszimmer gerettet. Sie zog die Tür in dem Moment zu, als Jonathan Hendricks
    aus der Bibliothek trat. Er blieb stehen.
    „Was war das?“
    Edward warf einen Blick die Treppe hinauf, dann wandte er sich seinem Besucher
    mit einem Achselzucken zu. „Nichts. Der Butler wahrscheinlich. Und jetzt: Gute
    Nacht.“ Das letzte war mit einigem Nachdruck gesagt.
    Jonathan grinste. „Ich verschwinde ja schon.“
    Edward sah ihm nach, dann blickte er nach oben zu den Zimmern. Ein unwilliges
    Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Sophie hatte also gelauscht. Er hätte es sich
    denken können. Aber er war auch überzeugt davon, dass sie durch die schwere
    Eichentür nichts gehört hatte. Herauszufinden, dass Jonathan Hendricks für die Navy
    arbeitete, wäre nur noch Wasser auf die Mühlen ihrer Neugier und Abenteuerlust
    gewesen.
    * * *
    Sophie lauschte mit angehaltenem Atem. Sie hatte die Tür nicht völlig geschlossen, ein
    ganz kleiner Spalt stand offen und

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