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Sueße Versuchung

Sueße Versuchung

Titel: Sueße Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Tier genügend beherrschten, um dieses waghalsige Manöver durchzuführen. Sie stieß den Atem hörbar aus und atmete dann noch einige Male tief durch, während sie beobachtete, was weiterhin geschah. Rosalind trabte auf die kleine Gruppe zu, und Sophie hinderte sie nicht daran. Sie wollte wissen, was da los war.
    Die Frau glitt aus Lord Edwards Griff und sank zu Boden. In diesem Moment kam Sophie dazu. Harrington war abgesprungen, wollte sich über die Frau beugen, aber als er Rosalind schnauben hörte, richtete er sich auf. Sophie wollte ebenfalls absteigen und sich um die Frau kümmern, aber ein Blick in Lord Edwards Gesicht ließ sie innehalten. Es war kalt und entschlossen, und die Augen blitzten gefährlich. Sie sah, wie seine Hand zum Hosenbund fuhr, aber nach einem kurzen Blick auf Sophie entspannte er sich, wandte sich ab und kniete neben der Frau nieder. Seinen Hut hatte er neben sich geworfen. Er wirkte besorgt und zornig zugleich.
    »Komm her, Junge. Hilf mir mal.«
    Sophie brauchte zwei Atemzüge, um sich zu fassen. Dann stieg sie mit zitternden Knien ab.
    »Was …« Sie räusperte sich. »Was war denn? Ist sie vor Ihnen davongelaufen?«
    Lord Edward war so schnell auf den Beinen, dass sie erschrocken einen Schritt zurücktrat und mit dem Rücken gegen Rosalind prallte.
    »SIE! Was, zum Teufel, haben Sie denn schon wieder hier verloren!« Sein entgeisterter Blick glitt über ihre Aufmachung, blieb an ihrem Busen und ihren Hüften hängen, schließlich an ihren Beinen. Dann atmete er tief durch. »Unglaublich«, knurrte er gereizt und kniete wieder neben der Frau nieder.
    Diese schien kurzzeitig das Bewusstsein verloren zu haben, regte sich jetzt jedoch.
    Sophie kam langsam näher. »Aber ...«
    »Stell keine Fragen,
Junge
, komm her.« Sein scharfer Blick verbot Sophie, weiterzufragen und die Art, wie er das »Junge« betonte, machte ihr klar, dass es ihm aus irgendeinem Grund geraten schien, sie als solchen auszugeben. Sophie war zwar immer noch bis zum Entsetzen überrascht, aber langsam gewann ihr Sinn für das Abenteuerliche wieder Vorrang in ihrem Denken, und sie hockte sich an die andere Seite der Frau. Diese war zwar nicht so splitterfasernackt, wie Sophie zuerst gedacht hatte, aber der Großteil von ihr war lediglich mit einem eng geschnürten, hellrosa Spitzenmieder bekleidet. Da ihre Brüste aus der Hülle gequollen waren, schauten die Brustwarzen hervor, eine weiter als die andere. Weiter abwärts war sie völlig nackt.
    Sophie starrte auf das stark gekrauste dunkle Haar, dann sah sie peinlich berührt weg.
    »Hast du noch nie eine nackte Frau gesehen,
Kleiner
?« Lord Edward klang grimmig.
    »Ich kann dir versichern, bei dieser hier hätte ich auch gut darauf verzichten können.
    Und jetzt stell dich nicht so an, hilf mir, sie aufzuheben.« Er griff der Frau unter die Arme, zog sie hoch, und Sophie fasste ebenfalls stützend zu. Die Frau war noch ganz benommen, wankte, murmelte etwas. Sophie legte den Arm um ihre Taille, und die andere lehnte sich gegen sie. »… Ich wollte das doch nicht … ich wollte doch nicht springen. Nicht wirklich … ich war nur so …«
    Lord Edward unterbrach ihr zusammenhangloses Stottern. »Schon gut. Nimm dich zusammen.«
    Er kannte diese Frau also wirklich! Sophie fasste nach seinem Arm und hielt ihn fest.
    »Was haben Sie mit ihr vor?«
    »Sie dorthin bringen, wo sie etwas zum Anziehen hat.« Er hatte, während er sprach, seine Reitjacke ausgezogen und legte sie der Nackten um die Schultern. Sophie betrachtete die Frau etwas näher. Sie war nicht gerade hässlich. Eher konnte man sie schön nennen. Sie war ziemlich groß, vollbusig, hatte eine schlanke Taille, ein ebenmäßiges Gesicht, gelocktes schwarzes Haar.
    Sophie riss ihre Augen von den vollen Brüsten der Frau los und bemerkte die Tränen, die der anderen über die Wangen liefen. »Haben Sie Angst? Das müssen Sie nicht. Ich werde nicht zulassen, dass Ihnen etwas geschieht.«
    Die Frau lächelte gequält. »Sie sind ein süßer Junge, aber Sie haben ja keine Ahnung …«
    »Was ist denn hier los?«
    Alle drei fuhren bei der spöttischen Stimme herum. Vor ihnen hielt Captain Jonathan Hendricks auf einem Grauschimmel.
    »Wonach sieht es wohl aus?« Lord Edwards Stimme war kalt. Er warf einen raschen Blick zu Sophie und bedeutete ihr mit einer fast unmerklichen Kopfbewegung, sich hinter ihn zu stellen.
    Sophie dagegen blieb stehen, wo sie war und starrte Captain Hendricks mit offenem Mund an. Gab sich

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