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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Spielchen.« Er stieß ein bitteres Lachen aus. »Das geilt ihn auf. Er erlaubt dir einen kleinen Bissen, ein Schlückchen nur, damit du weißt, was dir entgeht. Er erlaubt mir gerade mal zwei Schlucke, Herrgott noch mal. Zwei Schlucke, sogar von meiner Freundin – und nur, wenn er dabei zuschaut!« Er leckte mir den Hals ab. »Ich wette, er holt sich gerade einen runter. Mich so zu sehen, wie ich sabbere, aber nicht zubeißen darf!«

    »Nein …« Ich zerrte schwach an ihm. »Wieso diese Erinnerung?«
    Er schob mich zurück, schaute mich stirnrunzelnd an. »Was für eine Erinnerung?«
    »Sucker Town.« Ich atmete keuchend die eiskalte Luft ein. »Vor vier Jahren. Die Fang-Gang.«
    »Hab keinen blassen Schimmer, wovon du redest.« Er grub die Finger in meine Oberarme. »Und das bedeutet, dass der Bastard mich manipuliert, mir schon wieder meine Erinnerungen geklaut hat. Scheiße, ich hasse das – es ist die reinste Qual, wenn er sie mir schließlich zurückgibt.« Er schaute sich angewidert in der Zelle um. »Und ich weiß nicht mal, wo ich hier bin!«
    Ich sackte zusammen. »Wir sind im Gefängnis von Old Scotland Yard«, flüsterte ich. »Erinnerst du dich an das, was mit Melissa passiert ist?«
    »Melissa?« Er schüttelte mich so heftig, dass meine Zähne klapperten. »Was ist mit ihr …?«
    In diesem Moment glitt die Tür auf und schnitt ihm das Wort ab. »Das wär’s, Blutsauger«, verkündete Constable Wischmopp mit unverhohlener Befriedigung. Etwas Metallisches klapperte.
    Ich beobachtete, fast wie in Zeitlupe, wie er reagierte. Er packte mich bei den Schultern und rollte sich mit mir von der Tür fort.
    »Hey«, brüllte sie, »zwing mich nicht, das hier zu benutzen!« Grünes Licht blitzte auf. »Das reicht jetzt!«
    Bobby warf sich schützend über mich, drückte mich mit seinem Gewicht platt. Ein grüner Blitz durchzuckte die Zelle. Es roch nach verbrannter Pfefferminze. Bobby zuckte wie eine Puppe an Fäden. Seine Augen weiteten sich vor Schmerzen und wurden glasig. Er hatte das Bewusstsein verloren.
    Ich stieß ihn von mir herunter und klappte zusammen. Der magische Streifschuss, mit dem sie auch mich getroffen hatte,
fühlte sich an, als wäre ich von einer Horde Knüppler verprügelt worden.
    »Tut mir schrecklich leid«, zwitscherte sie mit einem hämischen Grinsen, das ihre Worte Lügen strafte. »Hab versucht, Sie nicht zu treffen, aber es war unmöglich, ihr wart zu dicht zusammen.« Sie wedelte mit einem Silberstab, an dessen Spitze ein fetter grüner Smaragd prangte, der immer noch grünlich britzelte. »Diese neuen Schockzauber von der Chefin sind ganz schön heftig.«
    Nach Luft ringend warf ich einen Blick auf den bewusstlosen Vampir. Verfluchter Mist. Von dem waren keine Informationen mehr zu erwarten. Der konnte von Glück reden, wenn er vor Anbruch der Dämmerung wieder zu Bewusstsein kam.
    Ich blickte böse zu der feixenden Polizeibeamtin auf.
    Ihr Grinsen wurde noch breiter. »Ach, tut mir leid, habe ich euer Schäferstündchen etwa zu früh unterbrochen? Hab ich euch den Spaß verdorben?«
    »Keineswegs«, brummte ich. Jedenfalls nicht so, wie ich gleich dir den Spaß verderben werde , fügte ich im Stillen hinzu.

8. K apitel
    N a? Wie war’s mit dem geilen Kerl?«
    »Wie bitte?« Ich ließ mich auf Hughs freien Stuhl plumpsen, presste mein Handy fester ans Ohr und schaute mich müde in dem leeren Büro der Mordkommission um.
    Ich war weitgehend unbeschadet aus Bobbys Zelle entkommen – was ich gewiss nicht Constable Wischmopp zu verdanken hatte. Ich hatte sogar Hughs missbilligende, enttäuschte und besorgte Miene überstanden. Meine Schwäche führte ich auf die Nachwirkungen des Schockzaubers zurück. Und jetzt saß ich hier und wartete auf DI Crane, die dem Wunsch Ausdruck gegeben hatte, mich persönlich sehen zu wollen.
    Ich konnte es kaum abwarten.
    »Jetzt komm schon, Genny«, quengelte Toni durch den Äther, »gestehe: Bist du eingebrochen, als Finn dich um ein Date gebeten hat, oder nicht? Vergiss nicht, wie viel von deiner Antwort abhängt.«
    Ich rieb meinen Nacken und schloss einen Moment lang meine müden Augen. »Ach, den geilen Kerl.« Jetzt wusste ich, wovon unsere Büroleiterin sprach.
    Ich öffnete meine Hand und schaute auf die Packung G-Zav-Pillen, die unschuldig auf meiner Handfläche lag. Es blieb mir wohl nichts anderes übrig, als doch ein paar davon zu nehmen, so ungern ich’s auch tat.
    »Du weißt genau, wen ich meine!«, sagte sie vorwurfsvoll.

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