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Süßer Pakt der Sünde (German Edition)

Süßer Pakt der Sünde (German Edition)

Titel: Süßer Pakt der Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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Kensington erwartet uns“,
teilte sie ihm kühl, aber höflich mit. Daraufhin führte er sie in den privaten
Speiseraum, nicht ohne ihre Kleider abschätzig zu betrachten. Eine gut
situierte Dame, wie die, die den Saal gemietet hatte, sollte sich nicht mit
solch abgewrackten Mädchen abgeben, fand er, aber was sollte er sagen, sie
zahlte gut. Frances Blick wurde stechend und der Wirt wandte sich eilig ab.
    Annabelle und die anderen blieben
zögernd in der Stube stehen, und schauten fasziniert zu, wie zwei Küchenmädchen
den großen Tisch in der Mitte des Raumes deckten. Bei dem vielen Essen lief ihr
das Wasser im Mund zusammen. Das war kein Vergleich zu den kargen Mahlzeiten im
Stift.
    „Sie sind also die Misses Thornhill!“
    In der offenen Tür stand eine
elegante Erscheinung und Annabelle hielt den Atem an.
    Das war Miss Kensington? Sie war
eindeutig jünger, als Annabelle gedacht hätte. Vielleicht nicht ganz so alt wie
Edward, obwohl der auch gerade mal achtundzwanzig war, aber eindeutig älter als
Zwanzig. Kein junges Mädchen aber auch keine ältere Dame.
    Ihre Kleidung zeugte von Stil und
Reichtum, und sie bewegte sich, als wäre sie sich ihrer Stellung in der
Gesellschaft sicher. Und sie schien ein wenig missgestimmt zu sein.
    Sie blickte sie an und Annabelle
fühlte sich plötzlich schäbig neben dieser schönen Frau. Henrietta schob sich
näher an Annabelle heran und schob ihre Hand in ihre. Eliza und Mary-Jo
blickten betreten zu Boden.
    Die Dame presste die Lippen zusammen,
offenbar hatte ihr Anblick ihr Missfallen erregt.
    „Ah, Miss Kensington!“, rief Frances
erfreut aus.
    „Frances, ich habe dir schon tausendmal
gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst!“, schalt sie die Zofe, dabei
blitzte aber der Schalk in ihre Augen. Das ließ sie gleich um Jahre jünger
aussehen.
    Dann wandte sie sich Annabelle zu,
und ihr eben noch offensichtliches Missfallen war verschwunden. „Sagen Sie
bloß, sie hat sie gezwungen, Sie mit ‚Miss Forbes‘ anzusprechen!“
    Annabelle wusste nicht, was sie davon
halten sollte und sagte – nichts.
    Bis sie den Blick der Zofe sah, die
Miss Kensington in einem Anflug von Übermut zuzwinkerte. Die Dame lachte leise,
undwandte sich dann wieder Annabelle zu.
    „Sie müssen Miss Annabelle sein.
Siebzehn. Miss Henrietta, zwölf.“ Sie knickste vor ihnen, als wären sie in
einem Ballsaal. Die beiden blonden Mädchen knicksten, so gut sie es konnten,
zurück und Alex sah, dass nur Annabelle Thornhills blaue Augen hatte, Henrietta
hingegen hatte ein warmes Braun. Sie wandte sich den Zwillingen zu. Die hatten
braune Haare und braune Augen und sahen wirklich gleich aus. „Und hier brauche
ich ein wenig Hilfe. Wer ist wer?“
    Mary-Jo fasste sich ein Herz und
machte einen Knicks vor ihr, der jedoch ein wenig unbeholfen wirkte. „Ich bin
Mary-Jo und das ist Eliza. Wir sind fünfzehn.“
    Lady Kensington nickte zufrieden.
„Gut. Wahrscheinlich werde ich Sie noch eine Weile verwechseln, aber sei’s
drum. Sie können mich Miss Alex nennen.“
    Dann deutete sie auf den Tisch.
„Lassen sie uns Essen, wir haben noch eine lange Fahrt vor uns bei diesem
Sauwetter.“
    Annabelle holte erschreckt Luft bei
diesem Schimpfwort, dann brach Henrietta in Lachen aus. Auch die anderen
mussten lachen, und die Spannung im Raum verflog.
    Sie setzten sich an den Tisch, der
eher für eine gutbürgerliche Familie gedeckt war. Das Essen war in einfachen
Schüsseln aufgetragen, so dass jeder sich selbst bedienen konnte. Trotzdem war
die Mahlzeit durchaus reichhaltig, es gab allerlei Auswahl und Bella lief
umgehend das Wasser im Mund zusammen. Das war weit besser als alles, was sie
die letzten drei Jahre im Kloster gesehen hatten.
    Anfangs hielten sich die Mädchen noch
zurück, doch es dauerte nicht lange, bis man sehen konnte, dass die jüngeren
solch reichhaltige Kost nicht gewohnt waren und jetzt hemmungslos zuschlugen.
    Alex war entsetzt. Sie hatte gewusst,
wo die Mädchen untergebracht waren, aber sie hatte irrtümlicherweise angenommen,
sie wären mehr oder weniger gut versorgt gewesen. So sollte niemand Essen
anschauen. Was zur Hölle war mit den Mädchen geschehen?
    Sie bemerkte, dass Annabelle sich
etwas zurückhaltender verhielt und erkannte in ihr sofort die Beschützerin. Ja,
sie würde die Mädchen nur mit ihrer Zustimmung erreichen.
    Nachdem das Essen abgetragen wurde,
kamen die Küchenmädchen wieder und stellten Zitronensorbet und
Schokoladenmousse auf den Tisch, dazu Schälchen

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