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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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ihr.«
    »Ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll.«
    »Ach, Süßer«, sagte sie, »ich glaube, das weißt du ganz genau. Vertraue einfach deinem Herzen.«
    Ich stieß ein ersticktes Lachen aus. »Wie kommst du darauf, dass ich eins habe?«
    Jezebel lächelte. »Nenn es Eingebung.«
     
    Virginia nahm beim dritten Klingeln ab. Ihre Stimme klang schwer vom Schlaf: »Hallo?«
    »Ich bin’s, Don.«
    Stille, erfüllt von dem donnernden Pulsschlag in meiner Brust, meinem Hals, meinem Kopf. Dann sagte sie: »Es ist ein Uhr morgens.«
    »Ich weiß. Ich musste dich einfach anrufen.«
    »Don.« Mein Name – vielmehr der Name, den ich ihr als den meinen genannt hatte – klang wie ein Fluch. »Ich werde jetzt weiterschlafen.«
    »Warte.«
    »Mach’s gut.« Ihr Tonfall hatte etwas Endgültiges.
    »Bitte.«
    Ich hasste dieses Wort; ich hasste es, zu betteln. Aber man nannte es wohl nicht umsonst das Zauberwort, denn obwohl Virginia eigentlich auflegen wollte, wartete sie ab.
    »Ich …« Ich will dich halten, dich streicheln, deinen Körper an meinem spüren. Ich brauche dich, wie ich noch nie zuvor etwas gebraucht habe. Die Worte sprudelten über meine Lippen: »Ich muss mit dir reden. Wegen vorhin.«
    Funkstille, dann räusperte sie sich. »Ruf mich morgen nach der Arbeit an.«
    »Nein!« Nein, nicht schreien, verschreck sie bloß nicht. Sanfter: »Nein. Das kann nicht warten. Ich muss jetzt mit dir reden.« Jetzt, bevor mir die Worte versagen. Bevor Callistus oder sonst ein Höllenwesen mir einen mörderischen Besuch abstattet.
    Sie stieß einen entnervten Seufzer aus, und ich stellte mir vor, wie sie mit sich selbst debattierte und den Kopf hängen ließ, während alle Gedanken, die in ihren Augen aufblitzten, hinter ihren langen Locken sicher verborgen waren. Während ich ihr Urteil erwartete, hielt ich das Telefon so fest umklammert, dass ich es fast zerquetschte.
    »Okay«, sagte sie. »Dann sprich.«
    »Lieber persönlich.«
    »Du bist ja verrückt. Es ist viel zu spät.« Meinte sie wegen der Uhrzeit oder für meine Worte?
    »Ich muss das hier dringend loswerden. Heute Nacht. Jetzt.«
    Vielleicht vernahm sie irgendetwas in meiner Stimme – eine Spur von Dringlichkeit oder Verzweiflung. Oder vielleicht konnten gute Menschen einfach nicht Nein sagen, zumindest nicht allzu lange. Sie sagte: »Ich muss verrückt sein. Wo bist du gerade?«
    »Vor deiner Haustür.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und ich dachte, das war’s. Ich hatte meine einzige Chance, herauszufinden, was hier mit mir geschah, leichtfertig verspielt. Meine einzige Chance bei Virginia. Und wenn Pan erst mal mit mir fertig war, würde ich bei Jezebel auch nie wieder eine Chance bekommen.
    Ich schloss die Augen und versuchte über Alternativen nachzudenken. Versuchte, überhaupt nachzudenken. Aber Jezebels Gesicht verwirrte meinen Verstand, oder vielleicht war es Virginias Gesicht, oder eine Mischung aus beidem. Alles, was ich sah, hörte, roch, war die Ursubstanz jener Frau, die mein Leben betreten und es verändert hatte; Virginia, die mich alles hinterfragen ließ, was ich war und was ich je sein würde. Ich spürte ihre Anwesenheit in meinem Verstand, spürte sie so intensiv, dass die Welt um mich herum verblasste und nichts weiter blieb, weder im Diesseits noch im Jenseits, als sie und ich, jetzt und für immerdar. Ihre smaragdgrünen Augen. Ihr Lachen, warm und sinnlich und so verlockend. Ihr berauschender Duft von Jasmin und Schokolade, von Brombeeren und Moschus.
    Und allein die Tatsache, dass all dies nur eine Illusion war, zwang mich in die Knie. Sie war fort – fort! – und ich war verloren.
    Dann öffnete Virginia die Tür.

Kapitel 18
Der alles entscheidende Moment
    Virginia stand in der Tür wie ein Wachtposten – eine Hand am Rahmen, die andere an der Klinke -und versperrte mir den Weg. Ihr Haar war vom Schlafen zerzaust und umrahmte ihr blasses Gesicht in wirren Korkenzieherlocken, die sich zu dicken Büscheln verheddert hatten. Ihr leichentuchartiges Flanellnachthemd hing locker an ihr herab und verhüllte die Rundungen ihres Bauches, ihrer Hüften und ihrer Oberschenkel. Sie sah mich skeptisch an, die Lippen aufeinandergepresst, die Augen herausfordernd funkelnd und von Tränen gerötet. Sie war atemberaubend schön.
    »Du siehst aus, als wäre der Teufel hinter dir her«, sagte sie.
    Meine Lippen zuckten. »Kein Wunder.«
    »Warst du etwa die ganze Zeit draußen?«
    »Nein. Ich bin wo hingegangen, habe ein bisschen

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