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Sumerki - Daemmerung Roman

Titel: Sumerki - Daemmerung Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dmitry Glukhovsky
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unausweichliches Ende verkünde, ja sogar bis auf den Tag genau prophezeie, wann der Himmel auf die Erde herniederfallen werde‹ «, nuschelte er, während er mit dem Finger über die Zeilen fuhr. »Und hier: ›Dass diese Handschrift auch alle Anzeichen beschreibe, an denen man die nahende Apokalypse erkennen könne, damit die Eingeweihten sie den anderen Mayas mitteilten und damit das Volk der Maya genügend Zeit habe für Gebete und andere notwendige Vorbereitungen. Dass dieses Wissen ein Geheimnis sei, das von Menschen, Dämonen und Göttern gleichermaßen gehütet werde‹. « Mit triumphierender Miene legte er die Seiten auf den Tisch. »Wir finden also Ihre Übersetzung - oder Hinweise darauf - an den Tatorten aller drei Mordfälle, wobei es sich bei einem davon, wenn ich daran erinnern darf, um einen Mehrfachmord handelt. Da drängt sich doch der Gedanke auf …«
    Ich lehnte mich gegen den Türstock und versuchte mich zu beruhigen, mich zu konzentrieren, so schnell wie möglich irgendwelche Argumente zu erfinden, um seine Attacke abzuwehren.
    »Ich erzähle Ihnen jetzt, worum es hier geht, und Sie verraten mir dann, welche Rolle Sie in der ganzen Geschichte spielen, einverstanden? In Moskau ist eine gewisse heidnische Sekte tätig, die sich unter dem Einfluss irgendwelcher indianischer Weissagungen einbildet, dass das Ende der Welt unmittelbar bevorsteht. Ihre Übersetzungen bestärken diese Leute in ihrer Überzeugung - obwohl nicht auszuschließen ist, dass Sie all diese Texte nur erfunden haben -,
jedenfalls verüben diese Fanatiker daraufhin eine Reihe von Ritualmorden. Als Opfer werden Personen ausgewählt, die den Sektierern - oder etwa Ihnen, Dmitri Alexejewitsch? - im Weg sind oder die rein zufällig und gänzlich ahnungslos mit Ihrer heiligen Schrift in Berührung kommen.« Er hob ironisch die Augenbrauen. »Derartige Fälle gehören bei uns zum Alltagsgeschäft, und auch im Ausland sind diese Praktiken bekannt. Satanisten, Zeugen von irgendwem, Altgläubige … Die Täter halten sich gewöhnlich für Auserwählte und glauben, dass ihnen ihr Vorgehen beim Jüngsten Gericht vergolten wird. Tja … Die Fingerabdrücke haben wir bereits, derzeit laufen die Laboruntersuchungen, die Ergebnisse müssten bald vorliegen. Solange dies noch nicht der Fall ist und somit keine Anklage gegen Sie erhoben werden kann, könnten Sie die Chance nutzen und freiwillig gestehen, dass Sie der Anführer und geistige Mentor dieser Sekte sind.«
    Verzweifelt begann ich den Kopf zu schütteln, als wäre ich ein an Händen und Füßen gefesselter und geknebelter Todeskandidat, der die letzte Möglichkeit ergreift, seinen Protest zum Ausdruck zu bringen.
    Doch da Nabattschikow diesmal ohne seinen Partner erschienen war, musste er die Rollen des bösen und des guten Ermittlers in Personalunion übernehmen. Die hämische Grimasse in seinem unrasierten Gesicht wich einer anderen, die offenbar Verständnis, ja sogar Mitgefühl ausdrücken sollte.
    »Oder sind Sie am Ende ein Opfer? Hat man Sie missbraucht? Sie gezwungen , sich mit diesem Text zu befassen? Und jetzt ist es zu spät, einen Rückzieher zu machen, weil Sie um Ihr Leben fürchten?«

    »Ich wusste nicht, an wen ich mich wenden sollte«, flüsterte ich. »Die Miliz ist doch nicht für Mystik zuständig.«
    »Wenn Sie wüssten, wofür die Miliz alles zuständig ist.« Er seufzte und klopfte sich seltsamerweise auf den Bauch. »Aber ich sage Ihnen, da ist überhaupt nichts Mystisches dran. Haben Sie Ihre Tiger und Teufel denn jemals selbst gesehen? Nein! Und das hat auch sonst niemand. Die Täter versuchen uns da auf eine falsche Fährte zu locken. Oder vielleicht gehört das zu ihrem Ritus. Aber zurück zur Sache. Sie behaupten, dass es sich bei Ihren Machwerken um Übersetzungen aus dem Spanischen handelt. Können Sie mir das Original vorlegen?«
    »Natürlich. Augenblick.« Ich schlappte in mein Zimmer und kehrte kurz darauf mit den ausgeschnittenen Buchseiten zurück.
    »Dieses Material kommt zu den Akten«, erklärte er kategorisch und ließ die Blätter sogleich in seiner Tasche verschwinden.
    »Warten Sie, ich muss die doch im Büro zurückgeben …«
    »Keine Angst, das erledigen wir schon für Sie. Aber dafür müssen Sie uns das Büro nennen.« Ein abgefeimtes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Namen und Adresse.«
    » Akab Tsin «, buchstabierte ich.
    Nachdem er alles mit großen, sorgfältigen Buchstaben aufgeschrieben hatte, schlug er sein

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