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Schritten keine feuchten Abdrücke mehr hinterließen. Auch die teure Kleidung war bereits fast trocken.
Sie hatten ihre Zimmer fast erreicht, als Shanija aus einem Seitengang sich nähernde Schritte hörte.
As’mala legte den Finger an den Mund und bedeutete den Gefährtinnen durch Handzeichen, dass sie nachsehen wollte.
Shanija nickte und wisperte verhalten: »Wir bringen das Schwert zu Capus und treffen uns spätestens bei Tagesanbruch am Baum.«
Die Diebin verschwand um die Ecke, und kurz darauf hörte Shanija ihre gedämpfte Stimme: »Maltes, bist du das? Was für ein Glück. Ich suche dich schon die ganze Zeit!«
Shanija atmete erleichtert auf. As’mala würde schon etwas einfallen, um Maltes abzulenken und hinzuhalten. Zusammen mit Seiya eilte sie den Gang weiter.
In Seiyas Gemach setzte Shanija die braune Tasche ab, wechselte die Kleidung und legte ihren Waffengürtel an. Sie steckte das Drachenschwert in die leere Scheide und umwikkelte den auffälligen Griff mit einem Lederlappen, den sie gut verschnürte. Seiya betrachtete das Brokatkleid sehnsüchtig, griff dann aber nach einer schlichten Hose und einem elegant geschnittenen Hemd aus rotem Satin. Dazu nahm sie sich einen fein gearbeiteten Mantel mit Silberborte. Ohne Zeit zu verlieren packte Shanija die wichtigsten Dinge ein und verstaute sie in einem Beutel aus Leinen. Sie sprachen nicht darüber, aber Shanija war klar, dass die Prinzessin sie verlassen würde, sobald sie Pong wieder hatten.
Der Gang war leer, keine Wache, auch kein Maltes in Sicht. Zielstrebig gingen sie zum nah gelegenen Dienstboteneingang und standen bald darauf draußen im Hof, den sie gemessenen Schrittes überquerten.
Der wachhabende Soldat am Tor blickte erstaunt. »Immer noch wach, die Damen?«
»Schon wieder.« Seiya lächelte verzückt. »Dieser Ort ist
zu
reizend. Wir dachten, wir unternehmen einen kleinen Mondscheinspaziergang.«
Der Wachmann stimmte arglos zu. »Khatasta ist wahrhaftig ein Traum, edle Dame. Wir nennen sie auch ›die Goldene‹.«
»Der Sonnenaufgang muss herrlich sein«, schwärmte Seiya mit verträumten Augen.
Shanija bewunderte sie, wie sie den Soldaten mit ihrer Anmut um den kleinen Finger wickelte. Er hatte nur Blicke für die Prinzessin übrig. Seiya fasste vertraulich seinen Arm. »Wir hörten von einem kleinen Hügel ganz in der Nähe, von dem aus man den Aufgang von Flavor, Rubin und Arausio ganz zaubervoll betrachten kann. Denkt Ihr, wir können geradewegs dorthin? Oder ist es Frauen verboten, sich frei zu bewegen?«
Der Mann sah beleidigt aus. »Selbstverständlich nicht. Ihr dürft jederzeit gehen, wohin es Euch beliebt. Möchtet Ihr einen Begleitschutz?«
Seiya lächelte unschuldig. »Ist es denn notwendig?«
»Niemand würde wagen, Hand an Euch zu legen. Frauen sind uns heilig.«
»Dann gehen wir lieber allein. Aber vielleicht ein andermal?« Sie zwinkerte schelmisch. »Wir werden spätestens zum Frühstück zurück sein.«
Der Wachmann sah ihnen sehnsüchtig nach.
5.
Maltes blickte As’mala verlangend an. »Du hast mich gesucht?« Er stellte die Lampe auf einem steinernen Halter ab.
Sie lächelte. »So wie du mich, stimmt’s? Oder warum treffen ausgerechnet wir beide uns hier, in der Nähe meines Gastgemachs? Gehen wir in mein Zimmer oder in deins?«
Zögernd wies Maltes mit der Hand den Gang hinunter. »Ich … kann dir gerne mein Gemach zeigen, wenn du möchtest. Deines kenne ich …« Er errötete, als er verstand. »Oh. Entschuldige. Wir haben hier in Khatasta nicht sehr viel Übung in solchen … Konversationen.«
As’mala fasste ihn an der Hand und zog ihn den Gang hinunter. Sie mochte seine kräftigen Hände. Obwohl Maltes dekadent lebte, wirkte er nicht verweichlicht.
Ob er im Kampf eine Chance gegen mich hätte?
Sie dachte an seinen Körper, stellte sich vor, wie gut Maltes sich unter ihr machen würde. Ihr Grinsen schien ihn zu verunsichern, aber er folgte ihr ergeben. »Du bist nass …«
»Ich hatte eine nette kleine Dusche, nicht der Rede wert. Meine Freundinnen, du verstehst? Immer zu Scherzen aufgelegt. Wo ist denn nun dein Zimmer?«
»Hier hinein.« Maltes löste sich von ihr, um ihr die Tür aufzuhalten. Das gedämpfte Licht einer Öllampe drang aus dem Raum.
»Nicht so förmlich.« As’mala ging aufreizend an ihm vorbei. Was konnte es schaden, sich noch ein bisschen mit ihm abzugeben? Sie hatte etwas Zeit, bis Shanija und Seiya den Handel mit Capus abgeschlossen hatten.
Sie packte Maltes mit
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