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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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»Danke.«
    As’mala nickte nur verlegen und schlüpfte wie Maltes ins Vogelkostüm. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass Maltes ihr einen ernsthaften Antrag gemacht hätte, wenn ihr Zögern nicht so offensichtlich gewesen wäre. Aber heiraten? Das war nun wirklich nicht ihr Ding. Sie setzte sich wieder hinter Maltes auf den geduldig wartenden Kryphon. Das Tier hob erneut ab.
    In der Ferne sahen sie einige Fiogan, doch es kümmerte sich keiner um sie. Es wurde unangenehm feucht, als sie in die Wolke eintauchten. Sobald der Nebel lichter wurde, schwebten sie auf den Rand eines trichterförmigen Kraters zu. Maltes trieb den Kryphon zur Eile an. Sie landeten auf einem von Rissen durchzogenen Gestein an einem sonderbar rechteckigen Felsen. Die Ritzen zwischen den Steinen bildeten bläuliche Sechsecke. Pflanzen oder Gras wuchs dort nicht. An manchen Stellen schossen die Steine wie Säulen nach oben. Auch der Felsen neben ihnen wurde aus solchen Säulen gebildet.
Basalt
, dachte As’mala, und musste an eine ähnliche Steinlandschaft denken, durch die sie vor langer Zeit einmal gekommen war. Es hatte Geschichten zu diesen Steinen gegeben. Es hieß, sie seien von Tiefendämonen, den Plutoiden, aus der Erde gespuckt worden. In diesem Fall hätten die Dämonen sehr hoch gespuckt. As’mala grinste.
    Einen kurzen Moment gestattete sie es sich, an ihre Heimatstadt zu denken: An Zata die Bunte. Eine Stadt, die so ganz anders war als der Luxus Khatastas. An Gestank und Verrat, aber auch an das ewige Schlagen der Meereswellen und das Singen des Windes um die Klippen der Liebe.
Nein, ich will nicht heiraten und sesshaft werden. Zumindest muss ich vorher nach Zata zurückkehren und meinen Geschwistern berichten, was ich erlebte. Ich will den Muscheldom der Göttin Anama wiedersehen und gemeinsam mit meiner Mutter den Tag der Austreibung der Wellendämonen Hosindas und Zyrkan feiern, die Anama bekämpften
.
    Sie dachte an das leidenschaftliche Ritual unterhalb der Klippen. Sie war nicht sonderlich gläubig und weder die Göttin Anama noch ihr Gegenspieler, der halbverweste Wellengott Hosindas, hatten sich je leibhaftig in Zata blicken lassen. Das Ritual allerdings hatte As’mala immer genossen. Es war eine Ode an das Leben, wie sie nur Menschen feiern konnten, die ständig dem Schmerz von Armut und Tod nahe waren.
    Maltes drückte sich dicht an den Felsen, der ebenfalls die charakteristische sechseckige Säulenstruktur aufwies. Fiogan waren nicht zu sehen.
    »Es muss hier auf dieser Seite eine Höhle geben«, erklärte Maltes. »Die Hohepriesterin erzählte einmal davon, aber sie wollte Jasmina nicht sagen, was sich darin befindet.«
    Sie schlichen vorwärts und kamen dem trichterförmigen Schlund näher. As’mala packte Maltes am Arm. »Bei Zyrkans Eiern! Was ist das?«
    Auf dem Boden des Kraters lag eine schauerliche Kreatur, umgeben von hohen Mauern. Ein Bestiarium mit nur einer Attraktion. Aber die hatte es in sich.
    Maltes wurde bleich. Seine Hand wanderte unter dem Umhang zum Knauf des zierlichen Schwertes. »Slintan«, antwortete er schwach. »Es gibt ihn also wirklich.«
    In dem Moment sahen sie eine Gruppe von drei Fiogan über den Rand der Plattform fliegen. As’mala zog Maltes hastig in eine Lücke zwischen zwei Basaltsäulen.
    »Was ist Slintan für ein … Ding?« As’mala dachte schaudernd an den muskulösen, klobigen Körper, der alabastern auf den Steinen geleuchtet hatte.
    »Es gibt eine Überlieferung, geheime Aufzeichnungen im Archiv meines Vaters, die ich einmal in die Hand bekam«, flüsterte Maltes an ihrem Ohr. »Dort heißt es, Slintan sei entstanden, als das Sternenschiff der Fiogan abstürzte. Sie besaßen eine halborganische Maschine für die Essensausgabe. Und diese Maschine wurde während des Absturzes durch die psimagischen Strömungen oder was auch immer zu Slintan, dem weißen Drachen umgewandelt. Statt Essen zu spenden, wurde er ungeheuer fressgierig. Die Aufzeichnungen nennen ihn auch den ewigen Drachen, denn er ist wie eine Maschine immer noch relativ unsterblich. Zumindest gibt es ihn seit vielen tausend Jahren, wie ich jetzt weiß. Jedenfalls begann Slintan sich damals zuerst von Fiogan zu ernähren, sie mit immer mehr Genuss zu reißen. Fast hatte er das Volk ausgelöscht, als die Menschen hierher kamen, Slintan in Ketten legten und die Fiogan dadurch retteten. Als Kind hat mich die Geschichte fasziniert, aber später habe ich nicht mehr daran geglaubt. Obwohl Jasmina mir eine ähnliche

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