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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Kraters hinauf, auf dem weitere Fiogan kauerten. Dort stand auch die Fioganpriesterin mit einem großen Gefolge. Jasmina und Seiya waren bei ihr. Anscheinend hatte Jasmina noch immer einen gewissen Einfluss, auch wenn sie zum Tode verurteilt war, denn sie waren beide nicht gefesselt und in guter Verfassung. Die Prinzessin, gut erkennbar in ihrem roten Hemd, befand sich so nah am Rand des Kraters, als würde sie jeden Moment hinunterstürzen. Shanija versuchte Seiya ein Lächeln zu schenken, aber sie bekam ihre verdammten Mundwinkel einfach nicht nach oben.
    Der Hohepriester wies auf eine kleine Tür aus Stahl, die in die Mauer aus Stein und Metall gefügt worden war. Sie war gerade groß genug für einen Menschen.
    Shanija hob stolz den Kopf. Ihre Sinne waren angespannt. Als man ihre Ketten löste, schwankte sie leicht, fing sich aber sofort wieder.
    Der Priester in dem roten Umhang ließ sich von einem kleineren Fiogan das rötlich schimmernde Schwert reichen.
    »Nuun kannst du beweiisen, ob du doch eine Göttiin biist«, zischte er verächtlich. Er drückte Shanija das Schwert in die Hände und wich sofort zurück. Glänzende Speerspitzen richteten sich auf sie und machten deutlich, was geschehen würde, wenn sie das Schwert gegen den Priester erheben würde. Shanija hatte aber Mühe, das Schwert überhaupt zu halten. Wie ein wertloser Metallklumpen lag es in ihren Händen, zog die Arme hinab, obwohl es kaum Gewicht haben sollte. Zumindest hatte es sich im Büro von Aridas sehr leicht angefühlt.
Unwillen
übertrug sich vom Schwert auf sie. Einen Moment blinzelte sie überrascht. Was barg dieser Stahl für ein Geheimnis? Jasmina hatte gesagt, sie habe ihre Psimagie in das Schwert gebannt. Aber was genau bedeutete das?
    Die krächzende Stimme des Hohepriesters hallte laut von den Steinwänden wieder. Die aufgeregten Gespräche der Menge verstummten. Shanija konnte sich gut vorstellen, was für eine flammende Rede der Fiogan hielt. Es störte sie nicht, dass sie nichts davon verstehen konnte. Sie spürte, wie Leben in ihre Zunge zurückkehrte. Sie hob den tauben Zungenrücken in Richtung Gaumen.
    Viel zu schnell senkten die Fiogan die Speere. Die Metalltür wurde aufgerissen, und Shanija stolperte auf sehr unelegante Weise in das Gehege von Slintan. Ein wildes Krächzen ging durch die Reihen. Viele der Fiogan zuckten mit den Flügeln und den langen Schwanzfedern. Zwei fielen vor Aufregung von der Mauer und flatterten taumelnd zu Boden.
    Shanija fiel schmerzhaft auf die Knie. Da kauerte sie nun. Keine zehn Schritte von dem weißen Vogeldrachen entfernt, der sie aus gelangweilten grauumrandeten Augen betrachtete.
    Erneut wurden Stimmen laut. Slintan hatte den Ruf einer alles vernichtenden Fressmaschine. Jasmina hatte berichtet, er stürze sich auf jedes Lebewesen, das es wagte, ihm zu nahe zu kommen. Ein Fiogan hatte den Drachen mit den Worten »leicht reizbar« beschrieben, was als schamlose Untertreibung bezeichnet wurde. Jetzt aber lag Slintan, der Frauen fressende Gott, weiterhin im Staub der sechseckigen Steine auf dem Bauch und rührte sich nicht. Er schien sich nicht sonderlich für die Sonnengöttin zu interessieren, die mühsam das rötliche Schwert in den zitternden Händen hielt. Träge sah Slintan zu ihr hin. Er wirkte eher wie eine der Abschreckung dienende Statue aus weißem Marmor, die den Eingang eines Tempels bewachte.
    Shanija kam schwankend auf die Beine. Sie blickte hinauf in die Reihen der Fiogan.
    Das war es also. Der Götterkampf. Während die Göttin versuchte, ein lächerlich dünnes Schwert mit den Armen anzuheben, kauerte der ewige Slintan auf den sechseckigen Steinen, als sei ihm speiübel. Shanija hätte gelacht, wenn es nicht um ihr Leben gegangen wäre. Vielleicht konnte sie warten. Vielleicht konnte sie sich hier ausruhen, bis die Wirkung des Giftes nachließ. Slintan lag so friedlich unter den Sonnen wie ein krankes Kätzchen.
    »Akrrkrrakan Ptiliorrt!
«, schrie der Fioganpriester mit zorniger Stimme. Wie ein Racheengel schwang er sich in die Lüfte, einen Langbogen in den Vorderklauen. Es dauerte ihm wohl zu lange. In Ordnung. Warten war ohnehin nicht ihre Stärke. Sie stolperte vorwärts, auf Slintan zu.
    Der erste Pfeil schlug dicht neben Slintan ein. Der Vogeldrache brüllte zornig und sprang auf die stämmigen Beine. Zu viel Anstrengung, zu wenig Kraft. Schnaufend machte er eine unfreiwillige Rolle zur Seite. Shanija hörte das Krächzen der Fiogan und war sicher: Die Vogelwesen

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