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wirrd unser Frrevel nicht bestrraft und unserr Rreich bleibt im Himmel.«
Einen verrückten Moment war Shanija geneigt zu glauben, Slintan habe die Stadt Khatasta und das gesamte verkehrte Land tatsächlich in der Luft gehalten. Schließlich war auf Less nichts unmöglich. Dann schüttelte sie schwach den Kopf. Nein. Es war nicht Slintan, der das Land in der Luft hielt. Es waren sonderbare kosmische Verhältnisse, ein Zusammenspiel physikalischer Kräfte durch die besonderen Atmosphäreschichten von Less, die sich auf dieses kleine Gebiet hier konzentrierten. Vielleicht tatsächlich eine Art Strahlung.
Aber Shanija konnte diesen Aberglauben nutzen. Sie blickte kühn in die Runde der Fiogan. »Euer Reich wird nicht in den Staub der Sandhügel sinken! Es war nicht Slintan, der es in der Luft hielt! Erst euer Glaube machte ihn zum Gott, und durch euren Glauben kam das Böse an diesen Ort. Nehmt Slintans Tod als Zeichen für das Ende des alten Bündnisses!« Sie wies auf Jasmina. »Ihr könnt neu beginnen, denn Fiogan und Menschen sind stark. Nur wenige müssen verurteilt werden, die anderen sind unschuldig, Menschen wie Fiogan. Natürlich, ihr könntet euch jetzt bekriegen und gegenseitig vernichten. Aber wozu? Sinnvoller ist es,
gemeinsam
einen friedlichen Weg zu gehen. Jasmina Balderas wird einen neuen Vertrag mit euch aufsetzen. Einen Vertrag, der beiden Seiten gerecht wird und euch verbündet!«
Die Augen der Priesterin glühten. »Du sprrichst klug, Sonnenstrrahl, aberr die Menschen nahmen uns unserre Kinderr ...«
»Und ihr habt euch die Frauen der Menschen genommen«, unterbrach Shanija scharf. »Die Verbrechen auf beiden Seiten sind groß, keine Seite hat das Recht, der anderen etwas vorzuwerfen. Die Opfer sollen nicht umsonst gewesen sein, wenn ihr den Vertrag aufsetzt.«
Krajenk senkte das befiederte Haupt. »Slintan ist tot. Doch unserr Land sinkt nicht. Du hast die Wahrrheit gesagt. Ich werrde tun, was du verrlangst, Göttin.«
Shanija wollte etwas erwidern, schloss aber den Mund wieder. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, den Fiogan klarzumachen, wie unsinnig ihr Glaube an die Sonnengöttin war.
Die Kommandantin war müde und ausgelaugt. Aber es gab noch etwas zu tun.
»Ich will euch jetzt verlassen. Ich werde Menschen mit Kryphonen schicken, die alle Gefangenen nach Hause bringen. Gebt mir euer Wort, dass die Frauen solange unter eurem Schutz stehen und alle unbehelligt abziehen können.«
»Es soll alles sein, wie du es wünschst, Sonnenstrrahl.«
»Danke. Würdet ihr einige eurer Krieger mit uns schicken, Krajenk? Ich beabsichtige, gemeinsam mit dem Präfektensohn Maltes die wahren Verbrecher Khatastas festzusetzen. Die Männer, die euch seit Generationen eure Kinder nehmen.«
»Wirr werrden den Palast umstellen und die Luft überrwachen. Keinerr derr Zwölf wirrd entkommen.«
Shanija umklammerte das Schwert fest, als sie endlich aus dem ummauerten Ring trat. Maltes und As’mala folgten ihr. Seiya eilte die Treppe herab auf Shanija zu. Auch Jasmina kam nach unten. Maltes lief ihr entgegen und schloss sie glücklich in die Arme.
Kraftvoll trieb Shanija das blutbefleckte Schwert in den Boden.
Die Prinzessin lächelte. »Du magst starke Auftritte, was?«
Shanija öffnete die Arme und drückte sie kurz an sich. »Du hast mir durch deine Geistesgegenwart das Leben gerettet. Danke.«
»Nach allem, was du für mich getan hast ...« Seiya blinzelte mit geröteten Wangen. »Und vergiss As’mala nicht. Ohne sie hätte Slintan einen besseren Tag gehabt, habe ich Recht?«
Fragend schaute Shanija zu As’mala.
Die Abenteurerin grinste. »Ich hab dem Biest die komplette Ladung Jajamknolle ins Wasser gebröselt. Zum Glück hat es gesoffen wie ein verdurstendes Schwein.«
Als sie begriff, schwankte Shanija leicht. As’mala und Seiya hielten sie lachend. Ein Lächeln stahl sich auf Shanijas Lippen. »Das war ... gut.« So ziemlich das größte Kompliment, das sie machen konnte. Doch dann fügte sie zu ihrer eigenen Überraschung noch etwas hinzu: »Ihr seid Kampfgefährten, wie man sich keine besseren wünschen kann. Ohne euch wäre ich aufgeschmissen gewesen.«
Maltes berührte Tyr am Griff. »Fioganstahl. Immer wieder für eine Überraschung gut.«
Shanija sah zurück zum Leichnam Slintans. Noch hatte keiner der Fiogan gewagt, sich ihm und dem toten Hohepriester zu nähern.
Jasmina stieß ihren Bruder auffordernd an, und Maltes hob den Arm. »Verschwinden wir von hier. Die Fiogan werden uns
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