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gereift war, und die Abenteurerin hatte ihn gern als Erinnerungsstück angenommen.
Seiya hatte sich entschieden, Khatasta ebenfalls zu verlassen. Sie wollte verständlicherweise nicht an diesem Ort bleiben. Außerdem fühlte Seiya sich nun als ein Teil der kleinen Gruppe und wollte Shanija nicht im Stich lassen. »Wir sind jetzt Freundinnen«, erklärte sie rundheraus. »Da macht man sich nicht einfach so aus dem Staub. Mein Reich zurückerobern kann ich auch später.«
»Romantikerin«, meinte As’mala gerührt.
Shanija war verlegen und erfreut zugleich, konnte allerdings nur lächelnd nicken. Es fiel ihr immer noch schwer, ihre Gefühle auszudrücken.
Capus hielt sein Versprechen. Er war froh, seinen Vater wiederzuhaben und vor allem dankbar für die Rettung seiner eigenen Haut. Nach einer kleinen Unterhaltung mit As’mala entschied er, den Beruf als erfolgloser Dieb an den Nagel zu hängen, und bewarb sich stattdessen bei Maltes als neuer Fänger und Wächter über die ehemaligen Zunftgenossen. Er brachte Shanija die Kristalle in einem braunen Säckchen, samt schuldbewusstem, wortkargem Pong, der seine Körperfarben nicht beherrschen konnte und ständig von einer Tönung in die andere fiel.
Während Seiya und As’mala ihre Sachen aus dem Palast holten, unternahm Shanija einen kurzen Spaziergang zu dem Hügel, von dem die Fiogan sie entführt hatten. Rubin und Arausio erhoben sich gerade zu einem neuen Tag. Shanija zog in einer plötzlichen Eingebung Tyr aus der Scheide von ihrem Rücken und hielt das schimmernde Metall gegen den orangeroten Himmel. Sie betrachtete die eingravierten Drachen eingehend. »Nicht viel Ähnlichkeit mit dir, finde ich«, murmelte sie in Pongs Richtung.
Der kleine Drache saß auf ihrer Schulter. »Wirf es weg. Ich kann’s nicht leiden. Hat eine arrogante Ausstrahlung.«
Unter seinem zornigen Blick erwärmte sich das Schwert. Shanija spürte, wie es sich zusammenzog, kleiner und dichter wurde. Wieder konnte sie den Geruch von Schmiedefeuer riechen, vermischt mit dem Duft von feuchten Blättern. In einem weißen Schimmer verkleinerte sich die Waffe. Der Vorgang dauerte nur wenige Sekunden. Das Gewicht veränderte sich nicht. Erstaunt hielt Shanija den Dolch gegen das Licht, der nun in ihrer Hand lag.
»Das nenne ich Instant.«
»Falsche Bescheidenheit«, meckerte Pong. »
Das
ist es. Wirf das unnütze Ding weg!«
»Es hat mir gute Dienste geleistet.«
»Es ist nicht zuverlässig. Jasmina hat gesagt, es wurde nur für diesen einen Kampf geschmiedet. Du kannst ihm nicht vertrauen. Es wird dich im Stich lassen.«
»Ich hab dein Geplapper vermisst.«
Pong durchlief ein warmer, rötlicher Schimmer. »Und ich hab deinen herrlichen Busen vermisst.«
Shanija gab ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. »Ich hoffe, du hast den Speicherkristall vorschriftsgemäß geschluckt.«
Pong nickte treuherzig.
»Dann können wir ja endlich weiter.« Shanija steckte den Dolch unter Pongs Protest in ihren Gürtel. Sie warf einen Blick auf den goldenen Palast, auf dessen Spitze sich der stolze Adler vor dem Gasriesen erhob.
»Bei aller Pracht Khatastas, ich bin froh, von hier fortzukommen.«
Pong schmiegte sich unterwürfig an sie. »Und ich erst.«
Gemeinsam kehrten sie zurück zu As’mala und Seiya, die bereits bei den Kryphonen warteten.
Man hatte ihn in den Gefängnisturm weitab vom Palast gebracht. Auch die anderen Präfekten waren in dem dunklen Turm inhaftiert, der schon seit Jahren nicht mehr so voll gewesen war. Zwei der Präfekten hatten es vorgezogen, sich das Leben zu nehmen. Nicht so Aridas Balderas. Er wartete in der Todeszelle geduldig auf die Vollstreckung. Als die Stahltür seiner Zelle sich öffnete, war er nicht überrascht. Er ließ sich niemals überraschen. Der Mann, der eintrat, war maskiert. Ein Sandschutz verhüllte den Mund und das spitz wirkende Kinn. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen. Aridas erkannte ihn dennoch. Die Legende stimmte also. Die Anhänger von
Ihm
kamen an jeden Ort, selbst in ein nahezu unzugängliches Gefängnis.
Der Fremde hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf. Er war nur aus einem Grund hier. Aridas wusste, dass er nach Bestätigung suchte. Der ehemalige Präfekt ließ den Fremden das Gespräch eröffnen.
»Sie ist es, nicht wahr?«
Der Präfekt senkte den haarlosen Kopf nachdenklich. »Ja, ich zweifle nicht daran. Sie hat die Sonnenkraft. Meine Tochter und die Fiogan erkannten es auf Anhieb.«
»Sie muss sterben.«
Aridas
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