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Landschaft schleppten. Flavor, Arausio und Rubin hatten den Zenit ihrer Bahn bereits überschritten und ließen die Schatten wieder länger werden.
Mun trat neben Shanija und zupfte Blätter von einem dürren Strauch. Sollte er glauben, davon satt werden zu können? Sie schüttelte den Kopf und ging weiter.
»Wir hätten den Surfbuggy mitnehmen sollen«, maulte As’mala, die ein Stück hinter Shanija ging und missmutig einen Stein wegkickte. »Dann müssten wir nicht laufen.«
»Du vergisst, dass der Mast gebrochen ist«, erinnerte Darren. »Irreparabel. Außerdem wären wir hier ohnehin nicht mehr mit ihm vorangekommen.«
Die Abenteurerin mit der aufwändigen Zopffrisur, die in dieser Hitze noch mehr Haut zeigte als sonst, murrte unzufrieden. Die Verschnürung ihres Oberteils saß sehr locker. »Sind wir hier überhaupt richtig?«
As’mala sprach aus, was schon länger an Shanija nagte. Was, wenn sie tatsächlich in die falsche Richtung gingen? Nicht auszudenken, was es für Seiya bedeuten würde, und erst recht für Shanijas Rückkehr zur Erde. Die Zeit brannte ihr auf den Nägeln, aber einen Zivilisten für diese Ziele opfern, das konnte Shanija nicht. Zu viele waren im Verlauf dieser Mission bereits gestorben. Sei selbst war die letzte Überlebende der Eliteeinheit W ILD R AMS . Chuck, Foster, Michaels … alle tot. Soldaten, die ständig mit dem Tod rechnen mussten. Aber trotzdem … sie waren nicht einfach Maschinen, sondern Menschen gewesen.
Shanija wollte nicht auch noch Seiya verlieren, die ihre Freundin war und in der Gemeinschaft eine neue Familie gefunden hatte. Hoffentlich lebte sie noch!
Im Schatten eines Steilhangs legte Shanija ihr Gepäck ab. Langsam kamen die Freunde zu ihr in den schmalen Streifen Dunkelheit, der zwar nicht vor der Hitze schützte, aber zumindest vor den Strahlen der drei Sonnen. »Ich mach’s kurz. Wir sind zu Fuß unterwegs, unsere Vorräte sind aufgebraucht, das Wasser reicht höchstens noch zwei Tage, und wir haben keine konkreten Spuren von Seiya. – Was wir haben, sind vage Vermutungen. Was wir brauchen, ist Nahrung und der Standort von ELIUM.«
Darren, der auf dem Boden saß und mit geschlossenen Augen am Steilhang lehnte, schüttelte den Kopf. »Wir haben eine Spur. Die Metallvögel.« Er öffnete die Augen und blickte suchend in den lilafarbenen Himmel von Less.
»… von denen wir aber nicht sicher wissen, ob sie mit ELIUM zu tun haben.«
»Richtig. Die Vögel kamen wohl erst nach dem Absturz von ELIUM, aber sie kamen aus Gadeth. Im Volksmund werden sie ⊑Boten aus Gadeth⊒ genannt.«
Shanija warf einen Blick auf Mun, der in der Zwischenzeit ein kleines Feuer aus den gesammelten Pflanzenresten entfacht hatte. Mit seiner Linken streute Mun zerkrümelte Blätter in einen Blechbecher, der über dem Feuer stand. In der Rechten hielt er ein Stöckchen und rührte im Becher.
»Mun?«, fragte Shanija.
»So ist es«, nickte Mun zustimmend. »Heute war noch kein Einziger von ihnen am Himmel zu sehen.«
Das half Shanija nicht weiter. »Darren. Was berichtet die Legende vom Absturzort?«
»Also noch einmal«, begann er. »
ELIUM, das Böse des Himmels und des Raumes, versank im Staube Less‘, wo Gottes irdene Krallen es nicht mehr preisgeben mögen. Es spie Verderben aus, doch der Brodem versiegte, das Verderben verdorrte und entschwand. Meidet das Tal der lebenden Steine
.«
»Das Böse des Himmels und des Raumes … das Verderben versiegte …«, griff As’mala auf. »Ja, ein Raumschiff, das sich Less als Landeplatz ausgesucht hat, das wissen wir doch. Aber: das Verderben versiegte. Es existiert also nicht mehr. Die Bedrohung, was sie auch gewesen sein mag, ist weg. Gestorben, abgestürzt, zerbrochen oder gefressen.
Weg
.«
»Was ist mit den Metallvögeln?« As’malas Schlussfolgerung war für Shanija zu vorschnell. »Die gibt es noch immer.«
As’mala zuckte mit den Achseln. »Vielleicht Plünderer, die sich eingenistet haben und das Schiff nun systematisch ausschlachten.«
»Im besten Fall«, sagte Shanija. »Gibt es in deinen Kreisen Hinweise in dieser Richtung?«
»Was heißt hier
in meinen Kreisen
?«, fuhr As’mala auf. »Willst du mich mit verlausten Plünderern auf eine Stufe stellen? Ich bin eine ausgebildete Diebin und Angehörige der Gilde!«
»Ist schon gut, ich hab das nicht so gemeint«, entschuldigte sich Shanija.
»Ich glaube nicht, dass Plünderer oder Diebe im Spiel sind«, sagte Darren und teilte damit Shanijas Meinung. »Das
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