Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Holzperlenketten, was auf einen potenziellen Wiedergänger hingewiesen hätte, oder suchte nach aufblitzenden Metallsymbolen, die die Erlöser an Ketten um den Hals trugen. Mehr als einmal verwechselte sie verwischten Schmutz mit einer Tätowierung und fürchtete, sich im nächsten Moment des Angriffs eines Warners erwehren zu müssen. Und sobald sie die Uniformen von Archivwachen durch die Menge pflügen sah, trat sie in den Schatten von Hauseingängen oder beugte sich scheinbar interessiert über die Auslagen eines Händlers. Sie wusste, gegen ein grünhäutiges Wesen, das sich in einen schnelleren Zeitablauf versetzen konnte, würde das nichts helfen. Aber das war kein Grund, alle Vorsicht aufzugeben.
    Jetzt sollte sie sich wieder darauf konzentrieren, Informationen über die Urmutter zu bekommen. Jeder Tag, den sie länger hier auf Less verweilte, brachte die Menschheit dem Untergang näher. Und Shanija würde mit jedem Tag der Abschied schwerer fallen und ihr seelisches Gleichgewicht gefährden. Die Gemeinschaft mit As’mala, Seiya und Mun bedeutete ihr inzwischen unglaublich viel; auf diese Weise Freundschaft zu erfahren war immer noch etwas Neues für sie. Eine tiefe emotionale Erfahrung, nach der ihre ausgetrocknete Seele dürstete.
    Und dann war da noch Darren – und die schmerzhafte Gewissheit, dass sie ihre Beziehung würde opfern müssen, wenn ihr der Start endlich gelang. Ausgerechnet den Mann, zu dem sie zum ersten Mal in ihrem Leben ein so tiefes Gefühl wie Liebe entwickelte, würde sie zurücklassen müssen. Eben dort, wohin
er
gehörte. Die Alternative, ihrerseits auf Less zu bleiben, an seiner Seite zu leben und mit ihm alt zu werden, stellte sich ihr nicht.
Durfte
sich ihr nicht stellen. Es wäre wie Massenmord, an neun Milliarden Menschen der Erde, die im Inferno der Quinternenwaffe untergehen würden, wenn sie jetzt einfach aufgab.
    Schlagartig wurde ihr bewusst, wie haarscharf die Menschheit vorhin in der dunklen Gasse an ihrem Schicksal entlang geschrammt war. Wäre Pong, der die Daten in seinem Drachenleib hütete, beschädigt worden … Der Gedanke weckte augenblicklich den zurückgedrängten Schmerz, der in pulsierenden Wellen zurückkehrte. Sie musste den Schnitt medizinisch versorgen. Zumindest einer Infektion vorbeugen. Heilkräuter! War am Hafen nicht dieser Obst- und Gemüsehändler gewesen? Er würde wissen, wo man Heilkräuter kaufen konnte. Den Schnitt konnte sie notfalls selbst nähen, wäre nicht das erste Mal.
    Hinter einem Säulengang nahe des Schienenstrangs fand Shanija den gesuchten Stand. Ein Zelt, davor eine Planke auf einem Gestell, dahinter Fässer, Körbe, Kisten und Säcke.
    »Patsalbalut, zu Euren Diensten«, stellte sich der gnomartige Händler vor, ein Zwergenwüchsiger wie derjenige, der am Stadttor mit dem Kuntar in Streit geraten war. Die Auslagen an seinem Stand waren größtenteils geräumt; er war dabei, zusammenzupakken. Offenbar war ihm ein so guter Markttag beschieden, dass er schon mittags die Arbeit beenden konnte.
    Shanija fragte nach heilenden Kräutern.
    »Aah, gewiss, ich sehe, ich verstehe«, brabbelte der Zwergenwüchsige hinter der Planke, auf der sich für Shanijas Augen viel Buntes, aber kaum Vertrautes fand. »Ihr seid verletzt, Stirn, Brust, in der Tat, oha, wie wahr, naja.«
    Bei dem Wort »wahr« zuckte Shanija zusammen. Der Zwerg nickte mitfühlend. »Das tut weh, wie ich seh’ – kein bitterer Tee, eh?«
    »Wie bitte?«
    »Euch hilft kein bitterer Tee, wollte ich sagen. Heilkräuter, ja. Nun ja. Das könnt’ gehen, Ihr habt Glück, woll’n mal sehen.«
    Patsalbalut verschwand in seinem Zelt und kramte in mehreren Kisten, ehe er sich vor den Kopf schlug und ein Büschel getrockneter Kräuter von einer Stange nahm. »Hier – Schnöder Knollenpfuhl, auch Zipperer genannt, oder auch als Unechtes Kräuselgras bekannt, falls Ihr aus Schillwein stammt. Heilt Wunden und Wehwehchen, besser als jedes Teechen, eh?«
    »Du handelst auch mit Kräutern?«
    »Mit Kraut und Rüben, mit Obst und Fliegen, wenn’s beliebt. Hier: getrocknete Mugvligs, in Honig eingelegt. Hilft gegen …«, er sprach den Satz hinter der vorgehaltenen Hand zu Ende, »… gegen den Brummschädel nach zu viel Wein. Ihr habt nicht zufällig Kopfweh? Nein. Dann den Knollenpfuhl, eh?« Prüfend betrachtete er Shanija, bemerkte, dass die Wunden trotz des vielen Blutes wohl nicht genäht werden müssten, und blieb beim Angebot des Knollenpfuhls.
    »Wie werden die Kräuter

Weitere Kostenlose Bücher