Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
worauf, glaubst du, gründet sich dieser Ruhm?«, wollte er wissen.
    »Ich … ich verstehe die Frage nicht.« Legetar schien den Wissensträger erst jetzt wirklich wahrzunehmen, und dessen Gegenwart war ihm offenbar alles andere als angenehm.
    Mun kannte solche und ähnliche Reaktionen zur Genüge. »Nun«, sagte er gelassen, »wenn ich der
berühmte
Mun bin, dann wirst du doch sicher wissen, worauf dieser Ruhm basiert, nicht wahr? Warum sonst würdest du jemanden, den du nicht kennst, so bezeichnen?«
    »Oh«, machte der Selache und legte den Kopf schief. »Das meint Ihr. Nun, ich habe viel von Euch gehört.« Er schien sich endlich gefangen zu haben, denn er wurde nun sichtlich ruhiger. »Ihr seid der einzige
Humain
… ich meine, der einzige Mensch, der je zum Wissensträger berufen wurde.«
    »Und das allein reicht, um mich berühmt zu machen?«
    »In den Augen der meisten Bewohner von Less ganz sicher«, entgegnete Legetar. Zum ersten Mal verzogen sich seine breiten Lippen zu so etwas wie einem Lächeln.
    Mun nickte anerkennend. »Eine feine Antwort«, sagte er. »Nun verrate mir noch, warum du hierher gekommen bist? Warum willst du Adept werden?«
    »Ist das schon ein Teil meiner Prüfung?« Legetar behielt sein Lächeln bei.
    Mun blieb ernst. »Erlaube einem, für den deine Zukunft bereits Vergangenheit ist, dir einen guten Rat zu geben: Nimm die nächsten Tage nicht auf die leichte Schulter, denn sie werden dein Leben für immer verändern. Dir ist eine große Ehre zuteilgeworden. Du wurdest auserwählt, und das allein ist etwas, von dem viele Tausend andere nur träumen können. Du wirst deine Grenzen kennenlernen. Du wirst deinen schlimmsten Ängsten von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Die Prüfungen werden dir alles abverlangen, was du besitzt. Aber wenn du sie meisterst, wirst du wissen, wer du wirklich bist. Glaubst du, dass das ein Ziel ist, für das es sich zu leiden lohnt?«
    »Das … weiß ich nicht«, antwortete Legetar zögernd.
    »Sehr gut«, zeigte sich Mun zufrieden. »Bewahre dir deine Zweifel. Sie werden eines Tages vielleicht einmal alles sein, woran du dich klammern kannst. Und nun geh in deine Zelle zurück und schließe die Augen. Ich wünsche dir Glück und Kraft für den Weg.«
    »Darf ich Euch noch etwas fragen, Mun?« Der Selache lehnte sich ein Stück nach vorn und suchte den Blick seines Gegenübers.
    »Natürlich«, erwiderte der Wissensträger.
    »Eure Suche«, begann er, »die Suche nach Informationen, meine ich. Habt Ihr Euch jemals Gedanken darüber gemacht, wohin sie führt? Ich meine: Warum tut Ihr das, was Ihr tut? Welchen Sinn hat das Archiv, wenn seine Herren so eifersüchtig über seine Schätze wachen?«
    »Das ist eine ausgezeichnete Frage«, versetzte der Adept. »Wiederhole sie, wenn man dich als Schüler akzeptierst und du deine Ausbildung im Archiv beginnst.«
    »Dann habt Ihr keine Antwort?«, hakte Legetar nach.
    »Es steht mir nicht zu, deinen Lehrern vorzugreifen. Allerdings hilft uns Wissen nicht nur, die Wahrheit von der Lüge zu trennen, sondern es verschafft uns auch den Nährboden für neue Erkenntnisse und Schlussfolgerungen.«
    »Aber die Bibliothekare halten das Wissen, das die Adepten gesammelt haben, zurück«, warf der Selache ein.
    »Die Suche nach Erkenntnis steht jedem frei«, sagte Mun. »Und die Adepten geben ihr Wissen auf ihren Reisen gerne preis, wenn sie danach gefragt werden. Sie ziehen – wie in meinem Fall – wenn nötig, sogar Erkundigungen im Archiv selbst ein. Ist dir die Legende der Urmutter bekannt?«
    »Ja. Bei ihr soll es sich angeblich um die letzte Überlebende jenes Humain-Raumschiffs handeln, das hier vor rund tausend Jahren strandete und die Keimzelle der Menschen auf Less legte. Gewissermaßen die Urahnin Eures Volkes, Mun.«
    »So ist es«, bestätigte der Adept. »Glaubst du, dass es diese Urmutter wirklich gibt?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Legetar. »Niemand kann so lange leben.«
    »Dennoch halten sich die Gerüchte um ihre Existenz«, sagte der Wissensträger. »Und viele sind davon überzeugt, dass es weit mehr als nur dumme Märchen sind, die man sich abends am wärmenden Feuer erzählt.«
    »Gehört Ihr auch zu diesen vielen?«, wollte Legetar wissen.
    »Nein.« Der Adept schüttelte den Kopf. »Trotzdem werde ich nach den entsprechenden Informationen suchen, denn jede Überzeugung verlangt zwingend den Respekt vor den Überzeugungen anderer. Aber damit genug der Fragen und Antworten. Du wirst deine

Weitere Kostenlose Bücher