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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Enttäuschung nahm Nur-Eins zur Kenntnis, dass es die Erwartungen von 0/A/11111 in punkto Informationsmenge und -qualität nicht erfüllt habe.
    Ich bin verwirrt
, dachte Nur-Eins.
    Normalerweise hätte es nicht so offen mit anderen Eins-Wir kommuniziert, doch der dritten 0/A/11111-Einheit vertraute Nur-Eins.
    Dies und vieles mehr
. Die Gedankenwellen von 0/A/11111 rollten unerwartet kräftig über Nur-Eins hinweg.
Dein Gedankenkörper strahlt Unerhörtes aus, als ob etwas von den Neu-Zwei auf dich übergeflossen ist, das du nun reflektierst. Emotionen
.
    Die Neu-Zwei leben in einem völlig anderen Wahrnehmungskontinuum
, versuchte es 0/A/11111 begreiflich zu machen.
Um meinen Auftrag zu erfüllen, muss ich versuchen sie zu verstehen. Dies ist schwierig, weil sie sich so unlogisch verhalten – und doch sollte es möglich sein. Die Sprache der Logik muss universell sein; selbst wenn das Idiom ein anderes ist
.
    Unsinnig. Falsch. Inhaltsleer
. Stoßartig umschwappten Nur-Eins die Gedanken des Eins-Wir.
Neu-Zwei sind der Feind. Reflexionen, Nachdenken sind nicht Teil des Auftrags. Einzige Bedeutung für Eins-Wir hat das Ziel. Für das Ziel leben wir. Nur-Eins ist Teil der Gemeinschaft und so ebenfalls Teil des Ziels. Nur-Eins ist auf dieser Welt, um den Auftrag zu erfüllen. Nur-Eins hat sich an den Plan zu halten. Es gibt keine Zufälle. Nichts Ungeplantes
.
    Nur-Eins' Verunsicherung stieg. Mit aller Macht versuchte es, sie nicht auf seine Gedankenwelt abfärben zu lassen.
    Es gelang nicht ganz.

    Torogard hielt Serjaff das Glas hin, während er sich mit einem wohligen Grunzen im Sessel niederließ. Der Todseher nahm den Kumbak't mit einem dankbaren Nicken entgegen und gab sorgfältig darauf Acht, dass er Torogard nicht aus Versehen berührte.
    Fasziniert betrachtete er das Glas. Das schlierige Getränk befand sich in steter Bewegung und doch vermischten sich die orangen und violetten Schichten nie. Serjaff liebte es, das Getränk über seine Zunge rinnen zu lassen. Der orange Bestandteil des Drinks stammte von den weiblichen Kumba-Wurzeln und schmeckte erfrischend sauer, während der violette Saft aus den männlichen Wurzeln im Gaumen eine geradezu lähmend-schwere Süße verbreitete.
    Torogard hatte ihm erzählt, dass viele den Kumbak't als eine Metapher auf das Zusammenspiel zwischen Mann und Frau verwendeten. Serjaff hatte den Ausführungen seines Mentors zwar mühelos folgen können, doch bislang hatte er sich überhaupt nicht dem anderen oder eigenen Geschlecht zugeneigt gefühlt, obwohl er bereits dreiundzwanzig Sonnenzyklen zählte. Torogard hatte zwar immer wieder betont, dass es für ihn wichtig wäre, sich einmal
die Hörner abzustoßen
, wie er sich ausgedrückt hatte.
    Serjaff wusste, dass dies zeitlebens eine Hürde war, die er nie überwinden, und der einzige Ratschlag seines weisen Beraters, dem er nicht folgen konnte. Denn Zweisamkeit bedeutete automatisch Berührung. Und Berührung hatte zur Folge, dass Serjaffs furchtbare psimagische Gabe erwachte und ihn mit dem schlimmsten und intimsten Ereignis eines jeden Lebewesens konfrontierte: dessen Tod.
    »Wie geht es dir, Serjaff?«
    »Gut. Ich habe viel gelernt in den letzten Lunarien.«
    »Das freut mich«, sagte Torogard lächelnd. »Dann bedauerst du deine Entscheidung nicht, dich in Isokains Werkstatt zum Büchsenmacher ausbilden zu lassen?«
    »Oh nein«, antwortete Serjaff mit Nachdruck und schielte verstohlen auf die schwarze Schale auf dem Beistelltischchen. »Ehrlich gesagt, vermisse ich aber unsere Gespräche, Herr.«
    Ein Hauch von Traurigkeit stahl sich in Torogards zerfurchtes Gesicht. »Nenne mich nicht mehr ›Herr‹. Bald bist du vierundzwanzig Sonnenzyklen alt, Serjaff. Schon lange können wir von Mann zu Mann miteinander sprechen und nun hast du außerhalb meines Aderschlags den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Nenn mich einfach Torogard.«
    Serjaff schwieg verblüfft. Nie hatte jemand etwas Ähnliches zu ihm gesagt. »Danke«, hauchte er.
    Torogard hatte offenbar erwartet, dass Serjaff noch etwas hinzufügen würde, doch ihm fiel nichts Passendes ein. Als nach zwei Atemzügen die peinliche Stille bedrückende Ausmaße angenommen hatte, wandte er das an, was ihm Torogard einst als
Small-Talk
beigebracht hatte.
    »Wie geht es Euch …« Erschrocken stellte er fest, dass er sich bereits nach den ersten Worten verhaspelt hatte. »Ich meine, wie geht es dir, Herr? Ich meine …«
    »Du wirst dich daran gewöhnen, Serjaff«, half

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