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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ihre Hände los und wandte sich dem Söldner zu. Seiya bemerkte, dass die Leute ringsum vor dem Mann zurückwichen und flüsternd auf seine Narben deuteten.
    »Aventar Reschkion«, sagte der Händlerfürst.
    »Ganz recht«, erwiderte der Söldner und zeigte ein freudloses Lächeln. »Seht mich an, Earl Hag!« Er wies auf seine Narben. »Ich habe die Woltanblattern überlebt, im Gegensatz zum Rest meiner Familie. Diese Narben sind als meine ewige Erinnerung geblieben!«
    »Dann können wir …«
    »… endlich beenden, wofür ich am Leben blieb!«, schrie Aventar hasserfüllt. »Das allein war mein Ziel, all die Jahre über: denjenigen dafür zu töten, der meine Familie verstoßen und in den Abgrund gestürzt hat!« Mit diesen Worten riss er einen verborgenen Dolch aus dem Stiefel und sprang Earl Hag wie ein Tier an.
    Pong stieß einen schrillen Warnruf aus und schoss auf Aventar zu, doch Earl Hag war viel schneller. Er wich Aventars Dolchhieb aus, packte den Söldner gleichzeitig am ausgestreckten Arm und riss ihn mit sich zu Boden. Er rollte sich herum, seine Hand schloss sich um das Gelenk des Mannes, und bevor der völlig überraschte Aventar einen Schrei ausstoßen konnte, drückte Earl Hag ihm kraftvoll den Arm nach unten, drehte die Dolchspitze nach innen und rammte sie ihm in die Brust. Der Körper des Söldners erschlaffte ohne einen Laut.
    Earl Hag ließ ihn los und stand leise keuchend auf, strich seine Kleidung glatt und winkte zwei Wachen, die wie alle anderen wie gelähmt zugesehen hatten. Es war alles viel zu schnell gegangen, als dass irgendjemand etwas hätte unternehmen können. »Bringt ihn hinunter und bahrt ihn auf«, befahl er. »Wir werden ihm in Thel-Ryon die letzte Ruhe geben.« Er sah zu Seiya. »Alles in Ordnung?«
    »Nein«, brachte sie gerade noch hervor, dann fiel sie in ein tiefes, schwarzes Loch.

7.
    Seiya war gerade beim Ankleiden, als jemand an ihre Kabinentür klopfte. Eine männliche Stimme drang herein: »Earl Hag bittet Euch zu Tisch, wenn Ihr soweit seid.«
    »Ich komme sofort«, antwortete sie und betrachtete sich im Spiegel. »Schrecklich«, konstatierte sie. Trotz der Mast blickte ihr ein mageres, blasses Geschöpf mit zahlreichen Spuren von Prellungen und Abschürfungen entgegen, dem die Strapazen feine Linien ins Gesicht gezogen hatten. Da nützte auch die zur Verfügung gestellte farblich abgestimmte, wie Seide fließende Kleidung nichts, ganz im Gegenteil. Seiya kam sich dadurch nur noch schäbiger vor. Die langen schwarzen Haare hatte sie hochgesteckt, um ihrem Gesicht mit den eingefallenen Wangen ein wenig mehr Fülle zu geben.
    »Gar nicht schrecklich, du bist immer schön!«, rief Pong, der soeben zum Fenster hereinflatterte und auf dem Tisch landete. »Toll, dass du wach bist! Alles in Ordnung?«
    »Ja, mach dir keine Sorgen.« Sie fühlte sie sich wie neugeboren. Earl Hag hatte ihr eine luxuriöse Kabine zur Verfügung gestellt, in der es an nichts fehlte – auch nicht an einem Badezuber mit duftendem Wasser und Körperöl. Den Schock über Aventars Tod hatte sie schnell überwunden. Immerhin hatte er sie benutzt, um Earl Hag zu töten.
    Dem Stand der Sonnen nach zu urteilen, hatte sie einige Stunden ohne Träume schlafend verbracht. Jemand hatte sie ausgezogen und in eine dicke Decke gewickelt, bevor sie ins Bett gelegt worden war.
    »Ich hatte Angst, dass du wieder … na ja, du weißt schon«, murmelte der kleine Drache und verbog verlegen seinen Körper.
    Seiya lächelte. »Das ist vorbei, für immer.« Das Weiße Zimmer war in ihr, doch die Mauer davor war wieder dick und stabil.
    Nun war sie hungrig, und sie würde es nicht zulassen, dass die Erinnerung an den vergangenen Ekel sie am Genuss hindern würde. Sie war frei! »Kommst du mit zum Essen, Pong?«
    »Ich lasse dich keine Sekunde mehr aus den Augen.« Pong flatterte zu ihrer Schulter. »Wenigstens ein bisschen erinnert mich das an Shanija. So lange und so weit war ich noch nie von ihr getrennt, weißt du? Das fällt mir ziemlich schwer.«
    »Du kannst zu ihr zurückkehren, Kleiner, ich bin jetzt in Sicherheit.«
    »Auf keinen Fall. Ich bleibe, solange du mich brauchst.«
    Seiya wurde durch das teuer und mit viel Geschmack eingerichtete Passagierdeck geführt, durch einen Gemeinschaftsraum über eine schmale Treppe hinauf auf eine gut geschützte Aussichtsplattform, auf der Earl Hag sie bereits erwartete. An einem voll gedeckten Tisch, mit Windlichtern, erlesenem Geschirr, Gläsern und Wein. Das Licht

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