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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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tummelte sich eine große Herde gedrungener Sechsbeiner, die meckernde Laute von sich gaben: Zun-Echsen, Lieferanten wohlschmeckenden Fleisches.
    Jetzt gab es kein Halten mehr. Die Menge stürmte los. Tausende Füße plätteten das Gras.
    Fredron sah, wie die Adepten versuchten, die Menschen zu stoppen. Ein sinnloses Unterfangen! Wie ein unaufhaltsamer Tsunami brandeten sie auf die Farm zu.
    Deren Bewohner bemerkten, was sich da auf der Anhöhe tat. Ein Mann, offensichtlich der Besitzer, trat aus der Tür, mehrere Gehilfen an seiner Seite. Im Hintergrund blieb seine Frau zurück. Der Bauer hielt ein Gewehr geschultert, das er nun hektisch von der Schulter rutschen ließ.
    Hätte er es doch besser unterlassen. Mehrere Schüsse krachten, der Mann sackte zusammen. Die Frau schrie. Der Farmer wand sich, er lebte noch. Die Gehilfen hoben die Arme und wurden verschont.
    Weitere Schüsse fielen. Die Mandiri erstürmten die Weiden und töteten die Echsen in rasendem Hungerwahn. Mit bloßen Händen rissen sie zwei Stallungen ein, schichteten das Holz zu Stapeln auf und entzündeten es.
    Die Hungernden brieten das Fleisch über den Feuern. Diejenigen, die es nicht erwarten konnten, rissen es von den Knochen, verschlangen es roh. Bald glich das Tal einem Schlachthof, rot vor Blut.
    Die Adepten standen abseits, sie hatten den verwundeten Farmer, seine Frau und die Gesellen in ihre Mitte genommen. Sie versorgten den Mann.
    Ob er verstand, wie ihm geschah und warum er um die Früchte seiner Arbeit gebracht wurde? Würde er den aus Not geborenen Überfall seiner Mitmenschen jemals verzeihen?
    Fredron bezweifelte es, interessierte sich nicht weiter dafür.
    Er biss ein großes Stück von der Keule ab, die er ergattert hatte.
    Am frühen Nachmittag des dreiunddreißigsten Diariums marschierten sie weiter, gesättigt, gekräftigt und neuen Mutes. Sie marschierten bis zur Nachtruhe, rasteten und aßen von dem Fleisch, das übrig geblieben war. Erstmals seit Dianocten quälte kein Hunger die Mandiri.
    Am Morgen des vierunddreißigsten Diariums stießen sie auf Tote. Flüchtlinge von irgendwoher, die es nicht weiter geschafft hatten. Ausgedörrte Leiber um eine erloschene Feuerstelle, für immer eingeschlafen.
    Am Mittag des vierunddreißigsten Diariums tauchte in der Ferne die Spitze eines hohen Turms auf.
    Fredron blieb stehen, wie so viele andere Mandiri auch.
    Das Bauwerk war mehr zu erahnen als zu sehen, denn Dunst lag über ihm. Und doch konnte es nichts anderes sein, was dort hinter einer Reihe von Bäumen die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zog.
    Der Adept Gus schwang sich in die Luft. Er kreiste über der Menge und rief einige Male das, was ohnehin jeder wusste: »Das Zentralarchiv der Gilde der Wissensträger. Wir haben es geschafft!«
    Freudenschreie klangen auf. Überall begannen Leute zu weinen. Fredron zählte sich zu ihnen. Auch wenn er nicht wollte.

7.
    Angeführt von vier Adepten erreichte der Treck der Achttausend das Gelände vor dem Krater. Und frohe Zuversicht wandelte sich in tiefen Schock. Tschad glaubte kaum, was er da sah. Bei ihrem Aufbruch zur Mandiranei hatte sich zwar angedeutet, dass Burundun mit dem Zentralarchiv ein Hauptanlaufpunkt für die zu erwartenden Flüchtlingsströme sein würde, aber die Realität übertraf die Erwartung des Dariden bei weitem.
    Die Karawanserei auf der Ebene vor dem Krater hatte sich zu einem unüberschaubaren Meer aus Zelten, Baracken und Blechkonstrukten aufgebläht, die sich bis an den Kraterrand in die Landschaft krallten. Das Flüchtlingslager wucherte einem Krebsgeschwür gleich, forderte immer mehr Raum für sich ein. Überall wurde gehämmert und gezimmert. Schlafsäcke und Decken dienten denen als Unterkunft, für die kein Dach über dem Kopf bereitstand.
    Tschad sah Feuerstellen, an denen Wesen verschiedenster Gattungen Essen zubereiteten. Abfälle häuften sich zu Bergen an, und über allem breitete sich ein erdrückender Gestank nach Exkrementen, Faulendem, Verwesendem aus.
    Die Wächter des Zentralarchivs fungierten offenbar als Verantwortliche. Schwarze Möbiusbänder vor weißem Hintergrund prangten auf den Uniformen der dunkelhäutigen Muthaffen, die geschäftig hin und her eilten und Anordnungen brüllten.
    Bei genauerem Hinsehen erkannte Tschad jedoch weitere Uniformierte, die überall im Lager verteilt waren, andere Farben trugen, sowie ein leuchtend rotes Armband mit drei goldenen Sonnen. Corundurs Polizeitruppen! Offenbar wurde ihre Hilfe hier dringend

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