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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sah Aikel einen Augenblick abschätzend an, bevor er die Gläser wieder an die Augen setzte. »Gewalt! Gewalt ist die Basis, ein nicht wegzudenkendes Charakteristikum dieser Welt. Diese Tatsache hat er bereits ausgesprochen gut verinnerlicht …« Er stockte. »Aha! Da ist ja unser Weg zum Passierschein!«
    Er reichte Aikel das Fernglas. Der Adept musste sich damit begnügen, durch eine der beiden Linsen zu blicken. Das Gerät war nicht für den Augenabstand eines Kuntar gemacht.
    »Nein!«, korrigierte Xenthres. »Nicht auf dem Platz. Links, vor dem Gebäude. Siehst du die Tracke? Direkt neben dem Haupteingang?«
    Aikel korrigierte die Schärfe des Fernstechers. Dann fixierte er das Wesen, das gemeint sein musste. »Du meinst den Käferartigen in Corundurs Uniform?«
    »Küchenschabe.«
    »Was?«
    »Menschen würden ihn mit einer Küchenschabe vergleichen. Außerdem ist es eine Sie, wie man an dem blauen Rückenpanzer erkennen kann. Ein Prachtexemplar!«
    »Prima, und was ist dein Plan?«
    »Er ist ganz einfach. So, wie die vielen Abzeichen an ihrem Panzer glitzern, bekleidet sie wohl einen hohen Rang. Was Besseres kann uns kaum passieren.« Xenthres nahm Aikel den Fernstecher ab und blickte nochmals hindurch. »Hm, herrlich! Warte ab, wie schnell ihr euren Passierschein habt, wenn die erst mal ans Eierlegen denkt!« Er lachte.
    Aikel war entsetzt. Mit nicht zu verleugnender Gewissheit verstand er, was der alte Freund plante. »Nein! Das ist nicht dein Ernst!«
    »Warum nicht? Früher haben wir es auch so gemacht. Die Unwiderstehlichen nehmen sich, was sie begehren!«
    »Aber nicht so! Das ist … krank!«
    »Nenne es, wie du willst. Ich betrachte es als kleine Gegenleistung, die du mir schuldig bist. Falls du es dir anders überlegen willst, bitte. Dann schlage ich vor, du gehst zu deinen Kumpanen und ihr seht zu, wie ihr sonst an euren Passierschein kommt.«
    Aikel seufzte, überlegte, wog ab, entschied. Diskussionen mit dem Xelltrin konnte er sich sparen, sie waren sinnlos.
    »Na gut«, brummte er verärgert.
    »Na bitte! Ich habe schon befürchtet, du hättest in der Zwischenzeit Angst vor deiner eigenen Courage bekommen. Dann schmeiß dich in Schale! Und zwar im wahren Sinne des Wortes.«

    Aikel würgte. Xenthres lachte.
    Was war der Adept doch empfindlich geworden! Der Xelltrin löste das Gespinst im Schutz einer Häusernische von Aikel, nahm es in sich auf und war verzückt. Das Kribbeln, wie sich die gespeicherten Emotionen auf ihn übertrugen. Der Geschmack: Einmalig!
    »Ah, reine Genusssache!«, schwärmte er und betonte besonders das letzte Wort.
    »Bei den Göttern! Widerlich! Was für ein Gestank!«
    »Ein männlicher Tracke würde diesem Geruch eine aphrodisierende Wirkung zuschreiben.« Xenthres lachte erneut.
    Aikels Scheinpanzer flackerte. Dann fiel die Tarnung als Tracke und er wurde wieder er selbst.
    »Du bist abartig!«
    »Ich weiß, und ich liebe es!«
    »Warum habe ich mich nur dazu überreden lassen?«
    »Deshalb?« Xenthres winkte mit dem Papier, das den Adepten den begehrten Zutritt zur Insel gewähren würde.
    Wie einfach war es letztlich gewesen, die Tracke in eine ruhige Ecke zu locken. In ihrem Fieber hätte sie sich sogar ohne zu zögern selbst entleibt. Sie zur Besorgung eines Passierscheins aufzufordern, war dagegen zum Kinderspiel geraten.
    »Stell dich nicht so an. Früher warst du auch kein Kostverächter. Keine Kuntar-Dame war vor deinen Nachstellungen sicher.«
    »Kuntar-Damen! Du sagst es. Von Küchenschaben war nie die Rede!«
    »Immerhin ist das Ergebnis das Gleiche.«
    »Sei bloß still. Ich will nichts mehr davon hören. Wir gehen zum Steinernen Hafen, die anderen dürften allmählich ungeduldig werden.«
    Xenthres grinste. Allmählich begann ihm die Sache Spaß zu bereiten.
    Schade, dass es schon vorbei war.
    Die Gefährten warteten ein Stück abseits des Hafens. Tschad und Arls war die Erleichterung anzumerken, als Aikel den Passierschein an Gus übergab.
    »Ihr wart erfolgreich«, stellte dieser lakonisch fest.
    Es hieß Abschied nehmen von Xenthres. Aikels Ekel und Ärger über die alles andere als angenehme Beschaffung des Passierscheins hatte sich verflüchtigt. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, vermisste er sogar ein wenig die alten Zeiten – und den Xelltrin.
    »Wie es aussieht, war es das«, diagnostizierte Xenthres unsentimental.
    »Ja«, sagte Aikel.
    »Vielleicht sehen wir uns mal wieder?«
    »Vielleicht.«
    Ohne weitere Worte wandte sich Aikel um.
    Am

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