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Susan Mallery - Buchanan

Susan Mallery - Buchanan

Titel: Susan Mallery - Buchanan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nehme dich 04 -Tausche mich
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diese politischen Spiele müssen doch irgendwo eine Grenze haben.“
    „Warum?“, fragte Mark. Sein Unverständnis war nicht aufgesetzt, sondern ehrlich. „Warum müssen sie irgendwo eine Grenze haben?“
    Nun war Alex alles klar. Niemals zuvor hatte er seinen Vater so gesehen, wie er wirklich war. Mark war weder ein schlechter Mensch noch machthungrig. Er hatte sich einfach ein Weltbild zurechtgelegt, das ihm sein Leben leichter gestaltete.
    Alex dachte an Katherine, die nie den einfachen Weg gegangen war. Nicht nur deshalb, weil man von ihr erwartete, ehrlich und anständig zu sein, sondern weil sie ein durch und durch integrer Mensch war. Und doch liebte sie Mark aus ganzem Herzen. Wie schaffte sie es, seine Persönlichkeit mit ihrem eigenen Charakter in Einklang zu bringen?
    Wenn sie jetzt hier gewesen wäre, hätte sie ihm gesagt, dass jemanden zu lieben bedeutete, ihn so anzunehmen, wie er war – mitsamt seinen guten und schlechten Seiten. Ja, er liebte seinen Vater, aber konnte er auch seine Charakterfehler akzeptieren? Das könnte schwierig werden.
    Für Alex gab es zwei Möglichkeiten. Er konnte akzeptieren, was passiert war, oder er musste aus der Kampagne aussteigen. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er Letzteres tun sollte. Dass er kein Mensch war, der für so etwas geschaffen war.
    Aber sein Herz erinnerte ihn daran, wie er neben seiner toten Mutter gestanden und geweint hatte, weil er nicht in der Lage gewesen war, ihr zu helfen. Er hatte sich damals geschworen, all jene, die er liebte, zu verteidigen und zu beschützen – komme, was wolle. Falls er wieder eine Familie fände, würde er sie niemals im Stich lassen – das hatte er sich fest vorgenommen. Und Katherine hatte ihn gelehrt, dass man seine Versprechen halten musste.
    Es gab keine Alternative für ihn. Er würde aus Loyalität zu Mark nicht aus der Kampagne aussteigen.
    Dani wusste nicht einmal, auf welchen Sendern am Sonntag morgen die politischen Talkshows liefen. Sie schaltete einfach so lange durch alle Kanäle, bis sie seriös gekleidete Männer und Frauen sah, die ernsthaft in die Kamera schauten. Dann holte sie sich eine Tasse Kaffee und setzte sich vor den Fernseher, um einen Eindruck von der US-amerikanischen Politik-Szene zu bekommen.
    Früher hatte sie sich nie dafür interessiert, aber früher hatte sie auch keinen Vater gehabt, der für das wichtigste Amt im Staat kandidierte. Tja, besser spät als nie, dachte sie. Wenigstens war sie immer wählen gegangen.
    Sie trank ihren Kaffee und hörte zu, wie über die jüngste Krise im Nahen Osten geredet wurde. Doch ihre Gedanken begannen bald abzuschweifen, was auch daran lag, dass sie wahnsinnig müde war. Seit vier Tagen hatte sie kaum geschlafen. Genauso lange lag das Gespräch mit Fiona zurück.
    Bis jetzt hatte Dani es vor sich hergeschoben, Alex anzurufen. Doch irgendwann musste sie es tun. Allerdings wusste sie nicht, was sie ihm sagen sollte. Einerseits hatte sie einfach Angst vor dem Gespräch, weil es wahrscheinlich sehr unangenehm werden würde. Andererseits – und das war der Hauptgrund, warum sie sich um den Anruf drückte – wollte sie nicht hören, dass er zugab, ein mieser Dreckskerl gewesen zu sein. Denn solange er es nicht zugab, konnte Dani tief in ihrem Inneren noch ein bisschen hoffen, dass er letztendlich doch ein anständiger Mensch war.
    „Ich sollte mich schämen, so schwach zu sein“, murmelte sie und versuchte, sich wieder auf die Talkshow zu konzentrieren. Doch im Moment lief gerade Werbung. „Ich bin unbelehrbar.“
    Bald würde sie es nicht mehr sein. Sehr bald schon. Doch war ihr nicht ein kleines bisschen Schwäche gestattet, zumindest kurzfristig?
    Die Werbepause war vorbei und ein Bild von Mark Canfleld wurde eingeblendet. Dani stellte den Ton des Fernsehers lauter.
    „Obwohl die Präsidentschaftswahlen erst in 18 Monaten stattfinden“, sagte der Talkshow-Moderator, „scheint es im Staate Washington schon recht heiß herzugehen. Bill?“
    Die Kamera schwenkte auf einen der Politiker in der Runde.
    „Das ist richtig. Senator Canfield, der bei den Wählern immer äußerst beliebt war, ist momentan in einer unangenehmen und nicht gerade einfachen Situation, was seine familiären Verhältnisse betrifft. Vor fast zwei Monaten wurde er mit der Existenz einer Tochter konfrontiert, die aus einer früheren Beziehung stammt.“
    Dani wäre beinahe ihre Kaffeetasse auf den Boden gefallen, als sie nun ihr eigenes Bild auf dem Bildschirm sah. Sie

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