Susan Mallery - Buchanan
Karriere. Ist dir das egal?“
Alex stand auf. „Mir ist bewusst, dass der Vorfall Konsequenzen haben wird. Ich habe dir schon gesagt, dass ich es hinkriege – und das werde ich auch.“
„Du musst lernen, einen kühlen Kopf zu behalten und Abstand zu wahren.“
Alex hätte von Marks Worten eigentlich nicht überrascht sein sollen. Sein Vater war durch und durch Politiker. „Ich wahre keinen Abstand, wenn es um meine Familie geht.“
„Dann kann ich nur hoffen, dass du bereit bist, deinen Job als Rechtsanwalt an den Nagel zu hängen. Denn mit Recht hat das, was du getan hast, nichts zu tun.“
Als Dani ins Restaurant kam, war sie nicht überrascht, dass es überfüllt war. Schon auf dem Parkplatz hatten sich die Autos gestaut. Womit sie nicht gerechnet hatte, war das Blitzlichtgewitter und jede Menge Journalisten mit ihren kleinen, digitalen Aufnahmegeräten.
„Haben Sie sich heute mit Ihrem Vater getroffen?“
„Seit wann wissen Sie, dass Sie mit dem Senator verwandt sind?“
„Wusste der Ehemann Ihrer Mutter von der Affäre?“
Dani holte tief Luft. Dann hob sie abwehrend beide Hände. „Wenn Sie bitte einen Augenblick ruhig sein würden, ich möchte eine Stellungnahme abgeben.“
Sofort wurde es still.
Ich habe die Macht, dachte Dani und musste beinahe schmunzeln. Ich muss sie mir positiv zunutze machen.
Sie räusperte sich. „Dies hier ist ein Restaurant. Es gehört seinem Besitzer und ist kein öffentlicher Raum. Sie alle sind herzlich willkommen, wenn Sie ein teures Essen bestellen möchten – samt Cocktails und Dessert – und ein großzügiges Trinkgeld geben. Ansonsten möchte ich Sie bitten, jetzt zu gehen.“ Sie sah kurz auf ihre Armbanduhr. „Sie haben dreißig Sekunden Zeit, um sich zu entscheiden. Dann rufe ich die Polizei und lasse Sie wegen Ruhestörung festnehmen.“
Einige Reporter gingen nach draußen. Ein Journalist allerdings kam auf Dani zu.
„Das können Sie nicht machen“, sagte er. „Sie sind eine Story.“
Dani zog ihr Handy aus der Handtasche und klappte es auf. „Zwanzig, neunzehn, achtzehn.“
Der Mann fluchte und verschwand. Wenig später war der Eingangsbereich des Bella Roma leer. Dani seufzte erleichtert auf und ging in das kleine Büro, das sie sich mit Bernie teilte. Ihr Boss kam ihr im Flur entgegen.
„Sehr beeindruckend“, sagte er. „Ich wusste nicht, was ich mit ihnen tun sollte. Wir hatten hier noch nie Journalisten.“
Dani schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, ich wollte nie, dass diese Sache für dich zum Problem wird.“
„Hey, vielleicht erwähnen sie uns in der Zeitung. Das könnte gut fürs Geschäft sein.“
Er reagierte gelassener, als sie zu hoffen gewagt hatte. Besonders glücklich konnte er freilich nicht über die Reporter in seinem Lokal gewesen sein.
Sie machte sich an ihre Arbeit. Das Geschäft lief gut. Dani ging durch das Restaurant, erkundigte sich bei den Gästen, ob sie zufrieden waren, und vergewisserte sich, dass nirgends mehr ein Journalist herumlungerte. Später, kurz nach 21 Uhr, fiel ihr ein Mann auf, der allein an einem Ecktisch saß.
Dani erkannte ihn sofort und merkte, wie ihr ganzer Körper sofort Alarm schlug. Ihre Hormone summten irgendetwas, das verdächtig nach „Nimm mich, nimm mich jetzt“ klang.
Sie holte eine Flasche ihres Lieblingsweins und ging damit zum Tisch. Alex stand auf, als sie einen Stuhl herauszog.
„Falls du nicht jemand anderen erwartest ...“, sagte sie.
Er lächelte. „Nein, nur dich.“
Es war im Grunde nur ein ganz normaler Satz ohne tiefere Bedeutung. Doch seine Art, ihn auszusprechen, hatte etwas an sich, bei dem sie weiche Knie bekam.
„Möchtest du hier essen, oder bist du nur kurz zu Besuch?“, fragte sie.
„Ich bin hungrig.“
„Die Ravioli sind heute ausgezeichnet. Kann ich dir sehr empfehlen.“
„Dann möchte ich Ravioli.“
Täuschte sie sich, oder war seine Stimme heute tiefer und noch erotischer?
„Wie kommst du mit der ganzen Sache zurecht?“, erkundigte er sich.
„Ich staune immer noch. Die Leute von der Presse waren vorhin hier.“
„Dein Boss hat es mir erzählt. Er meinte, du hättest sie wunderbar im Griff gehabt.“
„Ich freue mich über dieses Lob, aber richtig verdient habe ich es nicht. Ich habe den Reportern einfach nur gesagt, sie sollen sich entweder etwas zu essen bestellen oder von hier verschwinden.“
„Was ist daran denn falsch?“
„Nichts. Es hat funktioniert.“
„Hättest du wirklich die Polizei gerufen?“,
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