Susan Mallery - Buchanan
hinauslaufen.“
„Es ist noch nicht einmal zwei Uhr nachmittags“, sagte Gloria, die gerade das Büro betrat. „Du müsstest also mit dem Schreien und Davonlaufen noch ein bisschen warten. Sie trug einen Hosenanzug, den Dani bereits an ihr gesehen hatte. Elegant, mit perfektem Sitz und in einem modernen Goldton, der ihrer Großmutter vorzüglich stand. Sie sah aus, wie ein mächtiges, einflussreiches Familienoberhaupt. Und genau das war sie auch.
Für einen Moment fühlte sich Dani um ein Jahr zurückversetzt – in eine Zeit, als sie sich wahnsinnig bemüht hatte, das Burger Heaven bestmöglich zu führen und Gloria dadurch von ihren Fähigkeiten als Managerin eines Restaurants zu überzeugen. Damals war sie bei ihrer Großmutter ständig gegen eine Wand gerannt und hatte nie verstanden, warum.
„Ist es etwas Unangenehmes?“, fragte sie sofort. „Ich meine, der Grund für dieses Treffen? Ist es etwas Schlimmes?“
„Überhaupt nicht“, sagte Gloria und deutete auf das Ledersofa in der Ecke. „Es ist etwas Erfreuliches. Setz dich. Walker und ich möchten etwas mit dir besprechen.“
„Wenn ihr beide mir jetzt aber eröffnen wollt, dass ich auch nicht das Kind meiner Mutter bin, dann verkrafte ich das nicht, fürchte ich.“
Gloria schmunzelte. „Du hast einen Hang zum Dramatischen. Ich glaube, das hast du von mir.“ Sie sah Walker an. „Möchtest du es ihr sagen, oder soll ich es tun?“
„Sie sollte es von dir hören“, sagte Walker.
Dani hatte das Gefühl, als müsste sie sich gleich übergeben. War jemand aus der Familie todkrank? Gab es eine genetisch bedingte Krankheit, die sie geerbt hatte? Würde der Himmel demnächst einstürzen?
„Wir möchten, dass du das Buchanan’s übernimmst“, sagte Gloria. „Der jetzige Manager dort hört auf, und wir brauchen jemand wirklich Fähigen, der ihn ersetzt. Wir haben es besprochen und sind der Meinung, dass es nur eine logische Konsequenz ist, dich zu fragen. Dass du die beste für den Job bist, brauche ich nicht zu erwähnen. Das Restaurant hat dir immer schon am Herzen gelegen, du hast das Zeug dazu, und du gehörst zur Familie. Also, was hältst du davon?“
Dani blieb der Mund offen. Mit so etwas hätte sie niemals gerechnet. Das Buchanan’s?
„Ihr seid aber nicht krank oder irgendwie verrückt geworden?“
„Uns geht es allen bestens. Sag Ja.“
Sag Ja? Einfach so?
Obwohl es stimmte, dass sie das Buchanan’s von allen Restaurants der Familie immer am meisten geliebt hatte, kam dieses Angebot nun völlig überraschend. „Ich habe doch gerade erst angefangen, für Bernie zu arbeiten“, sagte sie mehr zu sich selbst. „Mein Job gefällt mir gut, und ich kann dort noch jede Menge lernen. Es wäre nicht in Ordnung, so schnell wieder zu kündigen.“
„Sie ist eine brillante Verhandlerin“, sagte Gloria zu Walker. „Wir haben noch gar nicht begonnen, über Geld zu reden, und schon muss ich mein Angebot erhöhen.“
„Es geht nicht ums Geld“, protestierte Dani. Allerdings fragte sie sich, wie dieses Angebot wohl aussehen würde. Was war sie in den Augen ihrer Großmutter wert?
„Natürlich geht es ums Geld“, sagte Gloria. „Nimm, so viel du kriegen kannst. Für Walker zu arbeiten wird kein Spaziergang.“
Dani lachte. „Hey, was soll mir schon passieren? Ich habe es überlebt, für dich zu arbeiten.“
„Stimmt. Du warst großartig im Burger Heaven. Das habe ich dir vermutlich noch nie so richtig gesagt, oder?“
Dani schämte sich, dass ihr bei Glorias Worten nun tatsächlich die Tränen in die Augen stiegen. „Nein, hast du nicht.“
„Das tut mir sehr leid. Aber ich sage es dir jetzt. Du hast wunderbare Arbeit geleistet, und ich war immer stolz auf dich. Das Bella Roma ist zwar ein sehr gutes Lokal, aber keine richtige Herausforderung für dich. Außerdem gehört das Buchanan’s unserer Familie, und wir brauchen dich, Dani.“
Dani sah ihren Bruder an. „Du sagst gar nichts?“
„Gloria vertritt meinen Standpunkt ganz ausgezeichnet. Ich dachte, wenn du es von mir hörst, würdest du es nicht glauben. Aber wenn es von Gloria kommt, muss es stimmen.“
„Interessante Überlegung“, murmelte Dani.
„Du bist die Einzige, die für uns in Frage kommt“, fuhr er fort. „Wir wollen dich.“
Dani fand das Angebot sehr verlockend, doch es gab einiges, worüber sie nachdenken musste.
„Gebt mir ein paar Tage Zeit“, sagte sie und stand auf. „Ich gebe euch am Freitag Bescheid.“
„Aber wir müssen
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