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Susan Price

Susan Price

Titel: Susan Price Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Elfling Saga
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erwachen. Heute brauchte er sich keine Sorge zu machen. Es würde genügend Blut zu trinken bekommen, ehe es wieder in die Scheide gesteckt würde. Es würde sich nicht an ihm gütlich tun müssen.
    Beide Seiten trafen mit den Schilden aufeinander, Eisen schlug gegen Eisen, dazu laut hallende Schreie: Wodens Musik. Als mehr und mehr von denen, die Elflings Seite ergriffen hatten, ins Kampfgeschehen eingriffen, verschwanden allmählich die toten Krieger und traten zurück in die Anderswelt, aus der sie gekommen waren. Die verletzbaren sterblichen Männer, deren Leiber durch eiserne Klingen gespalten werden konnten, die sterben konnten, rannten wieder gegeneinander an. Die Schläge auf die Schilde erschütterten ihre Körper und dröhnten in ihren Ohren. Der Metallbuckel eines Schildes vermochte ein Gesicht zu Brei zu schlagen, es zu blenden und Nase und Jochbein zu brechen. Die schweren Schwerter und Äxte ermüdeten die Hände, die sie führten. Mit voller Kraft geführt, vermochten die Klingen das Fleisch bis zum Knochen zu zerteilen, den Knochen zu brechen und sogar ihn zu durchtrennen. Die Krieger warfen sich in die Schlacht im vollen Bewusstsein, dass sie zerhackt und in Stücke geschnitten werden mochten, dass ihr Blut verströmen, dass ein Schwerthieb gegen Knie oder Hüfte, Schulter oder Ellbogen sie zum Krüppel machen konnte. Aber sie hatten sich ja gebrüstet, als sie betrunken waren … Jetzt galt es, diese Prahlereien unter Beweis zu stellen.
    Es war nicht leicht zu wissen, ob der Mann, den man angriff oder der einen niederhauen wollte, Freund oder Feind war. Alle Männer trugen die gleiche Rüstung. Die Athelinge erkannte man an den Helmen mit Masken und dem Gold, das bei ihnen blitzte, und ihre Krieger scharten sich um sie.
    Elfling zeichnete sich durch sein ungeschütztes Haupt aus und durch die Geschwindigkeit, mit der er sich bewegte und zur Seite auswich, ebenfalls durch die Schnelligkeit und Härte, mit der er zuschlug. Anscheinend brauchte er keinen Helm, da kein Hieb an seinem Schild vorbeikam. Wenn er sein Schwert in die Höhe schwang, fing es das Licht ein. Dann sah man auf der dunklen Klinge ein kompliziertes Muster aus Knoten. Bei diesem Anblick zog sich das Herz der Männer, die gegen ihn antraten, zusammen, und Panik schlug in ihrer Brust. Als Elflings Männer ihren Anführer ohne Helm und lachend kämpfen sahen, dass die Gegner wankten, lachten sie ebenfalls laut vor Stolz und Freude über die eigene Kraft. Sie warfen sich erneut vorwärts, aber diesmal kam es zu keinem Klirren der Schilde, denn ihre Gegner, Unwins Leibgarde, die Christus-Anhänger, machten kehrt und flohen. Dies war auch keine Finte, um die Feinde aus dem Schilderwall zu locken, denn sie warfen auf der Flucht ihre Schilde weg, ließen ihre Speere auf dem Boden zurück und schleuderten alles von sich, was sie bei der Flucht behindern könnte.
    Elflings Männer verfolgten sie auf den Wegen, die den Hügel hinabführten, aber auch auf unwegsamem Gelände. Die Verfolger lachten beim Töten, erfüllt von Wodens Kraft, und waren nicht in der Stimmung, ihre Klingen zu schonen. Die Fliehenden wurden niedergemacht und in Stücke geschlagen, desgleichen viele Zuschauer, die so töricht gewesen waren, zu nahe am Kampfgeschehen zu bleiben.
    Als Elfling sah, dass der Kampf gewonnen war, verließ er die Hügelspitze nicht. Er betrachtete die Toten oder blutenden Sterbenden, die um den heiligen Stein lagen, und es kam ihm überhaupt nicht seltsam vor. Die Walküre teilte die Toten mit Woden. Sie war eine liebende Frau und eine hartherzige alte Vettel zugleich. Man musste sich freuen, wenn sie lächelte und einen liebte, solange es währte. Die Toten, das Blut und Leid und die verstümmelten Männer scherten sie wenig – eigentlich gar nicht.
    Mit dem schweren Schwert noch in der Hand schritt er durch die Leichen. Er wollte die Klinge nicht säubern und in die Scheide stecken, bis er sicher war, dass er sie an diesem Tag nicht mehr benutzen musste. Seine Hand schmerzte und zitterte, weil er das Heft so lange gehalten hatte. Auch seine Arme bebten immer wieder von den Schlägen, die er mit Schild und Klinge abgewehrt hatte. Sein Rücken schmerzte von der Mühe, einen schweren Gegner zu Boden zu werfen, der auf seinem Schild gelandet war. Seine Beine zitterten und schmerzten von der gewaltigen Anstrengung. Sie würden noch stundenlang zittern, so wie seine Ohren, ja, und sein ganzer Kopf weiterhin vom Kampfeslärm dröhnten, der darin

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