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Susanne Barden 04 - Weite Wege

Susanne Barden 04 - Weite Wege

Titel: Susanne Barden 04 - Weite Wege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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Krankenschwester?«
    »Ja. Ich heiße Barden, Susanne Barden. Ich bin mit Dr. Barry in Springdale verlobt. Darf ich Ihnen vielleicht eine Geschichte erzählen?«
    Susy erzählte ihre Geschichte gut; der Punsch hatte ihren Geist befeuert. Sie begann damit, wie sie nach Hause gekommen war, um ihre Hochzeit vorzubereiten, schilderte die folgenden Ereignisse und schloß mit ihrem Besuch bei Herrn Todd. Sie sprach über ihre Herkunft und ihre Ausbildung, erklärte ihre Pläne und Hoffnungen und berichtete von der Möglichkeit einer Hilfe durch das Rote Kreuz.
    Frau Edgett hörte aufmerksam zu, nickte von Zeit zu Zeit und musterte Susy mit klugen Augen. »Ihr armen jungen Leute!« entfuhr es ihr einmal. Als Susy zu Ende war, begann sie Fragen zu stellen, die Susy gewissenhaft beantwortete.
    »Was Sie brauchen, sind also hundertfünfundzwanzig Dollar im Monat, ein Wagen und eine Ausrüstung«, sagte sie schließlich. »Sie glauben, das Rote Kreuz werde Wagen und Ausrüstung spendieren, und ich bin überzeugt, daß Sie einen großen Teil Ihres Gehalts selber aufbringen werden. Werden Sie viel für die Frauen hier tun können?«
    »Bestimmt!« Susy erzählte ihr von dem Mütterklub in New York.
    »Dasselbe machen die staatlichen Schwestern auch. Aber es ist schwer für sie, hier heraufzukommen, besonders im Winter.«
    »Ich weiß.«
    »Sie würden jederzeit hingehen, wo man sie braucht, ebenso wie die staatlichen Schwestern, und nur von denen etwas nehmen, die bezahlen können?«
    »Natürlich.«
    Frau Edgett überlegte eine Weile. Dann sagte sie ruhig. »Ich denke, wir werden Sie anstellen.«
    Es kam allzu plötzlich. Susy schossen die Tränen in die Augen. »Aber - Frau Edgett«, stieß sie mühsam hervor, »wird der Klub denn auch einwilligen? Ich meine, kann er denn .«
    »Sie meinen, das Geld aufbringen? Nun, der Springdale-Klub allein kann es nicht, aber alle zusammen können es, nämlich die Klubs der fünf Ortschaften, die sich zusammengeschlossen haben. Natürlich muß das Rote Kreuz uns helfen - und Sie müssen die Klubmitglieder umsonst behandeln. Dadurch werden wir eine Menge neuer Mitglieder bekommen. Und ich werde schon dafür sorgen, daß sie auch Beiträge zahlen.«
    »Aber wird der Klub wirklich einverstanden sein?«
    »Wir sind doch keine Dummköpfe, Kind! Wir brauchen eine Krankenschwester wie das tägliche Brot. Außerdem bin ich die Leiterin der ganzen Vereinigung. Wenn ich dafür spreche, gibt es meistens keine Opposition.«
    Das erschien Susy sehr glaubhaft. Dennoch konnte sie noch nicht recht an ihr Glück glauben. »Sie meinen also - ich bin nicht zu jung
    - oder zu unüberlegt - oder hab zuwenig Urteil?«
    »Für solch eine Arbeit muß man jung sein; das ist nichts für alte Knochen. Und dann haben Sie eine gute Ausbildung gehabt. Natürlich muß ich alles nachprüfen, was Sie mir erzählt haben. Aber ich weiß schon jetzt, daß Sie in Ordnung sind. Sie sind hübsch, machen jedoch kein Brimborium deswegen. Sie sprechen klar und sachlich und haben mir nicht zu schmeicheln versucht, besitzen also gesunden Menschenverstand. Auch haben Sie Elias Todd nicht schlecht gemacht; das beweist Ihren Anstand. Sie haben mir von vornherein gesagt, daß Sie mit dem Doktor verlobt sind und bei ihm bleiben wollen - wie es auch richtig ist bei seinen Sorgen. Daraus seh ich, daß Sie offen und ehrlich sind. Aber was ist denn, Kind? Weinen Sie doch nicht!«
    Susy war so unaussprechlich glücklich und dankbar, daß sie die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Sie lachte und weinte in einem und brachte kein Wort heraus.
    »Beruhigen Sie sich doch, Kind! Ja - und was Unüberlegtheit und Urteil angeht - ein Mensch, der nicht sein ganzes Herz an eine Sache hängt, erreicht überhaupt nichts, was sich lohnt. Das hätte Elias Todd längst herausgefunden, wenn er so klug gewesen wäre, sich zu verheiraten. Der alte Kahlkopf müßte sich mal eine hübsche junge Frau angeln. Immer wenn ich ihn treffe, möchte ich ihm am liebsten ordentlich die Meinung sagen. Ich weiß selbst nicht, warum.«
    Jetzt lachte Susy von ganzem Herzen. »Sie sind wunderbar, Frau Edgett! Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.«
    Frau Edgett klopfte ihr auf die Schulter. »Vielleicht werden wir Ihnen noch einmal danken.«

 
Unterströmungen
    Niemand, der Zeuge von Susys wilder Abfahrt gewesen wäre, hätte geglaubt, daß sie sonst eine vernünftige Autofahrerin war. Annes Wagen sprang, hopste und schlidderte wie ein wild gewordener Ackergaul

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