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Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt

Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt

Titel: Susanne Barden 06 - Heiter bis bewölkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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einen tiefen Schlaf fallen und danach wieder der artigste Junge der Welt sein.
    Langsam ging Susy nach unten. Wie hatte sie nur noch vor einer Stunde glauben können, daß ihre Kinder sie nicht mehr brauchten?

 
Eine überraschende Entdeckung
    Susy und Anne setzten sich auf die hintere Veranda. Über der Bergwiese hinter dem Haus flimmerte die Luft. In den Weißen Bergen kann es im Hochsommer genauso warm sein wie überall, und heute war ein besonders heißer Tag. Die Hitze und die Sorge um Jerry quälten Susy, so daß sie nicht einmal die saftigen Himbeeren mit Sahne, die Anne aufgetischt hatte, richtig genießen konnte. Doch nachdem sie ein Glas eisgekühlten Tee getrunken hatte, begann sie sich wohler zu fühlen. Gerade wollte sie Anne sagen, daß sie Jerry Limonade geben solle, wenn er aufwache, da hörte sie ihn durch die Küche tapsen. Wie dumm! Er hätte mehr als eine halbe Stunde Schlaf nötig gehabt.
    Mit zerzausten Haaren erschien er in der Tür und blinzelte in die Sonne. Dann ging er zu Susy hin und lehnte sich an ihre Knie. Sie küßte sein erhitztes Gesicht. »Oh, bist du heiß! Zieh mal die dicke Hose aus. Und bei der Hitze kannst du doch barfuß laufen!«
    Sofort streifte sich Jerry alles vom Leib, was er anhatte, und kletterte nackt und rosig auf Susys Schoß.
    »Möchtest du Himbeeren haben?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Was ja?«
    »Ja, bitte.«
    Anne stand auf. »Ich werde ihm ein Schüsselchen voll holen und auch einen nassen Waschlappen mitbringen.«
    Nachdem Susy ihm Gesicht und Hände abgewischt hatte, aß Jerry bedächtig seine Himbeeren und trank ein Glas Milch dazu. Er sah noch müde aus, aber Susy wußte, daß er jetzt nicht mehr schlafen würde. Ob sie ihn nicht mitnehmen sollte? Die Todds würden sich über seinen Besuch freuen, und Fräulein Haller war an Kinder gewöhnt. Außerdem würde ihm die Abwechslung guttun; und Anne konnte einmal einen ruhigen Nachmittag genießen.
    Anne war mit Susys Vorhaben einverstanden. »Ja, nimm ihn mit. Bei den Todds gibt es mal wieder junge Hunde, wie ich gehört habe. Das ist was für Kinder.«
    »Möchtest du mitkommen, Jerry?« frage Susy.
    Jerry, dessen Augen bei dem Wort »Hunde« aufgeleuchtet hatten, nickte begeistert. Susy zog ihm einen Sommeranzug an und guckte prüfend auf seine Fingernägel. Dann fuhren sie los.
    Es fuhr sich sehr angenehm, denn die Straße lag zum größten Teil im Schatten. Bald begann Jerry zu singen.
    »Kommt ein Vogel geflogen —« Er sang alle Strophen durch, fing dann wieder von vorn an und sang immerfort dasselbe Lied, bis sie bei den Todds anlangten. Obwohl Susy nach den ersten zehn Minuten zur Abwechslung gern etwas anderes gehört hätte, war sie doch froh, daß sie ihn mitgenommen hatte.
    In dem großen alten Haus der Todds war es herrlich kühl. Martha, lebhaft und energisch wie immer, nahm Jerry sogleich an die Hand und führte ihn zum Hundezwinger. Lächelnd sah Susy den beiden nach. Jerrys rote Locken leuchteten in der Sonne. In seinem sommersprossigen Gesicht, das zu Martha emporgewandt war, malte sich freudige Erwartung. Sein Kummer war vergessen.
    Susy stieg zur Mädchenkammer hinauf. »Nun, Helga«, sagte sie zu dem rotbäckigen jungen Mädchen, das auf dem Bett lag, »willst du mir versprechen, nie mehr von der Leiter zu fallen, wenn ich den Verband jetzt abnehme?«
    »Das verspreche ich Ihnen gern, Frau Barry«, antwortete das Mädchen lachend. »Ob ich das Versprechen aber halten kann?« Nachdem Susy und Jerry noch etwas eisgekühlte Limonade getrunken hatten, verabschiedeten sie sich von den Todds und fuhren weiter. Jerry stand neben Susy und genoß den kühlenden Fahrtwind. Er schwatzte unaufhörlich von den jungen Hunden, die er Morio, Dorio, Florio und Korio getauft hatte. Susy hörte ihm etwas müde aber glücklich zu.
    Das kleine Häuschen von Fräulein Haller lag halb verborgen hinter Fliederbüschen und Azaleen. Hohe Stockrosen rahmten den Weg zur Haustür ein.
    »Möchtest du im Wagen bleiben oder im Garten spielen, Jerry?« frage Susy.
    »Ich möchte im Garten spielen.« Schmeichelnd fügte Jerry hinzu: »Ich werde auch nicht auf die Straße laufen oder Blumen abpflücken.«
    »Na gut.« Während Jerry den Garten zu durchforschen begann, ging Susy zur Haustür und klopfte an.
    »Herein!« rief Fräulein Haller.
    Susy trat in ein großes gemütliches Wohnzimmer mit geblümten Vorhängen an den Fenstern und bunten Flickteppichen auf dem Fußboden. An einer Wand stand ein Klavier. Die alte Dame

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