Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suzannah und der Bodyguard

Suzannah und der Bodyguard

Titel: Suzannah und der Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
Vom Netzwerk:
austauschen lassen? Ob sie schon jemanden beauftragt hatte, eine Alarmanlage zu installieren? Vielleicht hätte er bleiben und sich darum kümmern sollen.
    Nein, Bandy hätte mit Sicherheit seine Sofakissen bis zur Unkenntlichkeit zerkaut und den Philodendron gewässert, der allerdings auch ohne seine Unterstützung schon akut vom Absterben bedroht war. Allerdings hätte er wieder zu ihr zurückfahren können, nachdem er den Hund rausgelassen hatte, oder vielleicht irgendwann später am Tag. Zumindest hätte er sich davon überzeugen können, dass sie den Jungs von der Sicherheitsfirma Feuer unter dem Hintern mach…
    Verdammt, er tat es schon wieder. Ständig dachte er nur an sie.
    Er zwang sich dazu, seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bericht zu lenken, den er noch zu schreiben hatte. Sollte eigentlich nicht so schwer sein, denn dies war einer jener Fälle, bei denen man nur noch den Kopf schütteln konnte. Mann sticht auf Frau ein. Eigentlich eine ziemlich einfache Geschichte. Doch bei dieser gab es einen Haken. Es schien sich tatsächlich um einen Unfall zu handeln. Offenbar hatte Jimmy nicht vorgehabt, seine schwangere Frau mit dem Messer zu verletzen. Vielmehr wollte er damit auf seine Schwiegermutter losgehen und seine Frau war ihm dabei in die Quere gekommen. Und der Idiot sah nicht mal ein, dass er etwas falsch gemacht haben könnte. Schließlich hatte er gar nicht vorgehabt, sie zu verletzen, und abgesehen davon hatte der plastische Chirurg so gute Arbeit geleistet, dass von der Verletzung nichts mehr zu sehen war. Selbst nachdem man ihn über die Schwere der gegen ihn vorgebrachten Anklage belehrt hatte, war er immer noch davon überzeugt, dass er keinen rechtlichen Beistand benötigte.
    Letztendlich lief alles darauf hinaus, dass Quigg im Zeugenstand gegen diesen Idioten würde aussagen müssen. Und angesichts seiner prekären wirtschaftlichen Situation wäre Jimmy mit Sicherheit ein Fall für die Prozesskostenhilfe, wenn er sich schließlich einen Anwalt nehmen musste. Was wiederum bedeutete, dass er auf Suzannah treffen würde, wenn er sich nicht sehr irrte. Und sie wäre mit Sicherheit stinksauer, dass sie den Kerl nicht dazu gebracht hatten, sich schon früher durch einen Anwalt vertreten zu lassen.
    „Warum grinst du so, Alter?“
    Als Quigg aufblickte, stand sein Kollege Detective Ray Morgan mit einem Pappträger vor ihm, in dem sich zwei Styroporbecher mit Kaffee aus dem Gourmet-Café befanden.
    „Wen nennst du hier alt ?“, fragte Quigg und rollte mit seinen Stuhl zurück. „Mein Freund, du bist doch derjenige, dem die Frau und die Hypothek im Nacken sitzen.“
    Ray grinste. „Das macht mich zu einem glücklichen, nicht zu einem alten Mann.“
    Glücklich? Ja, Quigg war auch der Meinung, dass sein Kumpel ziemliches Glück hatte. Immerhin sorgte Grace dafür, dass Ray einige seiner rauen Seiten abgelegt hatte. Sie hatte ihn auf gewisse Weise ruhiger gemacht, was außer Quigg wahrscheinlich niemand sonst wirklich zu schätzen wusste.
    „Vielleicht hast du recht“, gab er zu.
    „Du, auf der anderen Seite, bist einfach nur alt.“ Ray bot ihm einen Kaffee an.
    „Fahr zur Hölle.“ Quigg nahm sich einen der Becher.
    „Nein, danke. Da war ich heute schon mal.“
    „Wirklich?“
    „Erinnerst du dich noch an den Einbruch bei Courtenay Equipment?“
    Quigg entfernte den Deckel von seinem Kaffeebecher und warf ihn in den bis zum Rand gefüllten Abfalleimer. „Der junge Einbrecher, der sich mit einem Quad aus dem Staub gemacht hat?“
    „Genau der.“ Ray nahm seinen Becher aus dem Tablett und stopfte es ebenfalls in den schon vollen Abfalleimer. „Ich war heute bei Gericht, und du wirst nicht glauben, wer ihn verteidigt.“
    Fast hätte sich Quigg an seinem Kaffee verschluckt. „Suzannah Phelps?“
    „Die Eisprinzessin höchstpersönlich.“
    „Wie ist es gelaufen?“
    „Sie haben den Jungen eingebuchtet. Der Richter wollte einen Bericht zur Strafmaßfestsetzung sehen.“
    „Wo liegt dann das Problem?“
    „Das Problem ist, mein Freund, dass mein schönes und bis dahin makelloses Hemd, das ich immer bei meinen Auftritten vor Gericht trage, jetzt von den Achseln bis zum Ellbogen verfärbt ist, vielen Dank noch mal.“
    Bei der Miene seines Kumpels musste Quigg lachen. Niemand käme auf die Idee, Razor Morgan als Dandy zu bezeichnen, zumindest würde es ihm niemand ins Gesicht sagen. Tatsächlich war er jedoch ein leichter Snob, wenn es um Kleidung ging: naturbelassene Stoffe,

Weitere Kostenlose Bücher