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Suzannah und der Bodyguard

Suzannah und der Bodyguard

Titel: Suzannah und der Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
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alles finden würden. In der Zwischenzeit hatte sich Mann einen Anwalt besorgt – offenbar war er doch nicht so verrückt, wie Suzannah anfangs gedacht hatte – und würde noch diesen Vormittag vor dem Richter erscheinen müssen.
    „Das wäre dann alles für den Moment?“, fragte sie Ray.
    „Soweit es mich angeht, schon. Wir halten Sie auf dem Laufenden.“
    „Danke.“ Sie wandte sich ab, um zu gehen, drehte sich jedoch noch einmal um.
    „Erwarten Sie John bald zurück?“
    „Jede Minute. Allerdings wird er jede Menge zu tun haben.“ Ray lächelte. „Er hat einen Unternehmer hier aus der Stadt festgenommen, der sich mehr als einem halben Dutzend betrügerischer Vergehen schuldig gemacht hat, darunter Geldwäsche und versuchten Kokainschmuggels.“ Er hielt den Kopf schief. „Soll ich ihm etwas ausrichten?“
    Sie wollte John zum Abendessen einladen. Ihn mit einem aufwändigen Mahl verwöhnen. Seinen Hunger in jeglicher Hinsicht stillen. Und endlich mit ihm über diese wichtige Sache reden, die unausgesprochen zwischen ihnen im Raum stand, auf die sie sich freute und vor der sie sich gleichzeitig fürchtete.
    Eine leichte Röte stieg ihr ins Gesicht, sie konnte es fühlen. „Nein, ist schon okay. Wir sehen uns sicher später noch.“
    Tatsächlich lief sie ihm kurz darauf über den Weg, jedoch nicht so, wie sie sich das eigentlich gedacht hatte. Als sie das Revier verließ, sah sie zufällig, wie er gerade einen mit Handschellen gefesselten Mann hereinführte. Instinktiv wich sie in das dunkle Treppenhaus zurück. Gilles DeBoeuf! Der Mandant von Vince.
    Herr im Himmel, das durfte doch nicht wahr sein.
    Doch es gab keinen Zweifel. Ray hatte einen Unternehmer aus der Stadt erwähnt. Geldwäsche, versuchter Kokainschmuggel, Betrug. Fassungslos schüttelte sie den Kopf. Sie hatte DeBoeuf noch nie leiden können, doch eher wegen seiner sexuellen Anzüglichkeiten, die ihn immer wie einen streunenden Kater erscheinen ließen. Nicht weil sie glaubte, er sei in zwielichtige oder sogar kriminelle Geschäfte verwickelt.
    Sie riskierte noch einen Blick, um sicherzugehen, dass sie sich nicht täuschte. Nein, das war zweifellos DeBoeuf in seinem Anzug von Armani und dem hundert Dollar teuren Haarschnitt. Und jetzt würde er dem Sergeant vorgeführt werden wie ein gewöhnlicher Dieb oder ein Betrunkener, der in der Kneipe randaliert hatte. DeBoeuf würde außer sich sein vor Wut angesichts dieser Demütigung.
    Besser, sie redete mit Vince.
    Schnell verließ sie das Treppenhaus, hastete aus dem Revier, das Handy bereits in der Hand. Sie entriegelte den Mietwagen und wählte die Nummer ihres Büros, noch während sie einstieg. Allerdings ging nur Candace ran und erzählte ihr, dass Vince bereits auf dem Weg zum Revier war. Sie beendete das Gespräch und rief ihn auf seinem Handy an.
    „DeBoeuf hat dich vermutlich schon angerufen“, sagte sie ohne Begrüßung.
    „Ja, allerdings hätte er besser Eddie Greenspan anrufen sollen.“
    Den besten Strafverteidiger des Landes? Den Autor von „Martin’s Annual Criminal Code“? „Ich weiß, dass es nicht gut für ihn aussieht, aber es gibt doch jede Menge Strafverteidiger hier, die ihn ebenfalls verteidigen könnten, meinst du nicht?“
    „Angesichts der Beweise, die sie gegen ihn in der Hand haben, sollte er vielleicht besser die Anwälte von OJ anheuern. Und ich sollte das vielleicht auch tun“, murmelte er.
    Suzannahs Puls schoss in die Höhe. „Was meinst du damit?“
    „Laut DeBoeuf wissen sie bis ins Detail Bescheid. Sie wissen von jeder Strohfirma, die wir jemals für ihn gegründet haben, von jedem Transfer und von allen irgendwann transferierten Anlagevermögen.“
    Vince fluchte, was für ihn ungewöhnlich war. „DeBoeuf bezichtigt mich , ich hätte ihn verraten, kannst du dir das vorstellen?“
    „Nein.“ Suzannah gefror das Blut in den Adern. Nein, nein, nein .
    „Doch! Dieser kleine Scheißkerl. Als ob ich gewusst oder als ob es mich überhaupt interessiert hätte, was er mit diesen Unternehmen anstellt. Verdammt noch mal, ich habe nur seine Anweisungen befolgt. Das weiß er genau.“
    „Natürlich weiß er das“, beschwichtigte sie ihn automatisch, während sich ihre Gedanken überschlugen. „Die Quelle ist ganz offensichtlich jemand anderes, und das werden sie zu gegebener Zeit offenlegen.“
    Noch während sie sprach, begann sich ein eisiges Gefühl in ihrem Körper auszubreiten, füllte die große Leere, die sich plötzlich in ihrem Inneren

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