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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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Männer auf seiner Seite und solcherart Laune war nach dem Geschmack des Markgrafen.
    Als es ihm die anderen gleichtun wollten, stellte sich heraus, dass einiges Geschick und ein gutes Auge vonnöten waren, um einen Hasen mit dem Bogen zu erlegen. Es galt, das flinke Tier zu entdecken, bevor es die Flucht ergriff. Diese Jagd war dem Nachstellen von Robben nicht unähnlich, das Radik vertraut war, denn die Robben hielten ihre Köpfe nicht sehr hoch aus dem Wasser und waren so auch sehr schwer zu entdecken.
    Am Waldrand stand ein Wagen, der die Beute aufnehmen und zur Burg transportieren sollten. Bald lag eine stattliche Anzahl Hasen dort und Radik wurde mit acht erlegten Langohren zum Hasenkönig ausgerufen.
    Mittags kehrte man in ein Wirtshaus ein und verweilte dort eine ganze Weile. Am späten Nachmittag wurde die Jagd fortgesetzt, denn von dieser Zeit und der sich anschließenden Dämmerung versprach man sich den meisten Erfolg.
    Tatsächlich nahm die Anzahl des Wildes, das den Wald verließ und sich auf den grünen Flächen äsend versammelte, zum Ende des Tages stark zu. Sie teilten sich in drei kleine Gruppen, die sich jeweils in der Nähe eines Waldstückes postierten, um die Flucht der Beute dorthin zu vereiteln.
    "Wir schenken unser Augenmerk nur den größten, besten Stücken. Ich denke ein jeder weiß, welche damit gemeint sind. Sonst sind wir bald versprengt und jeder hetzt einem anderen Reh hinterher, ohne einen Erfolg erzielen zu können. Wenn wir uns von verschiedenen Seiten dem Beutetier nähern, so gebt Obacht, euch nicht gegenseitig zu beschießen. Am besten, ihr zielt gleich richtig, denn jeder Pfeil, der daneben geht, kann einen von uns treffen."
    Peter Wlast hatte seine Anweisungen in ruhigem Ton gegeben und alle ritten im gemächlichen Trab auf ihre Plätze. Es galt, das Wild nicht zu früh scheu zu machen, sonst bliebe es gar bis zum Hereinbrechen der Dunkelheit im Wald.
    Jede Gruppe beobachtete das Wild in ihrer Nähe und behielt auch die anderen Jäger im Auge. Man wollte sich erst vorwagen, sobald ein lohnendes Stück Wild in gut jagdbarer Position stand.
    "Ihr müsst mit Eurem scharfen Blick ein wenig meine Augen ersetzen", sagte Peter Wlast zu Radik.
    Bald löste sich eine Gruppe von ihrem Standort und die anderen lenkten ihre Pferde sogleich in dieselbe Richtung, ohne schon genau sehen zu können, welchem Tier das Jagdinteresse galt. Schließlich erspähten alle einen kapitalen Hirsch, der eine ganze Zeit geäst hatte, dann aber sein beeindruckendes Haupt hob. Der Blick wurde jetzt nicht blind auf die Beute gerichtet, sondern galt vor allem den möglichen Fluchtwegen, die versperrte werden mussten. Bald verteilten sich die Männer und bildeten einen, wenn auch sehr durchlässigen, Kreis von Angreifern, alles noch in so großem Abstand, dass der Hirsch, der die Reiter bereits bemerkt hatte, nicht die Flucht ergriff.
    Dann erscholl ein Ruf und die Pferde verfielen in Galopp, was auch den Hirsch seine Gangart erhöhen ließ. Aus sicherer Entfernung streckten mehrere Pfeile das große Tier nieder, dem der Markgraf anschließend mit einem Messer die Kehle durchtrennte. An Seilen wurde die stolze Beute zum Wagen geschleift.
    Wenig später wurde ein nicht minder kapitaler Hirsch erlegt, was aber nicht so problemlos verlief, da das Tier im letzten Moment von der Flucht zum Angriff überging und einem Pferd mit dem Geweih die Nüstern aufriss, woraufhin dieses seinen Reiter abwarf, der aber mit dem Schrecken davonkam.
    "Nun ist es bald finster. Nutzt das letzte Licht zur freien Jagd!", sagte der Markgraf schließlich und besiegelte damit den Tod einer Anzahl von Rehen und Wildschweinen, so dass der Wagen am Ende des Tages, entgegen den frühen Befürchtungen, die Last kaum fassen konnte.
     
     

Verraten und verkauft
     
    Die Zeit in der Burg näherte sich langsam dem Ende und Pritzbur war bereits aufgeregt zu Radik geeilt, um ihn darauf vorzubereiten, dass der Tross nun Breslau in Richtung Krakau verlassen wollte.
    "Ein paar Tage bleibt er noch hier! Ich muss mich doch gebührend von ihm verabschieden!", wandte der Markgraf ein, dem Pritzburs Anliegen nicht verborgen geblieben war.
    "Gut, gut! Ich lasse zwei Männer in Ohlau zurück, die dich begleiten werden. Es dürfte euch ja nicht schwer fallen, auf Pferden die Wagen einzuholen. Aber nur ein paar Tage noch, ich bin erst wieder beruhigt, wenn du unter uns weilst", flehte Pritzbur fast.
     
    Der Frühling hatte die Landschaft nun zu voller

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