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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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Ranen ein, wobei den übrigen nicht ganz klar war, ob er dies wirklich so gemeint hatte.
    "Ja, natürlich. Wie können wir gegenüber unserem engen Bundesgenossen, unserem besten Freund nur solche bösen Gedanken hegen", gab Radik mit sichtlich gespielter Empörung zurück und das heitere Lachen der anderen zeigte ihm, dass sie ebenso dachten.
    Nach einer Weile trafen sie auf einige Sachsen, die um ein Feuer saßen und in ausgelassener Stimmung waren. Sie brieten ein großes Stück Wild über den Flammen und luden die Ranen mit unmissverständlichen Gesten dazu ein, an diesem Mahl teilzunehmen.
    Schon hielt man Granza ein ordentliches Stück knusprigen Bratens hin, welches dieser dankbar entgegennahm. Er biss sofort herzhaft hinein, sodass ihm der Fleischsaft am Kinn hinunterrann. Ein Sachse schlug ihm anerkennend auf die Schulter, während die anderen laut lachten.
    Radik blickte in die Runde, nachdem auch er sich etwas vom Fleisch abgeschnitten und etwas abseits auf einen Baumstumpf gesetzt hatte. In das auf den ersten Blick freundliche Gehabe der Sachsen mischten sich bald einige böse Sprüche auf Kosten der Ranen, was Radik zunächst als derben Humor abtat. Natürlich konnten die Sachsen nicht wissen, dass ihre Worte bestens verstanden wurden.
    "Friss dich nur tüchtig satt", sprach einer von ihnen mit breitem Grinsen zu Granza und reichte ihm ein weiteres Stück vom Braten, "Ich habe doch ein Herz für herumstreunende Köter."
    Ein anderer fing an, leise zu bellen und alle brachen in Gelächter aus. Granza kaute zufrieden.
    "Die scheinen ja tüchtig ausgehungert zu sein! Kein Wunder, bei denen gibt es ja sonst nur stinkigen Fisch", meinte ein weiterer.
    "Fressen diese Tiere nicht auch Menschenfleisch? Manch ein eifriger Heidenbekehrer soll doch in ihren Kochtopf gewandert sein!"
    "Ach was! Ihre eigenen Kinder dienen ihnen als Futter, wenn die Ernte schlecht war!"
    "Und wann ist deren Ernte nicht schlecht! Davon verstehen die ja nichts. Einzig das Rauben und Morden scheinen sie zu beherrschen. Nicht wahr?!"
    Der Sachse nickte den Ranen nacheinander zu, als habe er etwas sehr Freundliches über sie gesagt. Es schien sich bei ihnen um Knappen zu handeln, jedenfalls machten sie weder den Eindruck, ganz einfaches Hilfsvolk zu sein, noch höhere Positionen innezuhaben.
    "Was sind diese Sachsen doch für gastfreie Menschen", sagte Granza laut zu Radik, seinerseits sicher, dass ihn die anderen nicht verstanden, "Aber irgendwie kommen sie mir doch wie arge Schlitzohren vor."
    "Und ob", bestätigte Radik, " Wahrscheinlich würden sie uns gerne hier auf dem Spieß braten. Es sind halt lustige Gesellen!"
    "Jetzt bespricht das Pack wohl seinen nächsten Raubzug!", tönte einer der Sachsen, "Am liebsten wollten sie uns sicher die Kehle durchschneiden! Das sind doch nur gottlose, wilde Tiere."
    "Ich verstehe gar nicht, warum der Herzog dieses Gesindel als Gäste begrüßt, noch dazu bei einer Domweihe. Jeder Treueschwur ist ohnehin nichts mehr wert, sobald man diesen Lumpen den Rücken zuwendet."
    "Sei doch nicht so ungeduldig!" erwiderte ein anderer. "Es wird nicht lange dauern, bis wir auch in deren Blut waten. Heinrich wird mit ihnen nicht anders verfahren, als mit den übrigen Wenden, wenn sich ihm nur der rechte Augenblick bietet."
    Ein Sachse schenkte Bier ein und reichte auch den Ranen einige Becher.
    "Lasst uns trinken, auf das Wohl unserer Gäste", meinte er, während er den Ranen zuprostete, "Darauf, dass wir ihnen die Schädel spalten, ihre Weiber vergewaltigen und ihre Kinder zu gottesfürchtigen Waisen machen!"
    Die Sachsen, die offensichtlich schon einige Becher Bier im Vorsprung waren, johlten bei diesen Worten und schüttelten sich vor Lachen.
    Radik erhob sich gemächlich, nahm seinen Bogen, legte einen Pfeil ein und schritt, während er die Waffe langsam spannte, auf den Sachsen zu, der diese Worte gesagt hatte.
    "Du willst also kämpfen?", fragte Radik in deutschen Worten, was die Knappen sichtlich verblüffte, "Nanu, warum auf einmal so still? Bis eben schienst du mir noch ein rechter Spaßvogel zu sein!"
    Der Sachse stand wie angewurzelt da, während die anderen vor Radik zurückwichen, der mit der Pfeilspitze genau in das Gesicht seines Gegenüber zielte und Schritt für Schritt näher kam. Radik wusste nur zu gut, in welch dummer Situation sich die Knappen nun befanden.
    "Wie wäre es, wenn wir uns über eure Reden beschweren würden. Gar behaupten, ihr hättet uns bedroht. Uns, die offiziellen Gäste

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