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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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der Küche wartete bereits Lucia auf mich.
    „Findest du das wirklich in Ordnung? Sie hatte schon was mit uns ausgemacht. Dann muss dieser Mark halt mal warten. Nein, er ruft an und sie springt sofort los.“
    „Ich weiß nicht.“ Ich zuckte mit den Schultern um meiner Unwissenheit mehr Ausdruck zu verleihen. „Wir hatten ja eh nicht wirklich viel vor.“
    „Ich dachte eigentlich, dass wir hier dieselbe Meinung haben.“
    „Über was? Mark? Ja, haben wir auf jeden Fall. Er ist merkwürdig und sie kennt ihn kaum. Aber wie soll sie ihn auch kennenlernen, wenn sie keine Zeit mit ihm verbringt? Vielleicht möchte sie einfach nur eine glückliche Beziehung aufbauen.“ Ich sah sie fragend an und erwartete eigentlich wieder eines dieser Gegenargumente, die keinen Sinn machten. Doch sie beließ es dabei und ging wieder an den Grill.
    Ich wollte mich währenddessen fertig machen, doch das Telefon klingelte. Es war Tante Cécile. Ich rief Fabienne, bevor ich abnahm. Ich wollte, dass sie auch noch kurz mit ihr telefoniert. Ich hatte sie schon so lange nicht mehr angerufen, obwohl ich es ihr versprochen hatte. Ich hoffte, sie würde es vergessen, wenn Fabienne mit ihr zuerst sprechen würde. Fabienne ging ran und strahlte fröhlich, als Tante Cécile zu sprechen begann. Aufgeregt hüpfte sie durchs Haus und erzählte ihr alles Mögliche. Wie ihr die Schule gefiel, dass sie Freunde gefunden hatte und das ich einen Freund habe. Als ich das hörte, riss ich ihr das Telefon aus der Hand. „Was, sie hat einen Freund?“ hörte ich Tante Cécile aus dem Hörer fragen. „Nein, sie redet Unsinn.“ „Ach du bist es jetzt. Sei doch nicht schüchtern. Ich freu mich, wenn es dir gut geht.“ Ich wollte nicht mit ihr über Logan sprechen. Es war nicht mal sicher, was er für mich war. Ich wusste nur, dass er heute vorbei kommen wollte und dass er der beste Küsser der ganzen Welt war.
    „Ich wollte nur kurz Bescheid sagen, dass ich mit Steve geredet habe.“ Steve war der Mann vom Jugendamt. Ihm hatte ich es auch zu verdanken, dass Fabienne nun bei uns war. Deshalb war ich gespannt, was er zu sagen hatte. „Also er sagte, dass ihr bald Besuch bekommen werdet. Aber mach dir nicht gleich wieder Sorgen Liebes. Es wird schon alles okay sein.“ Mein Magen rutsche mir bis in die Füße. „Warum wollen sie uns besuchen?“ Tante Cécile musste gehört haben, dass ich mir Sorgen mache. „Sch… mach dir keine Sorgen, das habe ich dir doch gerade gesagt. Er sagt, sie wollen sich nur das neue Haus ansehen, die Schule und wie ihr euch eingelebt habt. Nichts Schlimmes.“ Sie klang wirklich beruhigt, also sollte ich es eigentlich auch sein. Doch ich hatte das dringende Bedürfnis, Fabienne in den Armen zu halten und sie an mich zu drücken. So als wollte sie mir jemand wegnehmen. „Ja gut Tante Cécile. Danke dir für deine Hilfe. Ich muss leider los.“
    Ich legte auf, bevor ich noch auf ihre Antwort wartete. Es war unhöflich, das wusste ich. Aber ich konnte mich jetzt nicht damit beschäftigen. Nach dem Essen ging Fabienne ins Wohnzimmer und ich saß neben Lucia auf der Terrasse. Eine leichte Brise ging und die brauchte ich auch dringend. Ich war so aufgeregt. Logan würde gleich kommen. Doch das war es nicht nur. Ich dachte andauernd an Tante Cécile. Ich war wirklich unfair zu ihr. Ich nahm mir vor, sie morgen nochmal anzurufen. Und wegen dem Jugendamt sollte ich mir wirklich keine Sorgen machen. Ich blickte mich um. Unser Garten war wunderschön, wir hatten Sicherheitsvorkehrungen, das Haus war sauber. Fabienne hatte genug Kleidung, war gut genährt und in der Schule machte sie sich auch gut. Als ich so meine Checkliste abratterte, fiel mir auf, dass ich wirklich jeden Punkt abhaken konnte. Warum also stressen? Ich streckte mich und ging nochmal zum Spiegel. Logan konnte jeden Moment kommen und ich wollte bereit sein. Es verging eine Weile, doch dann begriff ich. Die Sonne war bereits untergegangen und Fabienne im Bett. Er würde heute nicht mehr kommen.
    Enttäuscht ging ich ins Bett. Ich wollte nicht weinen. Dafür gab es keinen Grund. Doch ich tat es trotzdem, denn ich war traurig, dass er nicht gekommen war. Ich konnte seine Lippen immer noch auf den meinen spüren. Vielleicht hatte ich mir doch alles nur eingebildet und es war kein perfekter Kuss gewesen. Auf jeden Fall nicht für ihn. Mit den Tränen auf meinen Wangen schlief ich endlich ein.

KAPITEL 9
     
    In dieser Nacht schlief ich wieder besonders schlecht. Der Traum,

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