Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
Vom Netzwerk:
schien die Situation gut im Griff zu haben.
    „Tut mir leid, ich wollte nicht schreien. Aber glaube mir, sie war da. Und sie war da, als sie mich wiederbelebt haben. Selbst als ich im OP war. Sie war da und sagte mir, dass sie auf mich aufpassen würde. Es wäre für mich noch nicht an der Zeit, in den Himmel zurück zu kommen. Sie sagte, ich müsste erst etwas erledigen. Lucia, was ist nun, wenn ich es erledigt habe? Kommt sie dann und holt mich?“
    „Wie du weißt wurde ich sehr religiös erzogen. In unserer Glaubensgemeinde waren viele Menschen, die solche Erfahrungen gemacht haben. Sie leben alle noch. Ich glaube, wenn es solche Dinge wirklich gibt, dann bedeutet es, das du noch lange zu leben hast. Du sollst etwas Großes schaffen. Aber nur Gott weiß, was es ist. Naja, bis du es gemacht hast.“ Sie schwiegen und ich war kurz davor, doch wieder rein zu kommen. So wie ich Fabienne kannte gab sie sich nicht damit zufrieden.
    „Bist du nun etwas beruhigter?“ „Keine Ahnung, ich denke schon.“
    „Gut, dann gehe ich jetzt. Ruf an, wenn du was brauchst.“ Ich hörte, wie Lucia näher zur Tür kam und ich ging einen Schritt zurück. „Lucia?“ fragte Fabienne.
    „Ja“ Lucia schien sich wieder umzudrehen und ging wieder zurück zu Fabienne. „Bitte sag Youna nichts davon.“
    „Mach ich nicht, gute Nacht mein Schatz.“ Als Lucia raus kam sah sie sofort, dass ich gelauscht hatte. Sie schüttelte den Kopf. Aber nicht böse, sondern eher so, als wäre sie nicht verwundert. Ich zuckte mit den Schultern und entschuldigte mich kurz.

KAPITEL 21
     
    Die letzen Sonnenstrahlen waren nun weg. Es war bereits Herbst, das konnte man spüren. Die Luft wurde schneller kühl am Abend und die Sonne ging flotter unter. Ich hatte Glück, dass ich gerade noch ein paar Strahlen abbekommen hatte als ich das Krankenhaus verließ. Es fühlte sich falsch an das Krankenhaus zu verlassen. Ohne Fabienne an meiner Seite. Doch das war ihr Wunsch und ich hatte gelernt, sie ernster zu nehmen.
    „Mist, mir ist gerade eingefallen, dass wir kein Auto mehr haben. Hast du eine Ahnung, welcher Bus in unsere Richtung fährt?“
    Wir waren gerade an dem Parkplatz angekommen, an dem Logan mich gestern raus gelassen hatte. Ich hatte total vergessen, dass unser einziges Auto in irgendeiner Werkstatt stand. Dabei wurde mir auch klar, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, gerade dieses Auto zu kaufen. Nach Lucias Erzählungen sah das Auto von außen aus, als wäre es mit einem überdimensionalen Dosenöffner geöffnet worden. Doch innen war es nicht so schlimm. Der Passagierraum war immer noch intakt.
    „Wir müssen nicht mit dem Bus fahren. Ich habe verschwitzt dir zu sagen, dass Logan uns sein Auto dagelassen hat. Seth hatte ihn vorher abgeholt.“
    „Super, ist er nicht süß? Er denkt wirklich an Alles.“
    Doch Lucia gab mir keine Antwort. Sie zeigte nur auf den schwarzen Ford Mustang, der genau vor uns stand.
    Ich bekam meinen Mund kaum noch zu als ich den Wagen sah. Ich wusste zwar, dass er einen Mustang hatte, aber dieses Auto war mehr ein Rennauto als ein Personenwagen. Wie er mir erzählt hatte war er pechschwarz. Selbst das Pferd vorne war schwarz. Die Reifen waren breiter als bei unserem Auto. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass das so üblich war bei Rennautos. Bei dem Gedanken, wie schnell er damit fuhr durchzuckte es mich. Aus der Gewohnheit heraus ging ich zur Beifahrerseite. Ich wartete auf das gewohnte Klick-Geräusch, wenn man das Auto aufsperrte. Doch es blieb aus und die Tür verschlossen. Ich drehte mich zu Lucia und sah sie fragend an. Da erkannte ich es. Sie stand da wie ein verlorenes Kind. Die Arme hatte sie um sich geschlungen und ihr ganzer Körper zitterte. Hilfesuchend sah sie zu mir. Als sie ihren Mund öffnete um mir etwas zu sagen, zuckten ihre Lippen, doch es kam nichts heraus. 
    „Oh Mann, tut mir echt leid. Ich fahre natürlich. Gib mir die Schlüssel.“
    Ich ging zu ihr und umarmte sie. Ihr Herz schlug so heftig, dass ich es spüren konnte.
    „Komm mein Schatz, ich fahre schon. Ich habe einfach nicht daran gedacht.“
    „Es ist alles meine Schuld, Youna. Alles. Wir hätten deine Schwester fast verloren, das Auto ist Schrott und ich kann nicht mal mehr selbst hinters Steuer.“ Lucia schüttelte den Kopf, doch ich nahm ihr Gesicht und lächelte sie an.
    „Erstens ist Fabienne nicht gestorben, zweitens ist das nur ein Auto gewesen und drittens ist es ganz normal, dass du jetzt noch nicht

Weitere Kostenlose Bücher