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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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eigentlich nichts zu suchen hast.«
    Jewel-Anne reckte trotzig das Kinn vor. »Ich dachte, du freust dich, dass dir jemand glaubt!«
    »Das tue ich. Aber …«
    »Aber was?«, fragte Jewel-Anne.
    »Das ist Wyatts Privatbereich. Sein Arbeitszimmer. Es wird ihm nicht gefallen …«
    »Was? Komm schon, Ava, als hättest du dich je um seine Privatsphäre oder sonst was geschert.«
    »… es wird ihm nicht gefallen, wenn sich jemand an seinem Schreibtisch zu schaffen macht. Das ist alles.«
    »Sicher.«
    »Ich weiß deine Unterstützung zu schätzen, Jewel-Anne, wirklich. Die Heizungsrohre … das ist doch mal ein Anhaltspunkt.«
    »Ich kenne ein Geheimnis«, sagte Jewel-Anne plötzlich.
    Ava zog die Augenbrauen in die Höhe. Ihre Cousine wirkte plötzlich so nüchtern, so erwachsen, als habe sie zum ersten Mal seit Jahren die Kleinmädchenmaske abgestreift. »Was für ein Geheimnis?«
    »Das würdest du wohl gern wissen.«
    »Jewel-Anne«, murmelte sie entnervt.
    So schnell, wie sie verschwunden war, kehrte die Maske zurück, Jewel-Annes Gesichtsausdruck wurde geheimnistuerisch und durchtrieben. Sie drückte einen Knopf an der Armlehne ihres Rollstuhls, stellte ihren iPod ein – Elvis’ »Puppet on a String« tönte blechern aus den Ohrhörern – und surrte an Ava vorbei auf den Gang hinaus Richtung Küche. Jacob, der gerade aus dem Wohnzimmer trat, wäre beinahe mit seiner Schwester zusammengeprallt.
    »Herrgott! Pass doch auf!« Er sprang zurück und ließ sein iPad fallen. Mit einem ungesunden Krachen prallte es auf den Fußboden, dann schlitterte es geräuschvoll Richtung Treppe.
    Erschrocken rief er: »Verdammter Mist, jetzt ist es kaputt!«, hob es eilig auf und betrachtete es aus der Nähe. »Das Gehäuse ist gesplittert! Auf dem Ding sind meine gesamten Unterlagen, Notizen, Recherchen. Schöne Scheiße!« Sein Gesicht wurde so rot wie seine Haare. Jewel-Anne surrte eilig davon, während Demetria aus dem Esszimmer gestürzt kam.
    »Was ist denn los?«, fragte sie außer Atem.
    »Sie hat meinen iPad ruiniert!« Die Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst, fuhr er mit dem Finger über den Riss im Gehäuse des Tablet-Computers.
    »Warum zum Teufel kannst du dich nicht mit Jewel-Anne vertragen?«, schnauzte er Ava kochend vor Wut an, die ebenfalls in den Flur getreten war. »Sie sitzt im Rollstuhl, verflucht noch mal. Lass sie doch einfach in Ruhe!«
    Ava starrte ihn ungläubig an. »Dann ist das also meine Schuld?«
    »Du bist ja so selbstgerecht! Das verdammte Miststück, dem die verdammte Insel gehört! Weißt du, Ava, es war echt toll, als du noch bei Verstand warst, als du noch
wusstest,
was du tust. Du warst zwar damals schon ein Biest, aber jetzt bist du echt völlig daneben.«
    »Was soll das?«, fauchte sie ihn an, brodelnd vor Zorn.
    »Du hast uns gar nichts mehr zu sagen!«
    »Euch etwas zu sagen? Wann habe ich euch je –« Sie stockte, als ihr klar wurde, dass Jacob bei dieser Auseinandersetzung klar im Vorteil war. »Weißt du was? Ich erinnere mich nicht, euch jemals etwas vorgeschrieben zu haben, aber ich werde genau jetzt damit anfangen: Hau ab! Such dir ein anderes Loch, an dem du dich verkriechen kannst, verlass die Insel. Heute noch.«
    »Wie bitte?«
    »Keine Ahnung, weshalb ich so lange gebraucht habe, diesen Entschluss zu fassen. Zu viel Pflege, vielleicht. Zu viele Tabletten.«
    »Du wirfst mich raus?«
    »Ja. Genau das tue ich.«
    In diesem Augenblick schaltete sich Demetria ein. Sie hob beschwichtigend die Hände und sagte: »Nein, wartet. Ihr solltet euch einen Moment Zeit nehmen, um euch zu beruhigen.«
    Jacob beachtete sie nicht. »Ich bin dein Fahrer«, sagte er und tippte sich mit dem Daumen auf die Brust, während er seine Cousine erbost anfunkelte.
    »Ich kann selbst fahren«, gab Ava zurück.
    »Dann feuerst du mich also?« Er kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Du spinnst doch!«
    »Nein«, sagte Ava, ohne einen Schritt zurückzuweichen. »Ganz im Gegenteil: Zum ersten Mal seit langem weiß ich genau, was ich tue. Und ich weiß, dass mir das, was hier vorgeht, ganz und gar nicht gefällt.«
    »Ich gehe aufs College!«, stieß er hervor, offenbar verunsichert, wie er mit dieser neuen Ava umgehen sollte.
    »Nimm dir eine Wohnung in Anchorville«, schlug sie vor. »Dann hast du’s nicht so weit zum Campus.«
    »Und wer sorgt dafür, dass hier alles läuft? Ich bin doch derjenige, der sich darum kümmert, dass ihr WLAN habt. Ich habe alles installiert, was ihr

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