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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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vielleicht nur in einem Traum gefangen.
    Der Pfleger beugte sich über sie und sagte mit übertrieben lauter Stimme: »Hast du gerade Wyatt gesagt? Du kannst nämlich nicht einfach meinen Namen flüstern, wenn mein Bruder im selben Raum ist.«
    Sie hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass es Wyatts Stimme war. Sie bemühte sich, ihren Blick zu fokussieren.
»Was hast du im Aufzug eines Pflegers hier zu suchen? « Vielleicht träumte sie tatsächlich. Er trug einen grünen Krankenhauskittel.
    Er zwinkerte ihr zu und erinnerte sie allzu sehr an Raoul. Seine dunklen Locken fielen ihm in die Stirn. »Das ist meine Tarnung.«
    »Du siehst lächerlich aus.«
    »Ich sehe bezaubernd aus. Gator ist schon mächtig in Fahrt und macht sich Sorgen, du könntest aufwachen und dich Hals über Kopf in mich verlieben.«
    »Du siehst lächerlich aus«, wiederholte sie.
    »All meine Patientinnen finden mich goldig«, widersprach er ihr.
    Gator lachte höhnisch. »Du hast keine anderen Patientinnen. «
    Flame hielt ihren Blick weiterhin fest auf Wyatt gerichtet. Sie verstand überhaupt nichts mehr. »Du bereitest mir Kopfzerbrechen. Was genau ist deine Aufgabe?«
    »Ich bewache dich, Schätzchen.«
    Flame wandte sich von ihm ab und stellte fest, dass sie Gator in die Augen sah. Er saß neben ihr, hielt ihre beiden Hände und ließ seinen Daumen liebkosend über ihre Haut gleiten. Seine Augen waren verschleiert und finster. Er beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf ihren Mundwinkel.
    »Du hast mir einen großen Schrecken eingejagt.«
    »Das tut mir leid.«
    »Tu das nie wieder.« Er strich ihr Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Es ist mein Ernst, Cher , tu mir das nie wieder an.«
    »Hol mich hier raus, Raoul. Bring mich woandershin. In die Hütte. Hol mich hier raus.«
    »Brich mir nicht das Herz, Flame. Du brauchst noch
viel mehr Antibiotika. Und sie verabreichen dir starke Schmerzmittel. Glaube mir, Cher , du brauchst sie. Das Team ist hier, und wir beschützen dich alle. Niemand wird dich mir wegnehmen. Du solltest jetzt wieder schlafen.«
    Sie versuchte, sich wieder zu beruhigen, aber die Vorstellung, Whitney könnte sie finden, war einfach zu grauenhaft. »Er wird wissen, dass ich hier bin. Die Computer …«
    »Um die haben wir uns gekümmert. Schlaf jetzt, und überlass alles andere mir. Du bist ein Schattengänger, Liebling, genauso wie wir.«
    Sie träumte von den anderen Mädchen. Von kleinen Mädchen, die große Schmerzen hatten und sich wiegten. Von Mädchen, die miteinander lachten, geraubten Momenten des Glücks. Sie träumte von einem Raum ohne Fenster und ohne Trost und vom Alleinsein. Sie träumte von Verrat – und von Lily.
    Als sie das nächste Mal die Augen aufschlug, war es dunkel. Sie sah sich im Zimmer um. Eine Frau mit dunklem Haar regulierte den Tropf. »All diese blauen Flecken gefallen mir überhaupt nicht, Ryland. Ich sollte die Ergebnisse der Blutuntersuchung demnächst bekommen. Sie wirkt so erschöpft.«
    Ein Mann bewegte sich in ihr Gesichtsfeld und legte der Frau die Hand in den Nacken. »Sie wird schon wieder gesund werden. Gator wird nicht zulassen, dass ihr etwas zustößt, Lily.«
    Flame stockte der Atem. Ihre Blicke schossen durch das Zimmer, bis sie ihn fand. Er saß dicht neben dem Bett und hatte die Beine vor sich ausgestreckt. Er wirkte müde, und seine Bartstoppeln waren struppig. »Mir passt es nicht, dass du hier bist, Lily. Du hättest nicht herkommen sollen.«
    Ryland drehte sich zu Gator um, als er hörte, wie gereizt
seine Stimme klang. »Es besteht keine Notwendigkeit, so mit ihr zu reden. Lily musste herkommen. Flame ist ihre Schwester, ebenso wie Dahlia und die anderen Mädchen. Natürlich musste sie herkommen.«
    »Flame traut ihr nicht.«
    »Sie hat keinen Grund, ihr nicht zu trauen«, fauchte Ryland.
    »Pst«, ermahnte Lily die beiden Männer. »Weckt sie nicht auf. Und sie hat guten Grund, mir nicht zu trauen. « Sie trat näher an die Bettkante, um ihre Hand auf Flames Arm zu legen. »Sie war chemotherapeutischen Behandlungen unterzogen worden, und sie wollte fliehen. Ich habe es ihm gesagt. Ohne Behandlung wäre sie gestorben. «
    Flame schlug die Augen auf, um sie anzustarren, und sie fragte sich, warum eine Erwachsene und nicht Lily, das Kind, vor ihr stand. »Ich wollte sterben. Ich wollte ihm entkommen, und selbst dieser Preis war mir nicht zu hoch.«
    Lily schnappte nach Luft. Sie sah Flame in die Augen. »Ich wusste, dass du sterben wolltest, aber ich konnte es

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