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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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aufgegangen, dass er es so gewollt hatte. Wie sonst hätte er meine Einsatzmöglichkeiten in der Außenwelt testen können? Ganz im Gegensatz zu seiner geliebten Lily war ich nämlich nicht kooperativ. Er hat bei mir nicht für irgendeine gewöhnliche Form von Krebs gesorgt; er hat seine eigene Variante erschaffen, um zu gewährleisten, dass ich gezwungenermaßen zu ihm zurückkehren würde. Auf die Idee, dass ich bereit sein könnte zu sterben, ist er nicht gekommen.«
    Aus ihrer Stimme war absolute Entschlossenheit herauszuhören. Gator hatte das Gefühl, ein harter Gegenstand packte sein Herz und drückte zu, bis er glaubte, seine Brust würde implodieren. »Diese Möglichkeit scheidet aus.« Er stieß die Worte mühsam hervor, obwohl seine Lunge brannte und er keine Luft bekam.
    »Es ist die einzige Möglichkeit. Ich werde niemals an einen Ort zurückkehren, wo er mich in die Finger kriegen kann. Er ist teuflisch. Da kann er noch so oft behaupten,
seine Arbeit sei von unschätzbarem Wert für die Wissenschaft und würde Tausende, vielleicht sogar Millionen von Leben retten. Er ist die Personifizierung des Bösen.«
    »Flame …«
    »Tu es nicht.« Sie schnitt ihm mit unbeweglicher Miene das Wort ab. »Ich habe meine Möglichkeiten schon vor meiner Flucht abgewägt. Ich wusste, dass er etwas von mir wollte und dass ich es ihm durch mein Entkommen vielleicht verschaffen würde. Er hat mich nicht für klug genug gehalten, um mir das alles auszurechnen. Er hat einen Mikrochip in meinen Körper eingepflanzt, damit er immer weiß, wo ich mich aufhalte. Hier war er.« Sie zog die Hüftjeans, die seine Großmutter ihr gekauft hatte, noch etwas tiefer hinunter, damit er den Flammenbogen auf ihrem Beckenknochen sehen konnte. Die Tätowierung verdeckte eine hässliche Narbe.
    Er hörte ein heiseres Protestgeheul durch seinen Kopf hallen und fürchtete im ersten Moment, er hätte tatsächlich laut aufgeschrien. Er zwang sich zu atmen. »Du hast den Chip selbst aus deinem Körper herausgeschnitten.«
    »Ja, allerdings.«
    Er wollte auf etwas einschlagen. Es kaputt hauen. Mit seinen Fäusten auf einen harten Gegenstand eindreschen, bis er körperliche Schmerzen empfand. Vielleicht würde ihm das die rasende Wut nehmen – und das Grauen davor, sie zu verlieren.
    »Raoul.« Sie schmiegte sich eng an ihn und legte ihre Hand behutsam, fast schon zärtlich, direkt über seinem Herzen auf seine Brust. Ihre Stimme war so leise, dass er die Worte kaum verstand. »Die Hütte wackelt. Du musst dich beruhigen.«
    Er stieß den Atem aus, hob seine Hand, um sie auf ihre
zu legen, und drückte ihre Handfläche noch fester an sich. »Entschuldige, bitte. Ich habe nicht gemerkt, dass ich die Kontrolle über mich verloren habe. Du wolltest einfach fortgehen, diese Straße hinunterlaufen und die Stadt verlassen, stimmt’s? Du wusstest, dass du an der infizierten Wunde oder an Krebs sterben könntest. Du wolltest es einfach geschehen lassen.«
    »Ich wollte dich schützen. Im Grunde genommen uns beide, aber du bist in einer unhaltbaren Lage. Du bist so …« Sie suchte nach dem richtigen Wort. »So galant. Ich kann nicht zulassen, dass du alles, was du auf Erden hast, verlierst, wenn es für mich keine Rettung gibt. Das widerspricht jeder Logik.«
    »Manchmal möchte ich dich schütteln, bis dir die Zähne klappern.«
    »Dann versuche bitte, diesen Impuls zu unterdrücken.« Flame ging um ihn herum und lief unruhig in der Hütte auf und ab. Sie wusste, dass die Schmerzmittel sie unruhig machten, aber sie konnte nichts dagegen tun. »Ich habe noch so viel zu erledigen. Ich muss Burrells Mörder finden. Mich von Whitney fernhalten. Joy finden oder wenigstens rauskriegen, was ihr zugestoßen ist.«
    »Wir haben uns nach Joy umgesehen, aber wir sind bisher nicht auf Informationen gestoßen, die uns helfen könnten.« Er rammte die Hände in seine Hosentaschen, als müsste er sich gewaltsam davon abhalten, Flame an den Schultern zu packen. »Dieses Gespräch ist noch nicht beendet.«
    »Du kannst von mir aus reden, so viel du willst. Ich habe nichts mehr dazu zu sagen. Ich bin wirklich sehr, sehr wütend auf dich, weil du diese Frau in mein Zimmer gelassen hast, als ich …« Sie ließ ihren Satz abreißen.

    »Als du geschwächt warst? Du warst nämlich geschwächt. Sag es. Ab und zu passiert das jedem. Ich denke gar nicht daran, dich bloß deshalb sterben zu lassen, weil du so stur bist, dass du die Wahrheit selbst dann nicht erkennen kannst,

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