Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game
Falten und bemühte sich, mehr Einzelheiten aus ihrem Gedächtnis auszugraben. »Es war ganz eigentümlich. Mir war schwindlig, und alles kam mir vor wie in einem Traum.« Sie strich sich über das
Gesicht. »Ich kann mich immer noch nicht allzu gut daran erinnern.«
»Du hast eine Menge Blut verloren, und sie haben dir starke Schmerzmittel gegeben.« Er hatte einen scharfen Ton angeschlagen. Jetzt schluckte er seine Wut hinunter, hob die Bierflasche wieder auf und versuchte, sich von der Erinnerung abzulenken, dass sie mit Blut und Schlamm bedeckt gewesen und voller blauer Flecken und geschunden war, als ihr vermeintlicher Retter ihr das Hemd zerrissen hatte. So viel, dass sich dieses Bild auslöschen ließ, konnte er gar nicht trinken.
»Jetzt geht es mir wieder besser. Du bist rechtzeitig gekommen. Mein Arm heilt gut.«
Gator trank noch einen Schluck und deutete dann auf den Tisch, weil er jetzt nicht daran denken durfte. Er musste dem Gespräch und seinen Gedanken eine andere Wendung geben, denn sonst würde er spätestens morgen früh im Gefängnis sitzen. »Sieh dir diese Bilder an. Kaden hat sie mir gegeben und gesagt, ich soll sie dir zeigen. Er dachte, vielleicht siehst du darauf etwas, was wir bisher alle übersehen haben.«
»Bilder?«
»Auf dem Tisch. Neben meinen Handschuhen.«
Flame beugte sich über den kleinen behelfsmäßigen Tisch, um die Fotos zu betrachten, die aus einem braunen Umschlag gefallen waren und auf der Tischdecke verstreut lagen. Die Hemdschöße rutschten hoch und entblößten ihre Pobacken ein Stück weit, die fest und geschmeidig und herrlich gerundet waren. Gator veränderte seine Haltung, weil er versuchen wollte, den zunehmenden Schmerz in seinen Lenden zu lindern. Er hatte nicht vor, ihre Aufmerksamkeit auf den Umstand zu lenken, dass sie
nackte Haut zeigte und ihm damit einen teuflisch steifen Schwanz eingebrockt hatte.
»Joys Mutter hat gesagt, sie sei eine wunderbare Fotografin, und sie hatte recht. Das müssen die Fotos sein, die Joy vom Bayou und seiner Flora und Fauna gemacht hat. Hast du sie dir angesehen? Sie sind ziemlich gut. Joy hat diese Fotos direkt vor ihrem Verschwinden aufgenommen.«
»Ja, Grandmère hat mir erzählt, ihre Familie hätte die Bilder entwickeln lassen und sei damit zur Polizei gegangen, in der Hoffnung, die Fotos würden einen Hinweis auf ihr Verschwinden geben. Die anderen Fotos wurden aus dem Schlafzimmerfenster des anderen vermissten Mädchens aufgenommen. Lily hat Abzüge für uns anfertigen lassen.« Seine Stimme klang jetzt heiser, und er konnte fühlen, dass sein Körper vor Lust zu pochen begann.
»Hier ist etwas, was ich nicht sehen kann, Raoul. Ich kann es fühlen.« Sie blickte nicht zu ihm auf, sondern beugte sich tiefer über die Aufnahmen. »Vielleicht sollten wir sie vergrößern lassen. Auf der Ecke dieses Nachttischs liegt ein abgerissener kleiner Papierschnipsel.«
Er konnte seine Augen nicht von ihr losreißen. Das Hemd war jetzt noch viel höher gerutscht. Er erhaschte Blicke auf den verlockenden Eingang zwischen ihren Beinen, der durch einen Streifen schwarzer Spitze nur unzulänglich verborgen wurde. Sie hob einen Fuß und rieb damit geistesabwesend ihre Wade, bevor sie ihn wieder hinstellte und eine Spur breitbeiniger dastand als vorher. Der Hemdsaum hing auf halber Höhe ihrer Pobacken, und die reizvollen Rundungen verschlugen ihm den Atem und ließen seine Lunge brennen.
»Weißt du, wofür ich das halte? Erinnerst du dich noch daran, wie Parsons’ Chauffeur ihm seine Visitenkarte gereicht
hat, damit er sie mir geben kann? Ich glaube, das ist ein Teil seiner Karte. Es stand nichts weiter als eine Nummer darauf, und auf diesem zerrissenen Stück Papier kann ich einen Teil einer Nummer erkennen. Das bedeutet, dass dieses andere vermisste Mädchen zu irgendeinem Zeitpunkt mit Parsons, seinem Sohn oder dem Fahrer Kontakt hatte.«
»Das ist einleuchtend, zumal vor dem Hintergrund, dass diese Schlange so dreist war, dein Hemd zu zerreißen. Dein Hieb hat übrigens gesessen.« Seine Stimme war rau. »Er hatte eine Platzwunde im Gesicht.«
»Ich habe ihm das Glas an die Schläfe geknallt. Ich dachte, er wollte versuchen, mich mit einem Drink zu betäuben.« Sie stützte ihre Ellbogen auf den Tisch, um sich sämtliche Fotografien genauer anzusehen. »Ich kann nicht glauben, wie benebelt mein Verstand ist. Ich versuche immer wieder, mich bis in alle Einzelheiten an die Vorfälle zu erinnern, aber ich kann mich, ehrlich
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