Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
bedauernd. „Ja. Die Ärzte haben keine Erklärung dafür. Ihr Zustand verschlechtert sich zusehends, als ob sie immer noch
    angegriffen würde.“ Elena sah Damon unverwandt an, während sie sprach, aber er zeigte nur höfliches Interesse. „Nimm doch noch etwas von der köstlichen Truthahnfüllung.“ Sie hielt ihm die Schüssel hin.
    „Nein, danke. Aber ich werde mich hiervon bedienen.“ Er hielt einen Löffel voll Preiselbeersauce in den Kerzenschein, so daß das Licht hindurchschien. „Eine aufreizende Farbe, findest du nicht?“
    Bonnie hatte wie die anderen auf die Kerze geschaut, als Damon seine Show abzog. Aber Elena fiel auf, daß sie als einzige den Blick nicht wieder senkte. Sie blickte weiter in die tanzende Flamme, und langsam wurde ihr Gesichtsausdruck leer.
    Oh. nein, dachte Elena, während eine böse Vorahnung sie beschlich. Sie hatte diesen Blick schon einmal erlebt und versuchte, Bonnie abzulenken. Doch die Freundin sah nur noch die Flamme der Kerze.
    „...und die Kleinen werden ein Spiel über die Geschichte unseres Ortes aufführen“, sagte Tante Judith gerade zu Damon. „Aber die Schlußzeremonie bleibt den älteren Schülern vorbehalten. Elena, wie viele Oberstufenschüler werden in diesem Jahr kleine Vorträge halten?“
    „Nur drei.“ Elena mußte sich umdrehen, um ihr zu antworten.
    Während sie in das lächelnde Gesicht der Tante blickte, hörte sie die Stimme. „Tod.“
    Tante Judith reagierte erschrocken. Robert, der die Gabel gerade zum Mund führen wollte, hielt damit auf halbem Weg inne. Und Elena sehnte verzweifelt und wider jede Hoffnung Meredith herbei.
    „Tod“, sagte die Stimme wieder. „Der Tod ist in diesem Haus.“
    Elena sah sich in der Runde um und merkte, daß es keinen gab, der ihr half. Wie auf einer Photographie eingefroren, starrten alle bewegungslos Bonnie an.

    Bonnie selbst starrte weiter in die Flamme. Ihr Gesicht war völlig ausdruckslos, die Augen waren weit aufgerissen. Jetzt richtete sie ihren leeren Blick auf Elena. „Dein Tod“, fuhr die unheimliche Stimme fort. „Auf dich wartet der Tod, Elena. Es ist...“
    Bonnie schien zu ersticken. Dann fiel sie mit einem Ruck nach vorn und landete beinahe mit dem Gesicht auf ihrem Teller.
    Einen Moment herrschte noch Starre, dann bewegten sich alle gleichzeitig. Robert sprang auf, packte Bonnie an der Schulter und hob sie hoch. Ihre Haut hatte eine bläulichweiße Färbung, ihre Lider waren geschlossen. Tante Judith flatterte um sie herum und wischte ihr das Gesicht mit einer feuchten Serviette ab. Damon beobachtete
die
Szene
gedankenvoll
mit
    halbgeschlossenen Augen.
    „Sie wird sicher gleich wieder in Ordnung kommen“, erklärte Robert schließlich sichtbar erleichtert. „Ich glaube, es war nur eine kleine Ohnmacht. Vielleicht eine Art hysterischer Anfall.“ Aber Elena konnte erst wieder richtig atmen, als Bonnie die Augen wie verschlafen öffnete und fragte, warum sie sie alle anstarrten.
    Das Essen war damit endgültig beendet. Robert bestand darauf, daß Bonnie sofort nach Hause gebracht wurde. In dem ganzen Aufbruchstumult, der folgte, fand Elena Zeit, Damon ein Wort zuzuflüstern: „Raus!“
    Er hob die Augenbrauen. „Was?“ „Ich sagte, raus! Jetzt. Mach, daß du wegkommst, oder ich erzähle ihnen, daß du ein Mörder bist.“ Er sah sie beleidigt an. „Findest du nicht, daß man einen Gast mit etwas mehr Rücksicht behandeln sollte?“ Jedoch ein Blick in ihr entschlossenes Gesicht genügte, und er zuckte lächelnd mit den Achseln. „Danke für die nette Einladung zum Essen“, sagte er Tante Judith, die an ihm vorbei eine Decke zum Auto trug. „Ich hoffe, ich kann mich eines Tages dafür revanchieren.“ Zu Elena fügte er hinzu: „Wir sehen uns noch.“
    Nun, das war deutlich genug, dachte Elena, während Robert mit einem ernsten Matt und einer schläfrigen Bonnie im Auto wegfuhr. Tante Judith telefonierte mit Mrs. McCullough.
    „Ich kann mir nicht erklären, was die Mädchen haben“, seufzte sie. „Erst Vickie, jetzt Bonnie... und Elena war in letzter Zeit auch nicht mehr sie selbst...“ Während Tante Judith redete und Margaret ihr vermißtes Kätzchen suchte, lief Elena unruhig auf und ab.
    Sie mußte unbedingt Stefan anrufen. Das war das wichtigste.
    Sie machte sich keine Sorgen um Bonnie. Die anderen Male, wo ihr das passiert war, hatte es ihr auch keinen bleibenden Schaden zugefügt. Und Damon würde heute nacht Besseres vorhaben, als ihre Freunde zu belästigen.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher