Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
der Zerstörung
Eurer Stadt erzählt. Das tut mir ungeheuer leid. Was Ihr jetzt
braucht, ist eine Mahlzeit und Ruhe. Ich werde Euch von
einer Dienerin Eure Zimmer zeigen lassen.«
»Ich hätte Stefano gleich zu Anfang vorstel en sol en, aber
ich war so besorgt, dass ich es vergessen habe«, meldete
Elena sich erneut zu Wort. »Stefano, das ist Lady Ulma, die
in der Vergangenheit so gut zu uns war. Lady Ulma – nun,
Sie wissen, wer das ist.« Sie stel te sich auf die
Zehenspitzen, um Stefano ausgiebig zu küssen. Ausgiebig
genug, dass Stefano sich sanft von ihr lösen und sie auf
den Boden stel en musste. Er hatte beinahe Angst
angesichts dieser Zurschaustel ung schlechten
Benehmens. Elena war wirklich wütend auf Damon. Und
wenn sie ihm nicht verzieh, würden die Szenen nur noch
weiter eskalieren – und fal s er recht hatte, war Elena fast
so weit, die Flügel der Zerstörung gebrauchen zu können.
Aber er dachte nicht einmal daran, Damon zu bitten,
irgendjemandem zu verzeihen.
Nachdem die Mädchen abermals in flüsterndes Verzücken
über das Baby geraten waren, wurden sie in opulente
Schlafgemächer geführt, jedes einzelne ungeheuer
geschmackvol eingerichtet, bis hin zu den kleinsten
Details. Doch wie gewöhnlich versammelten sie sich al e in
einem Raum, wobei es sich zufäl ig um den von Stefano
handelte.
Das Bett bot mehr als genug Platz für sie al e. Damon war
nicht anwesend, aber Stefano hätte sein untotes Leben
darauf gewettet, dass er lauschte.
»In Ordnung«, sagte Elena energisch und begann zu
erzählen. Sie berichtete Bonnie al es, was geschehen war,
nachdem sie Shinichi und Misao die magischen
Generalschlüssel abgenommen hatten, und endete mit
ihrer Ankunft in Lady Ulmas Badesalon.
»Wenn einem binnen einer Sekunde plötzlich so viel Macht
entrissen wird …« Bonnie hatte den Kopf gesenkt, und es
war nicht schwer zu erraten, an wen sie dachte. Sie
schaute auf. »Bitte, Elena. Sei nicht so wütend auf Damon.
Ich weiß, er hat einige schlimme Dinge getan – aber er war
so unglücklich …«
»Das ist keine Entschuldigung«, begann Elena. »Und offen
gesagt, ich bin …«
Nein, Elena! Erzähl ihr nicht, dass du dich für sie
schämst, weil sie sich damit abfindet! Sie schämt sich
ohnehin schon!
»Ich bin überrascht von ihm«, beendete Elena ihren Satz
mit nur einem winzigen Zögern. »Ich weiß mit Bestimmtheit,
dass ihm etwas an dir liegt. Er hat sogar einen Kosenamen
für dich: Du bist sein kleines Rotkäppchen.«
Bonnie rümpfte die Nase. »Du sagst immer, Kosenamen
seien dumm.«
»Nun, aber damit meinte ich Namen wie – oh –,
beispielsweise wenn er dich ›Bonbon‹ nennen würde oder
so etwas.«
Bonnie hob den Kopf. »Selbst das wäre für das Baby in
Ordnung«, meinte sie mit einem plötzlichen Lächeln, wie
ein Regenbogen nach einem Sturm.
»Oh ja, ist es nicht entzückend? Ich habe noch nie ein so
glückliches Baby gesehen. Margaret hat einen früher nur
mit großen Augen angeschaut. Adara – fal s sie Adara
heißt – sol te ein solch glückliches Leben haben …«
Stefano lehnte sich an das Kopfende. Elena hatte die
Situation im Griff.
Jetzt konnte er sich darum sorgen, wohin Damon gehen
würde. Als er sich einen Moment später wieder in das
Gespräch einklinkte, erzählte Bonnie gerade von dem
Schatz.
»Und sie haben mich wieder und wieder gefragt, und ich
konnte den Grund dafür nicht erkennen, da sie die
Sternenkugel mit der Geschichte ja geprüft hatten. Nur
dass die Geschichte jetzt verschwunden ist – Damon hat
sie ebenfal s nicht mehr finden können. Shinichi wol te mich
aus dem Fenster werfen, und das war der Moment, in dem
Damon mich gerettet hat. Aber die W?chter haben mich
ebenfal s nach der Geschichte gefragt.?
»Seltsam«, meinte Stefano und richtete sich wachsam auf.
»Bonnie, erzähl mir, wie du diese Geschichte erlebt hast;
wo du warst und das al es.«
Bonnie antwortete: »Nun, zuerst habe ich eine Geschichte
über ein kleines Mädchen namens Marit erlebt, das
ausging, um eine Zuckerpflaume zu kaufen – das war der
Grund, warum ich am nächsten Tag versucht habe, das
Gleiche zu tun. Und dann ging ich ins Bett, aber ich konnte
nicht schlafen. Also habe ich wieder nach der Sternenkugel
gegriffen und sie hat mir die Geschichte über die Kitsune-
Schätze gezeigt. Die Geschichten kamen in der richtigen
Reihenfolge, also musste es die Geschichte gleich nach
der Geschichte über den
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