Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
als
Elena es verfolgen konnte, auf Bonnie. Die Vampire, die
erwartet hatten, dass er auf Elena losgehen würde, waren
von seinem Angriff überrascht. Aber Elena hatte gesehen,
wie sein Blick zu dem schwächeren Mädchen
hinübergeflackert war, und sprang bereits auf ihn zu. Er
wich so schnel zurück, dass sie nur noch seine Beine
erreichen würde. Aber sie begriff augenblicklich, dass sie
ihn so aus dem Gleichgewicht bringen konnte. Sie rammte
ihn und …
Verzeih mir, Bonnie, dachte sie, weil sie wusste, was er
tun würde. Das Gleiche, was er seine Marionette, Damon,
hatte tun lassen, als er Elena und Matt als Geiseln
genommen hatte ? nur dass er diesmal keinen
Kiefernzweig brauchte, um den Schmerz zu dirigieren.
Schwarze Energie explodierte direkt aus seinen H?nden in
Bonnies kleinen K?rper hinein.
Aber da war noch ein Faktor, den er in seine
Berechnungen nicht miteinbezogen hatte. Als er Damon
Matt und Elena hatte angreifen lassen, war er klug genug
gewesen, sich von ihnen fernzuhalten, während er Qual in
ihre Körper fließen ließ. Diesmal hatte er Bonnie gepackt
und die Arme um sie geschlungen. Aber Bonnie war selbst
eine hervorragende Telepathin, vor al em wenn es darum
ging zu projizieren. Als die erste Wel e der Qual sie traf,
schrie sie auf – und leitete den Schmerz zu Shinichi um.
Es war, als schließe sie einen Stromkreis. Es tat Bonnie
nicht weniger weh, aber es bedeutete, dass Shinichi al es,
was er ihr antat, selbst zu spüren bekam, verstärkt durch
Bonnies panische Angst. In diesem Zustand wurde er von
Elena gerammt. Als ihr Kopf gegen sein Knie knal te,
knackte etwas in seinem Knie. Benommen konzentrierte
sie sich darauf, das Messer zu drehen, das sie durch einen
Fuß stieß, und es in die Erde darunter zu drücken.
Es hätte nicht funktioniert, wären nicht zwei extrem
bewegliche Vampire hinter ihr gewesen. Denn Shinichi fiel
nicht hin, und so war ihr Hals mit einem Mal auf perfekter
Höhe, damit er ihn sauber brechen konnte.
Aber Stefano war nur einen Sekundenbruchteil hinter ihr. Er
packte sie und war für Shinichi unerreichbar, bevor der
Kitsune die Situation auch nur richtig einschätzen konnte.
»Lass mich los«, keuchte Elena. Sie war entschlossen,
Bonnie zu holen. »Ich habe mein Messer verloren«, fügte
sie gerissen hinzu und fand damit einen konkreteren Grund,
um Stefano dazu zu zwingen, sie ins Kampfgetümmel
zurücklaufen zu lassen.
»Wo?«
»In seinem Fuß natürlich.«
Sie konnte spüren, dass Stefano versuchte, nicht laut
aufzulachen. »Ich denke, dass ist ein guter Platz für das
Messer. Nimm eins von meinen«, fügte er hinzu.
Wenn ihr mit eurer kleinen Plauderei fertig seid, könntet
ihr ihm vielleicht seine Schwänze abschneiden, drang
Damons telepathische Stimme kalt zu ihnen.
In diesem Moment wurde Bonnie ohnmächtig, aber ihre
eigenen telepathischen Kreisläufe waren noch immer weit
geöffnet und auf Shinichi gerichtet. Und jetzt wechselte
Damon in die Offensive, als kümmere ihn Bonnies
Wohlergehen nicht im Mindesten, so lange er durch sie an
Shinichi herankommen konnte.
Stefano stürzte sich schnel wie eine angreifende Schlange
auf einen der vielen Schwänze, die hinter Shinichi wedelten
und seine ungeheure Macht zur Schau stel ten. Die meisten
von ihnen waren durchscheinend, und sie umgaben seinen
wahren Schwanz – den Schwanz aus Fleisch und Blut, den
jeder Fuchs hatte.
Stefanos Messer klickte und einer der Phantomschwänze
fiel zu Boden und verschwand. Da war kein Blut, aber
Shinichi heulte vor Zorn und Schmerz.
Damon attackierte ihn inzwischen unbarmherzig von vorn.
Sobald Stefano den Kitsune abgelenkt hatte, schlitzte
Damon Shinichi beide Handgelenke auf ? genau in dem
Moment, als Stefano, der sich Elena wie ein Baby auf die
H?fte gesetzt hatte, einen weiteren Phantomschwanz
abknipste.
Elena wehrte sich. Sie machte sich ernsthafte Sorgen,
dass Damon Bonnie töten würde, um an Shinichi
heranzukommen. Und außerdem würde sie sich nicht wie
ein Gepäckstück herumtragen lassen! Die Zivilisation war
um sie herum eingestürzt, und sie reagierte aus ihren
tiefsten Instinkten heraus: Beschütze Stefano, beschütze
Bonnie, beschütze Fel ’s Church. Zwing den Feind nieder.
Sie begriff kaum, dass sie in ihrer Erregung Stefano ihre
bedauerlicherweise noch immer menschlichen Zähne in die
Schulter gebohrt hatte.
Er zuckte schwach zusammen, hörte ihr jedoch zu. In
Ordnung! Dann versuch, an
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