Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
den
Kopf gingen, hörte sie ein schnel es Klopfen. Knöchel auf
Glas.
Elenas Körper übernahm. Sie warf die Bettdecke von sich,
rannte zum Fenster und wich auf mysteri?se Weise
Hindernissen aus, ohne auch nur im Geringsten ?ber sie
nachzudenken. Dann riss sie die Vorh?nge beiseite, von
denen sie irgendwie wusste, dass sie da waren, und ihr
Herz sandte einen Namen zu ihren Lippen.
»Da…!«
Und dann hörte die Welt auf sich zu drehen und schlug
ihren langsamsten Purzelbaum. Der Anblick eines
Gesichts, wild und besorgt und liebevol und doch seltsam
frustriert, direkt auf der anderen Seite des Fensters im
ersten Stockwerk brachte Elenas Erinnerungen zurück.
Al e.
Fel ’s Church war gerettet.
Und Damon war tot.
Sie senkte langsam den Kopf, bis ihre Stirn die kühle
Fensterscheibe berührte.
KAPITEL DREIUNDVIERZIG
»Elena?«, fragte Stefano leise. »Könntest du mich bitten
hereinzukommen? Du musst mich einladen, wenn du –
wenn du reden wil st …«
Ihn einladen? Er war bereits drin – in ihrem Herzen. Sie
hatte den hohen Richterinnen gesagt, dass al e akzeptieren
mussten, dass Stefano seit fast einem Jahr ihr Freund war.
Es spielte keine Rol e. Mit leiser Stimme sagte sie:
»Komm herein, Stefano.«
»Das Fenster ist von deiner Seite aus verschlossen,
Elena.«
Mit tauben Fingern schloss Elena das Fenster auf – und sie
wurde von warmen, starken Armen umfangen, verzweifelt
und vol er Liebe. Aber schon im nächsten Moment fielen
die Arme von ihr ab und sie blieb erstarrt und einsam
zurück.
»Stefano? Was ist los?« Ihre Augen hatten sich an die
Dunkelheit gewöhnt, und im Sternenlicht, das durchs
Fenster fiel, konnte sie sehen, dass er zögerte.
»Ich kann nicht … es ist nicht … nicht ich bin derjenige, den
du wil st«, sagte er, so hastig, dass es klang, als spräche
er mit zugeschnürter Kehle. »Aber ich wol te dich wissen
lassen, dass – dass Meredith und Matt Bonnie halten. Ich
meine, dass sie sie trösten. Es geht ihnen al en gut, genau
wie Mrs Flowers. Und ich dachte, dass du …«
»Sie haben mich in Schlaf versetzt! Du hast gesagt, dass
sie das nicht tun würden!«
»Du bist eingeschlafen, Lieb… Elena. Während wir darauf
gewartet haben, dass sie uns nach Hause schicken. Wir
haben al e über dich gewacht: Bonnie, Sage und ich.« Er
sprach noch immer in diesem förmlichen, ungewöhnlichen
Tonfal . »Aber ich dachte – nun, dass du heute Nacht
viel eicht auch würdest reden wol en. Bevor ich – bevor ich
gehe.« Er hob einen Finger, um seine Lippen am Zittern zu
hindern.
»Du hast geschworen, dass du mich nicht verlassen
würdest! «, rief Elena. »Du hast es versprochen, aus
keinem Grund, für keine noch so kurze Zeit, ganz gleich,
wie nobel der Zweck wäre!«
»Aber – Elena – das war, bevor ich verstanden habe …«
»Du verstehst immer noch nicht! Weißt du …«
Seine Hand flog zu ihrem Mund hinüber und er legte seine
Lippen an ihr Ohr. »Lieb… Elena. Wir sind in deinem Haus.
Deine Tante …«
Elenas Augen weiteten sich, obwohl sie dies irgendwie die
ganze Zeit über gewusst hatte. Die Vertrautheit des
Raums. Dieses Bett – es war ihr Bett, und die Decke war
ihre geliebte, weiße und goldene Tagesdecke. Die
Hindernisse, von denen sie in der Dunkelheit gewusst
hatte, wie sie ihnen ausweichen musste – das Klopfen an
ihr Fenster … sie war zu Hause.
Wie ein Kletterer, der einen unmöglichen Fels bezwungen
hat und beinahe abgestürzt wäre, schoss Adrenalin durch
Elenas Körper. Und das war es – oder viel eicht die Macht
der Liebe, die sie durchstr?mte ?, was genau das
bewirkte, was sie so unbeholfen zu erreichen versucht
hatte. Sie sp?rte, wie ihre Seele sich ausdehnte und ihren
K?rper verlie?. Und der von Stefano begegnete.
Sie war entsetzt über die hastig beiseitegeschobene
Sie war entsetzt über die hastig beiseitegeschobene
Verlorenheit in seinem Geist, und demütig, angesichts der
Woge von Liebe, die bei der Berührung ihres Geistes
jeden Teil von ihm durchströmte.
Oh Stefano. Sag – sag einfach –, dass du mir verzeihen
kannst, das ist alles. Wenn du mir verzeihst, kann ich
leben. Vielleicht kannst du sogar wieder mit mir glücklich
sein – wenn du nur ein klein wenig wartest.
Ich bin jetzt schon glücklich mit dir. Aber wir haben alle
Zeit der Welt, versicherte Stefano ihr. Doch sie fing den
Schatten eines dunklen Gedankens auf, der hastig aus
dem Weg geschoben wurde. Er hatte al e
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