Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
vorsichtig betupft hatte.
Das Gebr?u konfrontierte Saber mit einem unm?glichen
Wirrwarr starker Ger?che. Das Einzige, was der jetzt
sitzende Hund wusste, war, dass es gewiss nicht Damon
war, der auf der Treppe hockte und ihm herzhafte
Hamburgerbäl chen und zarte Filets hinwarf – die er
al esamt unzerkaut verschluckte. Damon schaute
interessiert zu, wie das Tier die Mischung aus Schlafpulver
und rohem Fleisch verschlang, während es seinen
Schwanz über den Boden wischen ließ.
Zehn Minuten später lag Saber, der Höl enhund, in
glücklicher Bewusstlosigkeit auf dem Boden.
Sechs Minuten später öffnete Damon die eiserne Tür des
Safes.
Eine Sekunde später zog er aus Mrs Flowers’ antikem
Tresor einen Kopfkissenbezug. Im Schein der
Taschenlampe stel te er fest, dass dieser tatsächlich eine
Sternenkugel enthielt. Aber sie war nur ein wenig mehr als
zur Hälfte gefül t.
Was bedeutete das? In die Oberseite war ein sehr
sauberes Loch gebohrt worden, das man wieder verkorkt
hatte, damit nicht ein einziges kostbares Tröpfchen zu viel
verschwendet wurde. Aber wer hatte den Rest der
Flüssigkeit verwendet? Und wozu? Damon selbst hatte die
Sternenkugel noch vor wenigen Tagen gesehen – bis zum
Rand gefül t mit opalisierender schimmernder Flüssigkeit.
Irgendwann zwischen diesem Moment und dem jetzigen
hatte jemand die Lebensenergie von ungefähr
hunderttausend Individuen benutzt.
Aber wer konnte versucht haben, irgendeine
bemerkenswerte Tat damit zu vol bringen, um den Preis
von so viel Macht? Stefano war zu besonnen, um so viel zu
verbrauchen, dessen war Damon gewiss. Aber …
Sage.
Mit einer Vorladung des Hofs in der Hand war Sage al es
zuzutrauen. Also hatte Sage irgendwann, nachdem die
Kugel in die Pension gebracht worden war, so ziemlich
genau die Hälfte der Lebenskraft aus der Sternenkugel
gegossen und den Rest zweifel os zurückgelassen, damit
Matt oder irgendjemand anderer die Kugel verkorken
konnte.
Solch eine kolossale Menge an Macht konnte nur benutzt
worden sein, um … das Tor zu den Dunklen Dimensionen
zu öffnen.
Ganz langsam stieß Damon den Atem aus und lächelte. Es
gab nur wenige Möglichkeiten, um in die Dunklen
Dimensionen zu gelangen, und als Mensch konnte er
natürlich nicht mehr einfach nach Arizona fahren und durch
das Dämonentor gehen, wie er das beim ersten Mal mit
den Mädchen gemacht hatte. Aber jetzt hatte er etwas, das
noch besser war. Eine Sternenkugel, um sein eigenes
Privattor zu öffnen. Er kannte keine weitere Art, um
hinüberzukommen, es sei denn, man hatte das Glück,
einen der beinahe mystischen Generalschlüssel zu
besitzen, die es einem gestatteten, nach Belieben durch
die Dimensionen zu streifen.
Zweifel os würde Mrs Flowers irgendwann in der Zukunft, in
irgendeiner Nische, ein weiteres Dankesschreiben finden:
diesmal zusammen mit etwas, das buchstäblich von
unschätzbarem Wert war – etwas Exquisitem und
Unbezahlbarem, das wahrscheinlich aus einer ziemlich weit
von der Erde entfernten Dimension stammte. So ging Sage
vor.
Oben war al es stil . Die Menschen verließen sich darauf,
dass ihre tierischen Gefährten sie beschützten. Damon
schaute sich noch ein letztes Mal im Rübenkel er um und
sah nicht mehr als einen dunklen Raum, der vol kommen
leer war, bis auf den Safe, den er jetzt wieder schloss. Er
ließ seine eigenen Utensilien in den Kopfkissenbezug
fal en, tätschelte den sanft schnarchenden Saber und
kehrte zur Treppe zurück.
Das war der Moment, in dem er sah, dass eine Gestalt in
der Tür stand. Diese Gestalt trat jetzt anmutig flink hinter
die Tür, aber Damon hatte genug gesehen.
In einer Hand hatte die Gestalt einen Kampfstab gehalten,
der beinahe genauso groß war wie sie selbst.
Was bedeutete, dass es sich um einen Jäger handelte.
Einen Vampirjäger.
Damon war bereits mehreren Jägern begegnet – wenn
auch nur kurz. Seiner Meinung nach waren sie al e bigott,
unvernünftig und noch dümmer als der durchschnittliche
Mensch, weil sie im Al gemeinen mit Legenden
aufgewachsen waren, in denen Vampire Reißzähne so
groß wie Stoßzähne hatten und damit ihren Opfern die
Kehle aufrissen und sie töteten. Damon wäre der Erste
gewesen, der zugegeben hätte, dass es einige solcher
Vampire tatsächlich gab, aber die meisten von ihnen
bewiesen größere Zurückhaltung … Vampirjäger
arbeiteten für gewöhnlich in Gruppen, doch Damon ahnte,
dass dieser hier al ein sein
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