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Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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nützlich sein konnten, denn sie erläuterten die
    Bezeichnungen von Dingen, die man im Haus und in der
    Stadt finden konnte. Als roter Faden durch diese
    Geschichten dienten die Erlebnisse einer Familie von
    Werwölfen, die Düz-Aht-Bhi’iens genannt wurden. Bonnie
    taufte sie prompt die »Düz8s«. Die Serie bestand aus
    Episoden, die zeigten, wie die Familie jeden Tag
    verbrachte: wie sie auf dem Marktplatz einen neuen
    Sklaven kauften als Ersatz für einen, der gestorben war,
    und wo sie hingingen, um menschliche Beute zu jagen, und
    wie Mers Düz8 ein wichtiges Bashik-Turnier in der Schule
    bestritt.
    Die letzte Geschichte für heute war beinahe schicksalhaft.
    Sie zeigte die kleine Marit Düz8, wie sie zu einem
    Süßigkeitenladen ging und Zuckerpflaumen kaufte. Eine
    kostete genau fünf Soli. Bonnie konnte zusammen mit Marit
    erleben, wie sie die Pflaume aß, und sie schmeckte gut.
    Nachdem sie die Geschichte erlebt hatte, spähte Bonnie
    sehr vorsichtig durch den Rand der Fensterrol läden und
    sah unten auf der Straße ein Schild über jenem Laden, den
    sie schon oft beobachtet hatte. Dann hielt sie sich die
    Sternenkugel an die Schl?fe.
    Ja! Genau die gleiche Art von Schild. Und sie wusste nicht
    nur genau, was sie wol te, sondern auch, wie viel es kosten
    sol te.
    Sie brannte darauf, aus ihrem winzigen Zimmer
    herauszukommen und auszuprobieren, was sie gerade
    gelernt hatte. Aber da erloschen vor ihren Augen die
    Lichter in dem Süßigkeitenladen. Es musste
    Ladenschlusszeit sein.
    Bonnie warf die Sternenkugel quer durch den Raum. Sie
    drehte die Gaslampe auf den schwächsten Schein
    herunter, warf sich dann auf ihr mit Binsen gefül tes Bett,
    zog die Decke hoch … und stel te fest, dass sie nicht
    schlafen konnte. Sie tastete in dem rubinfarbenen Zwielicht
    umher, fand die Sternenkugel mit den Fingern und legte sie
    sich erneut an die Schläfe.
    Zwischen den Geschichten über die täglichen Abenteuer
    der Familie Düz8 gab es auch immer wieder Märchen. Die
    meisten von ihnen waren jedoch so schauerlich, dass
    Bonnie sie bis jetzt nie bis ganz zum Ende durchlebt hatte –
    und als es Zeit zum Schlafen wurde, hatte sie schaudernd
    auf ihrer Pritsche gelegen. Aber diesmal schien es anders
    zu sein. Nach dem Titel Das Torhaus der Sieben Kitsune-
    Schätze hörte sie einen kleinen Vers:
    Auf flachem Land von Schnee und Eis
    liegt das Kitsune-Paradeis.
    Verbotene Lust an nahen Nachbarorten:
    Kitsune-Schätze hinter sechs weit’ren Pforten.
    Das bloße Wort Kitsune war beängstigend. Aber, so
    dachte Bonnie, die Geschichte könnte sich als irgendwie
    nützlich erweisen.
    Ich schaffe das jetzt, ging es ihr durch den Kopf, während
    sie sich die Sternenkugel an die Schläfe drückte.
    Die Geschichte begann al es andere als schauerlich. Sie
    handelte von zwei Kitsune, einem Mädchen und einem
    Jungen, die sich auf die Suche nach dem Heiligsten und
    Geheimsten der »Sieben Kitsune-Schätze« machten, dem
    Kitsune-Paradies. Ein Schatz, so erfuhr Bonnie, konnte
    etwas so Kleines wie ein einzelner Edelstein sein oder
    etwas so Großes wie eine ganze Welt. Dieser, so ging die
    Geschichte, war ein Schatz mittlerer Größe, denn ein
    »Paradeis« war eine Art Garten, in dem überal exotische
    Blumen blühten und kleine Wasserfäl e hinunter in klare,
    tiefe Teiche schäumten.
    Das ist al es wunderbar, dachte Bonnie, die die Geschichte
    erlebte, als verfolge sie einen Film. Aber es war ein Film,
    der al e Sinne ansprach, das Fühlen, das Schmecken und
    Riechen. Das Paradies erinnerte sie ein wenig an Warm
    Springs, wo sie daheim manchmal Picknicke
    veranstalteten.
    In der Geschichte mussten die beiden Kitsune erst auf
    »das Dach der Welt« gehen, wo sich eine Art Riss in der
    Kruste der obersten Dunklen Dimension befand – gar nicht
    weit entfernt von dort, wo sich Bonnie derzeit aufhielt.
    Irgendwie gelang es den beiden von dort aus, immer weiter
    hinunter zu reisen, und sie bestanden verschiedene
    Prüfungen, in denen es um Mut und Verstand ging, bevor
    sie in die nächst tiefere Dimension kamen, die Unterwelt.
    Die Unterwelt war vol kommen anders als die Dunkle
    Dimension. Sie war eine Welt aus Eis und rutschigem
    Schnee, aus Gletschern und Spalten, und al es war eingeh?
    l t in ein blaues Zwielicht von drei Monden, die von oben
    herabschienen.
    Die Kitsune-Kinder verhungerten beinahe, weil es in der
    Unterwelt für einen Fuchs so wenig zu jagen gab. Sie
    mussten sich mit den winzigen Tieren der Kälte

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