Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
jeder andere,
warum du nicht hingehen kannst.«
»Aber es macht mich wahnsinnig, nicht zu wissen, was
passiert«, erwiderte Elena, ohne Nägel. »Wir wissen
überhaupt nichts. Was mit Bonnie los ist, in welchem
Zustand die Stadt sich befindet …«
»Lass uns dieses Fenster fertig machen«, unterbrach
Stefano sie. »Und dann lass dich in die Arme nehmen.«
Als das letzte Brett vors Fenster genagelt war, hob Stefano
sie von der niedrigen Böschung, auf der sie gesessen
hatte. Er hielt sie nicht wie eine Braut, sondern wie ein
Kind, während er ihre Zehen auf seine Füße stel te. Er
tanzte ein wenig mit ihr herum, wirbelte sie zweimal durch
die Luft und fing sie auf, als sie wieder herunterkam.
»Ich kenne dein Problem«, erklärte er nüchtern.
Elena blickte schnel auf. »Ach ja?«, fragte sie alarmiert.
Elena blickte schnel auf. »Ach ja?«, fragte sie alarmiert.
Stefano nickte, und zu ihrer weiteren Bestürzung sagte er:
»Es ist die Liebitis. Das bedeutet, dass der Patientin eine
ganze Menge Menschen sehr am Herzen liegen, und sie
kann nicht glücklich sein, es sei denn, jeder, aber auch
jeder dieser Menschen ist in Sicherheit und seinerseits
glücklich. «
Elena ließ sich bedächtig von seinen Schuhen gleiten und
schaute zu ihm auf. »Einige sind wichtiger als andere«,
sagte sie zögernd.
Stefano blickte auf sie herab, dann nahm er sie wieder in
die Arme. »Ich bin nicht so gut wie du«, bemerkte er,
während Elenas Herz vor Scham und Reue bei dem
Gedanken hämmerte, dass sie Damon jemals berührt
hatte, dass sie jemals mit ihm getanzt, ihn jemals geküsst
hatte. »Wenn du glücklich bist, ist das al es, was ich wil ,
nach diesem Gefängnis. Ich kann leben; ich kann sterben
… friedlich.«
»Wenn wir glücklich sind«, korrigierte Elena ihn.
»Ich werde die Götter nicht herausfordern. Ich begnüge
mich damit, dass du glücklich bist.«
»Nein, das kannst du nicht! Verstehst du denn nicht? Wenn
du wieder verschwinden würdest, würde ich mir furchtbare
Sorgen machen und dir folgen. Bis in die Höl e, wenn es
sein müsste.«
»Ich werde dich mitnehmen, wo immer ich hingehe«,
versicherte Stefano ihr hastig. »Wenn du mich ebenfal s
mitnehmen wil st.«
Elena entspannte sich ein wenig. Das würde für den
Augenblick genügen. So lange Stefano bei ihr war, konnte
sie al es ertragen.
Sie setzten sich hin und kuschelten unter dem freien
Himmel. Sie dehnte ihre Aura ein wenig aus und spürte,
wie sie Stefanos berührte. Friede strömte in sie herein, und
al e dunklen Gedanken blieben zurück. Fast al e.
»Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, habe ich dich
geliebt – aber es war die falsche Art von Liebe. Verstehst
du, wie lange ich gebraucht habe, um das zu begreifen??,
fl?sterte Elena in die Kuhle an seinem Hals.
»Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, habe ich dich
geliebt – aber ich wusste nicht, wer du wirklich warst. Du
warst wie ein Geist in einem Traum. Doch du hast mir die
Dinge ziemlich schnel klargemacht«, sagte Stefano,
offensichtlich dankbar dafür, dass er ein wenig stolz auf sie
sein konnte. »Und wir haben überlebt – al es. Es heißt,
Beziehungen über große Entfernungen hinweg könnten
ziemlich schwierig sein«, fügte er lachend hinzu, dann
brach er ab, und sie konnte spüren, dass al seine Sinne
sich plötzlich auf sie konzentrierten und er zu atmen
aufhörte, damit er sie besser hören konnte.
»Aber dann sind da noch Bonnie und Damon«, fuhr er fort,
bevor sie ein Wort sagen oder denken konnte. »Wir
müssen sie bald finden – und ich hoffe, verdammt noch
mal, dass sie dann zusammen sein werden oder dass es
Bonnies Entscheidung war, sich von ihm zu trennen.«
»Da sind Bonnie und Damon«, pflichtete Elena ihm bei,
froh darüber, dass sie selbst ihre dunkelsten Gedanken mit
jemandem teilen konnte. »Ich kann überhaupt nicht an sie
denken. Und ich kann nicht nicht an sie denken. Wir
müssen ie finden, und zwar sehr schnel – aber ich bete,
dass sie jetzt bei Lady Ulma sind. Viel eicht geht Bonnie
gerade zu einem Bal oder einer Gala. Viel eicht vertreibt
sich Damon die Zeit mit irgendwelchen Jagdspielen.«
»Solange niemand wirklich verletzt wird.«
»Ja.« Elena gab sich al e Mühe, sich enger an Stefano zu
schmiegen. Sie wol te – ihm irgendwie näher sein. So
nahe, wie sie sich gewesen waren, als sie ihren K?rper
verlassen hatte und einfach in ihn hineingesunken war.
Aber mit gewöhnlichen
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