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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Moment durchschnitt ein leises, melodisches Lachen
    die Stille. Es war ein schönes Geräusch, aber es hatte zugleich etwas Ers-
    chreckendes und Fremdartiges an sich, etwas, das Elena schaudern ließ.
    »Elena«, flüsterte Bonnie schockiert. »Das ist das Ding, das ich gehört
    habe, bevor der Nebel mich holte.«
    Sie drehten sich um.
    Hinter ihnen stand eine Frau. Oder zumindest ein Wesen in Gestalt ein-
    er Frau, räumte Elena schnell ein. Denn es war keine Frau. Und ebenso
    wie das Lachen dieses Wesens war auch seine Frauengestalt schön und
    zugleich beängstigend. Sie – es – war riesig, mehr als eineinhalb mal so
    groß wie ein Mensch, aber perfekt proportioniert, und es sah aus, als sei es
    aus Eis und Nebel – wie der reinste Gletscher in Blau- und Grüntönen; die
    Augen waren klar mit nur einem Anflug von blassem Grün. Während sie
    das Wesen beobachteten, bewegten sich seine eisig durchsichtigen Hüften
    und Beine, verschwammen und verwandelten sich in einen Wirbel aus
    Nebel.
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    Eine lange Welle blaugrünen Haars wehte hinter dem Wesen her, und
    seine Gestalt war wie eine dahinwandernde Wolke. Es lächelte Elena an,
    und seine scharfen Zähne leuchteten wie silbrige Eiszapfen. Doch da war
    auch etwas in seiner Brust, das nicht aus Eis bestand, etwas Solides, Rund-
    liches, sehr Dunkelrotes.
    Elena nahm all das innerhalb einer Sekunde wahr, bevor ihre
    Aufmerksamkeit sich endgültig auf das konzentrierte, was an der aus-
    gestreckten Hand des Eiswesens hing.
    »Damon.« Sie keuchte auf.
    Die Eisfrau hatte ihn lässig am Hals gepackt und ignorierte sein Gezap-
    pel, während er in der Luft baumelte. Sie hielt ihn so mühelos in der Hand,
    dass er wie ein Spielzeug aussah. Der schwarz gekleidete Vampir trat wild
    um sich und traf das Eiswesen in die Seite, aber sein Fuß glitt einfach
    durch den Nebel hindurch.
    »Elena«, rief Damon mit erstickter, dünner Stimme.
    Die Eisfrau – das Phantom – legte den Kopf auf die Seite und sah Da-
    mon an, dann verstärkte sie ihren Griff um seinen Hals ein wenig.
    »Ich brauche nicht zu atmen, du … idiotisches Phantom«, stieß er
    trotzig hervor.
    Das Lächeln des Phantoms wurde breiter, und mit einer süßen, kalten
    Stimme, die wie gegeneinander klirrende Kristalle klang, sagte es: »Aber
    dein Kopf kann abbrechen, nicht wahr? Das wird meinen Zweck genauso
    erfüllen.« Die Eisfrau schüttelte ihn ein wenig und richtete ihr Lächeln
    dann auf Elena, Bonnie und Matt. Elena trat instinktiv zurück, als der
    Blick der gletscherkalten Augen sie fand.
    »Willkommen«, sagte das Phantom freundlich zu ihr, als seien sie alte
    Bekannte. »Ich fand dich und deine Freunde so erfrischend, all eure klein-
    en Eifersüchteleien. Jeder von euch hat sein ganz eigenes Aroma des
    Neids. Ihr habt schrecklich viele Probleme, nicht wahr? Ich habe mich seit
    Jahrtausenden nicht mehr so stark und so gut genährt gefühlt.« Das
    Gesicht des Phantoms wurde nachdenklich, und es begann, Damon sanft
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    hin und her zu schütteln. Er stieß jetzt ein kehliges Geräusch aus, und
    Tränen des Schmerzes rannen ihm übers Gesicht.
    »Aber ihr hättet wirklich dort bleiben sollen, wo ich euch abgelegt
    habe«, fuhr das Phantom fort. Seine Stimme klang jetzt eine Spur kälter,
    während es Damon in einem großen Bogen lässig durch die Luft schwang.
    Er keuchte und zog an der riesigen Hand des Phantoms. Stimmte es über-
    haupt, dass er nicht zu atmen brauchte? Elena wusste es nicht. Damon war
    einer Lüge sicher nicht abgeneigt, nur um seinen Gegner zu ärgern – und
    erst recht nicht, wenn er allen Grund dazu hatte.
    »Hör auf damit!«, rief Elena.
    Das Phantom lachte wieder, aufrichtig erheitert. »Nur zu, zwing mich
    dazu, Kleine.« Es packte Damon fester um die Kehle, und dieser schaud-
    erte. Dann rollten seine Augen zurück, bis Elena nur noch das grauenvolle,
    rotgeäderte Weiß sehen konnte. Und dann erschlaffte Damon.

Kapitel Zweiunddreissig
    Matt beobachtete entsetzt, wie das Phantom Damon schüttelte, als sei er
    eine Stoffpuppe.
    Elena fuhr herum, um Matt und Bonnie in die Augen zu sehen. »Wir
    müssen ihn retten«, flüsterte sie. Grimmig entschlossen rannte sie los und
    bahnte sich mit Gewalt einen Weg durch die Aschehaufen.
    Matt wurde schlagartig eines klar: Wenn Damon mit all seiner Vam-
    pirstärke und seinen im Laufe von Jahrhunderten perfektionierten Kamp-
    fkünsten in den Händen dieses Phantoms so vollkommen hilflos war –
    und Himmel, so wie das

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