Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
Worte,
    die Alaric ihnen allen vorgetragen hatte – »ich habe das Phantom der
    Eifersucht genährt. Aber jetzt weise ich meine Eifersucht von mir.«
    In der Reihe der Kerzen flackerte die Flamme von Bonnies rosafarbener
    Kerze und erlosch. Bonnie keuchte leise auf und lächelte, halb beschämt,
    halb stolz, während sie Meredith und Elena ansah. Im inneren Kreis des
    Diagramms riss das Phantom der Eifersucht den Kopf herum und funkelte
    Bonnie an. »Bonnie …«, begann Meredith und wollte ihrer Freundin ver-
    sichern, dass sie natürlich kein Anhängsel sei. Wusste Bonnie denn nicht,
    wie umwerfend sie war?
    Aber dann trat Elena auf die Kerzen zu und schüttelte hocherhobenen
    Hauptes ihr goldenes Haar. »Ich war eifersüchtig auf andere Leute in
    Fell’s Church«, erklärte sie. »Ich habe gesehen, wie einfach es für andere
    Paare ist, glücklich zusammen zu sein, während es nach allem, was Stefano
    und ich – und Damon und meine übrigen Freunde – durchgemacht haben,
    für uns immer noch so schwer und so unheimlich und so übernatürlich
    ist. Selbst nachdem wir Fell’s Church eigentlich gerettet hatten. Ich
    schätze, ich habe begriffen, dass die Dinge für mich niemals einfach und
    normal sein werden, und das war schwer zu akzeptieren. Wenn ich andere
    Leute beobachtet habe und eifersüchtig auf sie war, habe ich das Phantom
    der Eifersucht genährt. Ich weise diese Eifersucht von mir.«
    Elena lächelte schwach. Es war ein seltsames, klägliches Lächeln.
    Meredith beobachtete sie und dachte, dass Elena zwar ihre Eifersucht ver-
    worfen hatte, sich aber immer noch nach dem einfachen, goldenen Leben
    sehnte, das einst vor ihr gelegen hatte und das ihr jetzt wahrscheinlich für
    immer genommen worden war.
    290/328
    Die goldene Kerze brannte noch. Elena zögerte. Meredith folgte ihrem
    Blick vorbei an der Kerzenreihe zu Stefano und Damon hinüber, die weiter
    miteinander rangen. In diesem Moment zwang Damon Stefano unter sich,
    und ein langer Streifen Blut zog sich quer über den Boden der Garage. Ste-
    fano kam mit dem Fuß an die rote Kerze am Ende der Reihe, und Alaric
    sprang vor, um sie festzuhalten.
    »Und ich war eifersüchtig auf Catarina«, sprach Elena weiter. »Damon
    und Stefano haben sie als Erste geliebt. Catarina hat sie gekannt, bevor die
    Ereignisse sie verändert haben, bevor sie … von dem abgebracht wurden,
    was sie eigentlich hätten sein sollen. Und obwohl mir klar ist, dass sie
    beide wissen, dass ich nicht Catarina bin und dass sie mich um meiner
    selbst willen lieben, habe ich nie vergessen, dass sie mich nur deshalb be-
    merkt haben, weil ich aussehe wie sie. Ich habe wegen Catarina das
    Phantom der Eifersucht genährt, und ich weise diese Eifersucht jetzt von
    mir.«
    Die Kerzenflamme flackerte, verlosch jedoch nicht. Das Eifersuchts-
    phantom feixte triumphierend, und Elena fuhr fort. »Ich war auch eifer-
    süchtig auf Bonnie.« Bonnies Kopf fuhr hoch, und sie starrte Elena un-
    gläubig an. »Ich war es gewohnt, der einzige Mensch zu sein, an dem Da-
    mon etwas lag, der einzige, den er würde retten wollen.« Sie sah Bonnie
    mit tränenerfüllten Augen an. »Ich bin so unendlich froh darüber, dass
    Bonnie noch lebt. Aber ich war eifersüchtig darauf, dass Damon genug für
    sie empfunden hat, um für sie zu sterben. Als ich eifersüchtig auf Bonnie
    war, habe ich das Phantom der Eifersucht genährt. Aber jetzt weise ich
    meine Eifersucht von mir.«
    Die goldene Kerze erlosch. Elena sah Bonnie beinahe furchtsam an, und
    Bonnie schenkte ihr ein offenes, liebevolles Lächeln und breitete die Arme
    aus. Elena zog sie fest an sich.
    Abgesehen von der Trauer um ihre Eltern hatte Elena Meredith nie leid
    getan. Warum auch? Elena war schön, klug, eine starke Persönlichkeit, die
    leidenschaftlich geliebt wurde … Aber jetzt durchzuckte Meredith ein Stich
    291/328
    des Mitgefühls. Manchmal war es wohl leichter, ein alltägliches Leben zu
    führen, als eine Heldin zu sein.
    Meredith betrachtete das Phantom. Es schien zu schimmern und sich
    jetzt gänzlich auf die Menschen zu konzentrieren.
    Alaric ging um die Kerzen herum und auf die anderen zu, während er
    Damon und Stefano beobachtete. Damon hatte Stefano schmerzhaft an die
    Wand gepresst. Stefanos Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt, und sie
    konnten hören, wie sein Körper über die harte Oberfläche scheuerte. Aber
    zumindest gefährdeten Stefano und Damon im Augenblick nicht die
    Kerzen.
    Meredith richtete ihre

Weitere Kostenlose Bücher